Kommwohnen verärgert Mieter in Königshufen

igburg Krahl ist sauer. „Seit März wird bei uns gebaut, Mitte August sollte alles fertig sein“, sagt die Kommwohnen-Mieterin aus der Antonstraße in Königshufen. Dass es mal einen Monat Verzug geben könne, fände sie nicht schlimm: „Das kann immer passieren.“ Mit vier Monaten Bauverzug aber ist sie nicht mehr einverstanden: „Wir leben hier den zehnten Monat auf der Baustelle.“ Besonders betroffen seien die Mieter im Parterre, die eigentlich Mietergärten erhalten sollten, nun aber das ganze Jahr Baufahrzeuge vor dem Fenster haben.
Kommwohnen-Geschäftsführer Arne Myckert räumt den Bauverzug unumwunden ein: „Wir hatten die Bauarbeiten in der Antonstraße 23 bis 29 bis Mitte August geplant, in der Antonstraße 31 bis 37 bis Ende Oktober.“ Beides sei bis heute nicht abgeschlossen. Wegen der teils extrem heißen Sommermonate seien die Fassadenarbeiten nicht durchgängig möglich gewesen: „Die Gewährleistung für die Verstärkung von Betonbauteilen und den Oberputz wäre sonst eingeschränkt gewesen.“ Wegen der vollen Auftragsbücher der Handwerker konnte der Zeitverzug später nicht aufgeholt werden. Im Gegenteil, die einmal aufgebrochene Terminkette habe durch die dann auf anderen Baustellen verplanten Firmen zu weiteren Verzögerungen geführt. „Zudem haben wir bei den Begehungen im Laufe der Bauzeit festgestellt, dass das Areal größere Mietergärten zulassen würde, als wir zunächst geplant hatten“, sagt Myckert. Für die Vergrößerung waren noch Genehmigungen einzuholen.
Einiges ist aber mittlerweile geschafft. Die Mieter können die Balkone seit Oktober nutzen. Die Terrassen sind seit Mitte November fertig. Die Hauszugänge wurden nach Möglichkeit durchgängig nutzbar gehalten. Anderes dauert noch, und zwar sowohl die Freiflächengestaltung und das Aufstellen der Briefkästen vor den Häusern als auch die Gestaltung einschließlich der Mietergärten hinter den Gebäuden. „Da die Außenarbeiten vom Wetter abhängig sind, können wir hier noch keinen Fertigstellungstermin nennen“, sagt Myckert.
Die Verzögerungen im Bauablauf seien aus Sicht von Kommwohnen sehr bedauerlich. Ein wesentlicher Grund für die Verzögerung sei aber das Bemühen, das Außengelände noch zu optimieren. Die Vergrößerung der Mietergärten werde die Aufenthaltsqualität in den Gärten erhöhen und auch dazu beitragen, die gesamte Atmosphäre des Innenhofes zu verbessern.
Was Sigburg Krahl besonders ärgert: Die Mieter seien bis heute nicht über die Verzögerungen informiert worden – weder über die Gründe noch über einen neuen Zeitplan. Myckert räumt auch das ein.
„Auch wenn unsere Mitarbeiter während der gesamten Bauzeit regelmäßig vor Ort waren und auf Anfragen der Mieter immer mündliche Auskünfte über den Bauablauf gegeben haben, haben wir es leider versäumt, alle betroffenen Parteien zum Beispiel durch Hausaushänge über die Verzögerungen im Bauzeitplan zu informieren.“ Erst aufgrund der Anfrage der Sächsischen Zeitung habe er sich nun mit den Mitarbeitern der Wohnungswirtschaft dazu abgestimmt, wie Kommwohnen in Zukunft eine rechtzeitige Information aller betroffenen Mieter sicherstellen kann. Sie sollen über Hausaushänge über Verzögerungen informiert werden, darüber hinaus auch über die „Kommwohnen-News“ auf der Internetseite des Unternehmens und über Facebook. Solche Versäumnisse wie jetzt soll es also künftig nicht mehr geben.