Die Glassplitter glänzen im Schein der Deckenlampe wie funkelnde Diamanten. Marcus Reuter lässt die Finger darüber schweben, ohne sie zu berühren. Ein paar Scherben liegen obenauf, die anderen stecken fest in der Glasplatte, die den Vitrinenwürfel bedeckt – Überbleibsel eines Einbruchs. „Hier, hier und hier haben sie mit Vorschlaghämmern draufgehauen, immer wieder“, sagt Marcus Reuter, der Direktor des Rheinischen Landesmuseums in Trier.
Die lilafarbenen Vitrinen im Münzkabinett, die zerstörte Glasplatte – alles sieht noch so aus wie an jenem Herbsttag, den der studierte Archäologe nie vergessen wird. Und der sich genau sieben Wochen später noch einmal mit Macht ins Bewusstsein schiebt, als am anderen Ende Deutschlands ins Grüne Gewölbe in Dresden eingebrochen wird.