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Jetzt geht es mit Asisi ins Grüne

Die Metallbauer der Firma Hausmann sorgen mit ihrer Stahlbaukonstruktion mit für den Ruhm des großen Persers.

Von Kathrin Krüger
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Panorama-Künstler Yadegar Asisi hat ein riesiges Blütenmeer ins Leipziger Panometer gezaubert. Eine Kleinthiemiger Firma half wieder dabei.
Panorama-Künstler Yadegar Asisi hat ein riesiges Blütenmeer ins Leipziger Panometer gezaubert. Eine Kleinthiemiger Firma half wieder dabei. © Tom Schulze

Kleinthiemig/Leipzig. Wer hätte am 1. April 1988 in Kleinthiemig gedacht, dass die frisch gegründete Schlosserei Hausmann mit Baubeschlaghandel mal mit einem ganz großen Künstler zusammenarbeiten würde. Volker Hausmann begann damals mit „2,5 Mitarbeitern“ mit Schlüsseldienst und Reparaturen. Heute hat die Hausmann Stahlbau GmbH 16 Mitarbeiter und ist fester Partner von Yadegar Asisi. 

Was die Stahlbauer tatsächlich können, zeigen Mike Hausmann und seine Leute jetzt wieder in Leipzig. Das neueste Panometer des persischstämmigen Künstlers zeigt einen überdimensionalen Garten. „Eine Rückkehr ins Paradies“ ist das 360-Grad-Bild überschrieben, angeregt durch Asisis verstorbene Mitarbeiterin Carola und ihr Refugium.

Bald 15-jähriges Firmenjubiläum

Die Kleinthiemiger haben diesmal bis zur Eröffnung dieses neuen Panometers Ende Januar noch nichts Neues hinzugefügt. Aber nach dem derzeitigen Urlaub werden sie die vier Geländer am 15 Meter hohen Besucherturm in der Mitte des Panoramas erneuern. 

Nach zehn Jahren sollen die alten Konstruktionen ausgetauscht werden. „Das Ganze passiert bei laufendem Betrieb“, so Mike Hausmann. In Nachtarbeit werden circa vier Stahlbauer die Geländer auswechseln. Auch die großen bestehenden Stahlbau-Strukturen im Panometer Leipzig stammen von den „Hausmännern“ und sind im Wesentlichen nicht verändert worden. 

Das Panometer ist ein denkmalgeschützter, ehemaliger Gasspeicher der Stadtwerke Leipzig aus dem Jahr 1910 mit einer 34 Meter hohen zylindrischen Stahlkonstruktion zur Bildaufhängung. Die ist in Kleinthiemig erdacht und vorgearbeitet worden, zusammengebaut in Leipzig.

Im Umfeld des gebürtigen Wieners und heutigen Berliner Künstlers Yadegar Asisi ist man sehr zufrieden mit der kleinen Firma aus dem Großenhainer Ortsteil. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit werden da als Erstes genannt. Deshalb waren die Stahlbauer-Partner natürlich auch 2016 beim zehnjährigen Jubiläum der Asisi-Panoramen eingeladen.

Am 5. April können die Geschäftsführer und Brüder Mike und Björn Hausmann ihr eigenes Jubiläum feiern. 15 Jahre besteht dann ihre Firma. Die Söhne von Volker Hausmann fertigen neben den Asisi-Aufträgen Balkone, Treppen und Geländer sowie weitere Stahlbauarbeiten aller Art. 

Der ehemalige Dreiseithof der Großeltern von Volker Hausmann wurde schon vor vielen Jahren zum Betrieb umgebaut. 2000 entstand das moderne Bürogebäude mit Edelstahl-Arbeitsplatz in der Etage darunter. 2007 wurde die in eigener Regie errichtete große Lagerhalle eingeweiht.

Mit dem Einstieg der beiden Söhne Mike und Björn Hausmann ins Unternehmen war der Bereich Stahl- und Metallbau ausgebaut worden. „Durch den Zugewinn an Qualifikationen und technischem Know-how können seither Projekte realisiert werden, die das Unternehmen insbesondere im nationalen Markt etablieren“, heißt es auf der Firmen-Homepage.

Nächstes Thema wird Antarktis

Dort sind auch zahlreiche Fotos von Asisi-Panometern zu finden. Kein Zweifel: Auch künftig werden die Kleinthiemiger sicher Aufträge für neue Panoramen erhalten. Nur an den Ausstellungen „Luther 1517“ in Wittenberg und „Rouen 1431“ in Frankreich war die Firma nicht beteiligt.

„Carolas Garten“ soll in Leipzig übrigens bis Ende 2020 gezeigt werden. Das nächste Thema danach ist auch schon bekannt: Es wird die Antarktis.

Hausmann und Asisi

2006 gewann die Metallbau Hausmann GmbH die Ausschreibung der Drewag Dresden für den Umbau des Gasometers Reick für Asisi. Damit sind die Kleinthiemiger seit 13 Jahren und von Anfang an in Sachsen dabei.

Hausmann und Asisi

2009 kam nach „Dresden 1756“ der Auftrag für den Umbau des Leipziger Gasometers für „Amazonien“.

Hausmann und Asisi

2011 dann der erste Neubau: das temporäre Panometer am Pergamon-Museum auf der Museumsinsel Berlin. Zwischenzeitlich waren Ausstellungsgegenstände für das Everest-Panorama in Leipzig zu fertigen.

Hausmann und Asisi

2012 folgte „Die Mauer“ Berlin.

Hausmann und Asisi

2014 war in Pforzheim „Rom 312“ zu sehen, die Kleinthiemiger bauten dort für 1,4 Millionen Euro Treppen und den Stahlbau.

Hausmann und Asisi

2015 wurde im Gasometer Leipzig das Panorama „Great Barrier Reef“ eröffnet.

Hausmann und Asisi

2017 „sank“ die Titanic im Leipziger Gasometer. Der Metallbau Hausmann lieferte große verrostete Stahlwände dafür. In Dresden war er an der Schau „13. Februar 1945“ beteiligt.

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www.asisi.de/Ausstellungsorte