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KuFa wirft „Stadtteilanker“ aus

In jedem Wohnkomplex soll eine Bürgerwiese vorbereitet und durchgeführt werden.

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Julia Kieschnick beschäftigt sich in den kommenden zwei Jahren mit dem Projekt „Stadtteilanker-Bürgerwiesen“ in Hoyerswerda.
Julia Kieschnick beschäftigt sich in den kommenden zwei Jahren mit dem Projekt „Stadtteilanker-Bürgerwiesen“ in Hoyerswerda. © Foto: Katrin Demczenko

Von Katrin Demczenko

Hoyerswerda. Es ist gut, wenn sich Hoyerswerdaer Bürger für ihre Stadt einsetzen, und das tut auch Julia Kieschnick. Sie ist schon jahrelang Vereinsmitglied der KulturFabrik und sang erst kürzlich mit dem Bürgerchor in Freiburg im Breisgau Lieder des Rockpoeten Gerhard „Gundi“ Gundermann.

Hauptamtlich übernimmt die Diplom-Sozialarbeiterin ab November 2019 das Projekt „Stadtteilanker-Bürgerwiesen“, womit sich die KuFa am „Gebietsbezogenen Integrierten Handlungskonzept“ (GIHK) in Hoyerswerda beteiligt. Sein Ziel ist, Kinder und Jugendliche in den Fördergebieten Neustadt und Innere Altstadt auf ihrem Weg zu verantwortungsbewussten berufstätigen Erwachsenen zu begleiten.

Diese Stadtgebiete wurden von der RAA Hoyerswerda/Ostsachsen ausgewählt, weil dort im größeren Umfang Familien von staatlichen Transferleistungen leben, erklärte Julia Kieschnick. Sie brauchen in ihrem Umfeld einen Zugang zu sozialen und kulturellen Angeboten, die bereits vorhanden sind und ins Bewusstsein gerückt werden sollen. Daraus können auch neue Dinge entstehen, je nach Bedarf und Möglichkeiten der Vereinslandschaft, sozialen Träger, Firmen und aktiven Bürger. An dieser Stelle kommt der „Stadtteilanker“ ins Spiel. In den nächsten zwei Jahren will die KuFa-Mitarbeiterin Julia Kieschnick zuerst Kontakte zu allen Akteuren im Fördergebiet knüpfen. Als Ergebnis dieser Vernetzungs- und Kommunikationsprozesse wird in jedem Wohnkomplex der Neustadt eine Bürgerwiese vorbereitet und durchgeführt. Vereine und Einzelpersonen, die ihre Hobbys präsentieren wollen, sind dort gern gesehen. Von Sportaktionen bis zu Auftritten einer Schulband, eines Chores oder Laientheaters – alles ist denkbar. Mit Mitmachaktionen dürfen sich auch gern Anbieter vorstellen, die nicht im Fördergebiet ansässig sind. Grundsätzlich verfolgt das GIHK-Projekt „Stadtteilanker-Bürgerwiesen“ den Ansatz Hilfe zur Selbsthilfe. „Die Leute sollen mutig werden und rausgehen“, erklärte Julia Kieschnick, „denn neben Smartphone und Fernsehen gibt es so viel mehr.“ Vielleicht entwickelt sich aus den Aktionen langfristig in den Wohnkomplexen ein ehrenamtliches Quartiersmanagement, das die Arbeit fortführt.

Die RAA Hoyerswerda/Ostsachsen managt das GIHK im Auftrag des Stadtrates seit 2015. Das Fördergeld kommt vom Sächsischen Ministerium des Innern und aus dem Europäischen Sozialfonds.

Wer eine Bürgerwiese mit vorbereiten möchte, kann sich unter [email protected] melden.