Kleine Geschenke für die Roßweiner

Roßwein. Wer mit offenen Augen durch die (Alt-)Stadt geht, kann an der Poststraße ganz weit in die Stadtgeschichte eintauchen.
Dort steht noch ein zwar eingekürztes, aber dafür original erhaltenes Stück der Stadtmauer, die Roßwein einst umgeben hat. Es gehört zu den ältesten, noch erhaltenen Baudenkmalen der Stadt.
Den Verlauf der Stadtmauer hat die Kommune schon vor einiger Zeit skizziert, und zwar auf einer Tafel. Diese ist an der Dresdener Straße neben dem ehemaligen Blumenladen befestigt. Darauf stehen einige Zahlen und Fakten über diesen „Wall“, mit dessen Hilfe sich die Roßweiner vor Jahrhunderten verteidigt haben.
Zuletzt hat der Bauhof Tafeln mit Hinweisen zum Verlauf der Stadtmauer in den Fußweg an der Nossener Straße eingelassen, wie Bauhofchefin Monika Weigel bestätigt.
Sie geht davon aus, dass das noch vor dem Heimatfest passiert wäre, wenn die Roßweiner denn im Juli ihr Schulfest und die Ersterwähnung vor 800 Jahren gefeiert hätten. Wegen der Absage bestand und besteht nun aber kein Grund zur Eile.
Der alten Stadtmauer auf der Spur
Eine solche Platte, die auf den Verlauf der Stadtmauer hinweist, hat Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) noch in Auftrag gegeben. Sie ist für die Gerbergasse bestimmt und soll Monika Weigel zufolge noch in diesem Jahr, womöglich sogar noch im Sommer, installiert werden.
Die Schilder können in Zukunft bei historischen Stadtführungen einbezogen und auch von denjenigen genutzt werden, die die Altstadt auf eigene Faust erkunden wollen. Bis zum Stadtbrand 1806 war die Roßweiner Stadtmauer intakt.
- Auf 1.221 Metern soll eine Stadtmauer mit durchgezogenem Wehrgang Roßwein umringt haben.
- Zum Zeitpunkt des Baus gibt es widersprüchliche Angaben.
- Vom Marktplatz aus verliefen fünf Straßen zu fünf Stadttoren: Kreuztor, Bergtor, Mühlentor, Döbelnschen oder Lommatzscher Tor sowie dem Brückentor mit Wachturm.
- Als Baumaterial dienten Bruchsteine und Steine aus der Mulde, sogenannte Katzenköpfe.
- Torwachen mussten die Bürger selbst stellen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit verschloss man die Tore. Wer später kam, musste außerhalb der Stadtmauer schlafen.
- Ab 1805 entfiel das Verschließen der Stadttore. Die Wachen löste man erst 45 Jahre später auf. Quelle: Wikipedia
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