Kassenbon-Flut als Faschings-Gag

Im Fasching ist es gute Sitte, die Politik auf die Schippe zu nehmen. Die Oderwitzer Feinbäckerei Otto besorgte das jetzt mit einem heiteren Rascheln unter den Füßen ihrer Kunden. Anschauungsmaterial von gut drei Monaten Kassenbonpflicht.
"Wir machen jedes Jahr zu Fasching etwas Besonderes im Laden", sagt Inhaberin Babette Otto. Die diesjährige Narretei erstreckt sich auf gut 30 Quadratmetern Fußboden im Café-Bereich der Bäckerei. Zentimeterhoch sind da unzählige Kassenbons ausgestreut. Und auf Stühlen und Bänken stehen noch weitere Säcke mit den bei den meisten Kunden so ungeliebten Papierschnipseln.
1.440 Liter Kassenbon-Flut
Lange brauchten Babette Otto und ihre Mitarbeiter nicht, um diese Menge zusammenzutragen. "Wir haben zu Jahresbeginn angefangen, alle Kassenbons, die die Kunden nicht mitnehmen, zu sammeln", erklärt Otto. Erst einmal aus reiner Neugier. "Statt die jeden Tag wegzuwerfen, wollten wir wissen, was für eine Flut tatsächlich zusammenkommt", sagt sie. Die Flut, die sich nun in ihren Laden ergossen hat, schöpfte sich aus einem Dutzend 120-Liter-Säcken.
Passend kostümiert haben sich Babette Otto und ihr Team dazu auch noch. Auf dem Rücken ihrer Ganzkörper-Schutzanzüge trägt das Personal eine grüne Hand und den Aufdruck "Think green" - als ironischen Hinweis darauf, dass das Kassenbon-Gesetz mit Umweltschutz nicht viel gemein hat. "Die Kunden sind begeistert und finden unsere Aktion witzig", sagt Otto. Wenigstens zum Fasching können sie über das Gesetz lachen. "Sonst sind viele schon genervt von der Fragerei nach dem Kassenbon", sagt Babette Otto.
Am Aschermittwoch ist alles vorbei
Ursprünglich hatte Babette Otto vor, noch weiter zu sammeln und eventuell irgendwann die ganzen Kasssenbon vor dem Finanzministerium in Berlin auszuschütten. Aber wie der Fasching ist nun auch mit der Sammelei am Aschermittwoch alles vorbei. "Am Dienstag nach Geschäftsschluss räumen wir das weg und entsorgen die ganzen Kassenbons", sagt Babette Otto.
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