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Lästiger Gestank und runterfallende Ziegel

Bei der ersten Sitzung des Ortschaftsrates bekommt OB Mißbach gleich noch einen Problemkatalog auf den Tisch.

Von Thomas Riemer
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Der alte und neue Ortsvorsteher Mirko Neitzel stellte dem Oberbürgermeister im Auftrag der Wildenhainer aktuelle Themen und Probleme dar. Der Rathauschef hörte aufmerksam zu, Protokollantin Rita Sturm (rechts) hatte viel zu notieren.
Der alte und neue Ortsvorsteher Mirko Neitzel stellte dem Oberbürgermeister im Auftrag der Wildenhainer aktuelle Themen und Probleme dar. Der Rathauschef hörte aufmerksam zu, Protokollantin Rita Sturm (rechts) hatte viel zu notieren. ©  Kristin Richter

Wildenhain. So mancher Wildenhainer rümpft seit geraumer Zeit die Nase. Es „müffelt“, sagen Anwohner der Hauptstraße. Nicht immer, aber oft. Bei jedem Wetter. Aus den Abflüssen. Auch in der Kita, so berichten die Leute während der Ortschaftsratssitzung. 

Woher der unangenehme, stechende Geruch kommt, weiß keiner. Auch nicht Kai Czyszke, der im Großenhainer Rathaus als Verbindungsmann für die Wildenhainer agiert. „Wir prüfen das im öffentlichen Bereich – also im Hauptkanal“, bietet er eine erste Maßnahme an.

Oberbürgermeister Sven Mißbach nickt. Seine eigentliche Aufgabe zur ersten Ortschaftsratssitzung nach der Kommunalwahl hat er da bereits erledigt: die Verpflichtung der fünf neuen Räte. Mirko Neitzel wird für die nächsten fünf Jahre Ortsvorsteher bleiben, Susann Kupke die Stellvertreterin. 

Doch der Rathauschef will an diesem Dienstagabend mehr wissen über die Wehwehchen der Dorfbewohner. Beim Ortsrundgang machen sie ihn auf einige Dinge aufmerksam. Da ist zum Beispiel das Eckgrundstück Schulgasse/Skassaer Straße. Es steht leer, hat schon bessere Tage gesehen, verwildert zusehends und ist für Passanten durchaus auch gefährlich. Dachziegel seien bereits heruntergefallen, die Sicht für Verkehrsteilnehmer eingeschränkt.

OB Mißbach wiegt den Kopf hin und her. Bei dem in Privatbesitz befindlichen Grundstück seien der Stadt im Prinzip die Hände gebunden. Man könne den Eigentümer auffordern, hier Abhilfe zu schaffen. Und falls das nicht fruchtet, seien auch Ersatzvornahmen auf dessen Kosten möglich. Eine Sofortlösung hat niemand parat. Das Thema wird zu Protokoll genommen. 

Gleiches gilt für den alten Gasthof – inzwischen ebenfalls in Privathand. Auch hier fallen regelmäßig Dachziegel herunter – sogar auf die B 98. Möglicherweise sei „Gefahr im Verzug“, sagt der OB. Seine Empfehlung: Man müsste mal beim Bauordnungsamt des Landkreises nachfragen. Wieder ein Vermerk im Protokoll.

Etwas ganz anderes stinkt den Wildenhainern ebenfalls gewaltig – diesmal im übertragenen Sinne. Eine Einfahrt gleich hinter dem Ortseingang aus Richtung Glaubitz ist eigentlich nur für landwirtschaftlichen Verkehr gedacht. Abgesehen davon, dass sie während der Sperrung der B 98 zurzeit auch von anderen Verkehrsteilnehmern gern als Schleichweg in Richtung Skassa genutzt wird. 

Das Problem: Der große Platz neben der Straße dient Brummifahrern als beliebte Raststätte und auch Nachtlager. Die Sorge: Unter dem Areal verläuft ein Betonrohr für Regenwasser. Zudem ist der Platz Privateigentum. Und deshalb wünschen sich die Wildenhainer eine Lösung, um das illegale Parken zu verhindern. 

Sven Mißbach schlägt ein Verkehrsschild vor, das den Lkw die Einfahrt verbietet. Ob und wie schnell das machbar ist, bleibt offen. Notiert ist auch dieses Thema von der Protokollantin. Des OB´s Fazit nach dem Rundgang: „Die Kleinigkeiten kriegen wir hin.“

Sofern sie die Wildenhainer nicht schon selbst in die Hand genommen haben. Ihr neues Hochbeet zwischen Gasthof und Friedhof haben sie nach dem Abriss einer alten Garage urbar gemacht. Gewünschte Pflanzungen beginnen eventuell noch im Herbst, die Blumen und Sträucher haben die weiblichen Ortschaftsrätinnen gemeinsam mit dem Bauhof ausgewählt. So einfach könnte es manchmal sein.