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Gruseliges aus Großdubrau

Die Autorin Ulrike Quast stellt in der Bautzener Stadtbibliothek neue Krimi-Geschichten vor. Sie spielen an der Blauen Adria und anderen Orten der Region.

Von Carmen Schumann
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Einige Geschichten aus der neuen Kurzkrimisammlung "In dunkler Stunde" von Ulrike Quast spielen in der Bautzener Gegend.
Einige Geschichten aus der neuen Kurzkrimisammlung "In dunkler Stunde" von Ulrike Quast spielen in der Bautzener Gegend. © Carmen Schumann/privat

Bautzen. Aus ihrer im Januar erschienenen kriminellen Kurzgeschichten-Sammlung wollte Ulrike Quast eigentlich zur Leipziger Buchmesse in diesem Frühjahr lesen. Wegen Corona wurde daraus nichts. So ist nun die Veranstaltung in der Bautzener Stadtbibliothek am kommenden Dienstag gleichsam die verspätete Premiere für das Buch "In dunkler Stunde". Der Ort ist dafür perfekt. Denn die jetzt in Dresden lebende Autorin ist in Bautzen geboren und in Großdubrau aufgewachsen.

„Ich lasse meine Geschichten am liebsten an Orten spielen, die ich aus eigenem Erleben kenne“, sagt Ulrike Quast. Deshalb handelt die Geschichte „Der Werwolf heult nach Mitternacht“ auch an der Blauen Adria im Großdubrauer Ortsteil Crosta. Die Geschichte mit Gruselfaktor erzählt von zwei jungen Mädchen, die sich von einem Mann verfolgt fühlen. Da die Storys von Ulrike Quast den Leser aber meist zunächst auf eine falsche Fährte führen, kann man davon ausgehen, dass der Mann unschuldig ist.

Immer, wenn Ulrike Quast zuhause in Großdubrau zu Besuch ist, zieht sie ein Blockhaus am Waldrand mit Alpakas, die darum herum weiden, magisch an. „Ich träume mich dann in dieses Haus hinein“, sagt sie.

Bombenattentäter wird in Bautzen gejagt

Ein weiterer der insgesamt zwölf Kurzkrimis spielt in Bautzen und trägt den Titel „Wenn die Uhr tickt“. Hier wird ein Bombenattentäter gesucht, der aus ausländerfeindlichen Motiven agiert. Auch hier jagen die Kriminalisten zunächst den Falschen, bis es einem Kriminalpsychologen gelingt, den wahren Täter ausfindig zu machen. Weitere Geschichten spielen in Dresden oder in der Sächsischen Schweiz, wo Ulrike Quast ein Ferienhaus hat.

Wie Ulrike Quast bekennt, ist es vor allem der psychologische Aspekt, der sie bei ihren Krimi-Geschichten interessiert. Das liegt vor allem auch in ihrem beruflichen Werdegang begründet. Nach dem Abitur am Bautzener Schiller-Gymnasium hatte sie in Leipzig Sprachen für die Erwachsenenausbildung studiert. Als es um ihre Promotion ging, entschied sie sich für ein Thema, das mit Psychologie zu tun hat: „Lernen mit Musik“. Denn die Musik ist ihre zweite große Leidenschaft. Bereits an der Bautzener Musikschule hatte sie das Geigenspiel erlernt, das sie bis heute praktiziert. Und während ihres Sprachstudiums nahm sie nebenbei Gesangsunterricht an der Leipziger Musikhochschule.

An der dunklen Seite der Menschen interessiert

Dass sich Ulrike Quast nach zahlreichen Veröffentlichungen wissenschaftlich-pädagogischer Natur vor einigen Jahren entschloss, Kriminalgeschichten zu schreiben, liegt daran, dass sie sich für die dunklen Seiten in der Seele der Menschen interessiert. „Ich versuche dem nachzuspüren, was Menschen dazu bringt, kriminelle Handlungen zu vollziehen“, sagt sie. Ihre Lektorin habe über sie gesagt sie sei „eine Meisterin der Innenschau“. Bevor sie anfing, Krimis zu schreiben, veröffentlichte sie Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien. So unter anderem auch in der deutsch-tschechischen Anthologie „Landschaft unserer Worte“. 

Bei Ulrike Quasts Lesung in Bautzen wird Olaf Opitz mit dabei sein. Er ist Mitglied der 2014 gegründeten Band Shuriaki, der auch Ulrike Quast angehört. Die Truppe gastierte  2018 in der Kirche in Quatitz. „Wir haben uns der osteuropäischen Musik verschrieben und singen in den jeweiligen Originalsprachen“, erklärt Ulrike Quast.

Die Lesung mit Ulrike Quast unter dem Motto „Sommerkrimi“ finde am 25. August um 19 Uhr in der Bautzener Stadtbibliothek, Schloßstraße 10,  statt. Aufgrund der geltenden Abstandsregeln ist eine Reservierung erforderlich. Die Bezahlung der bestellten Karten zu 3 Euro (mit Bibliotheksausweis) oder 6 Euro (ohne Bibliotheksausweis) erfolgt an der Abendkasse. Bei schönem Wetter findet die Veranstaltung im Innenhof statt. Dann können noch kurzfristig zusätzliche Plätze freigegeben werden.

Reservierungen: Telefon 03591 534850

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