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Kampfanzug und Orden für eine Kellnerin

Als Ferienheim der Stasi wurde der „Lugstein“ zum militärischen Objekt. Wer hier angestellt war, hatte einen Dienstgrad und eine Ausrüstung für den Krieg.

Von Jörg Stock
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Die Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee bekamen im Stasi-Heim „Am Lugstein“ auch die Kellner. Hier das Exemplar von Marion Kohlstedt.
Die Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee bekamen im Stasi-Heim „Am Lugstein“ auch die Kellner. Hier das Exemplar von Marion Kohlstedt. © Norbert Millauer

Der Orden spiegelt, als wäre er gestern erst verliehen worden. Drei Soldatenköpfe sind darauf zu sehen, einer mit Stahlhelm, einer mit Fliegerbrille und einer mit Matrosenmütze. Widmung: „Für hervorragende Verdienste“ und „Nationale Volksarmee“. Der Orden gehört Marion Kohlstedt. Sie hat noch mehr davon. „Durchhalteorden“, sagt sie ironisch dazu. Ausgeteilt wurden sie gern am 7. Oktober, dem Republikgeburtstag. Wer keinen bekam, war zuweilen enttäuscht. „Bei uns hieß das dann Tag der langen Gesichter.“

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