SZ +
Merken

Malschwitzer Bürgermeister in der Kritik

Bürger werfen ihm fehlendes Engagement bei der Klärung der Probleme in der Teichgruppe Niedergurig vor. Er ist enttäuscht.

Von Kerstin Fiedler
Teilen
Folgen
NEU!
Matthias Seidel (CDU)
Matthias Seidel (CDU) © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Malschwitz. Damit hat der Malschwitzer Bürgermeister Matthias Seidel (CDU) wohl nicht gerechnet. Über 20 Bürger vor allem aus Niedergurig kamen zur Gemeinderatssitzung, auf der sie sich Antworten erwarteten. Vor allem zu einem Thema, das allerdings nur unter dem Punkt Informationen des Bürgermeisters und der Verwaltung stand: die durch die Landestalsperrenverwaltung (LTV) abgerissene Brücke über die Kleinmalschwitzer Spree und die Nutzung der Wege im Teichgebiet.

Der Sprecher des Ortschaftsrates Niedergurig, Siegfried Spank, fand es nicht gut, dass Matthias Seidel nur den Ablauf des bisherigen Geschehens darstellte. Deshalb gab es dann in der Bürgerfragestunde auch mehrere sehr emotional geführte Beiträge anwesender Bürger und Gemeinderäte. „Wir finden, dass der Bürgermeister zu wenig die Interessen der Bürger vertritt“, sagt Siegfried Spank. Der Ortschaftsrat Niedergurig hat deshalb am 9. Januar Anzeige gegen Sebastian Fritze bei der Polizei erstattet, weil es der Bürgermeister eben nicht tat. Hintergrund ist, dass aus Sicht der Niederguriger der Abriss der Brücke nicht rechtens war. Fritze ist nicht nur Gemeinderat in Malschwitz, sondern Betriebsteilleiter der Landestalsperrenverwaltung. Er hat den Abriss der Brücke zu verantworten. Zu den Vorwürfen äußerte er sich in der Ratssitzung nicht.

Gespräche mit dem Landratsamt

Gemeinderat Jürgen Wengler (Linke) fasste aus seiner Sicht zusammen, worum es in Niedergurig geht. Zum einen um den Abriss der Brücke, zum anderen um den freien Zugang zu den Wegen innerhalb der Teiche. Denn die Schilder, die die Gemeinde aufstellen ließ, weisen zum einen darauf hin, dass nur die touristischen Teile des Spreeradweges betreten werden sollen. Ansonsten sei es auf eigene Gefahr. Er bemängelte, dass in Niedergurig der Teichbesitzer „ohne soziale und kulturelle Verantwortung“ handle. Und erinnerte an die Gutsbesitzer, die die Wege für alle offenließen. Er warf dem Bürgermeister vor, keine Schritte im Interesse der Bevölkerung zu unternehmen.

Matthias Seidel ist enttäuscht. „Die Art, wie die Bürger die Vorwürfe gegen mich rüberbringen, sind hart an der Grenze“, sagt er und fragt, was die Menschen denn erwarten. „Wir besprechen in der Arbeitsgruppe vorher, wie wir weiter vorgehen, und in der Sitzung fallen mir dieselben Leute in den Rücken.“ Eine Klärung zur Brücke erwartet er vom Umweltministerium Ende Februar. Klar ist, dass es bei einem Neubau auch die Zustimmung des Eigentümers der anliegenden Flächen geben muss. Deshalb soll es Gespräche mit dem Bautzener Landrat und dem Eigentümer der Teiche geben. Das ginge aber nicht alles sofort.