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"Ich bin kein DDR-Opfer"

An dieser Stelle hatte unser Gastautor Matthias Lohre geschrieben: Dass viele Ostdeutsche sich frustriert fühlen, liege auch an DDR- Traumata. Eine Widerrede.

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Schüler in der DDR-Schulstation „Junger Techniker“ mit modern eingerichteten Elektronikkabinetten, wo sie die Grundlagen der Computertechnik erlernen.
Schüler in der DDR-Schulstation „Junger Techniker“ mit modern eingerichteten Elektronikkabinetten, wo sie die Grundlagen der Computertechnik erlernen. © Eastblockworld.com

Von Siegfried Fuchs

Ich gehöre zur Gruppe der im Artikel „Das Opfer ist der Held“ angesprochenen Hauptprotagonisten der „Kriegskinder“. Geboren 1940, Flucht vom heutigen polnischen Gebiet nach Eberswalde nördlich von Berlin, befohlen und organisiert von der deutschen Wehrmacht in einer kalten, schneereichen Januarnacht 1945, aufgezogen mit drei weiteren Geschwistern von unserer kriegsbedingt alleinerziehenden Mutter, unterstützt durch ihre Eltern. Aus meiner Lebenserfahrung heraus kann ich die Haupthypothese des Artikels von Matthias Lohre, nach dem die Kriegstraumata zu gefühlsarmen, gehemmten, unterwürfigen, misstrauischen Menschen geführt haben und deren heutige politische Entscheidungen davon bestimmt würden, nicht teilen.

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