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Mann legt Ast auf die Straße und bewirft Auto

Im Oberland wird nach einem Serientäter gesucht, der für Schreckmomente bei Autofahrern sorgt. Am Freitagabend gab es eine ähnliche Tat in Sohland.

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Mit diesem zwei Fotos fahndet Polizei dem Täter.
Mit diesem zwei Fotos fahndet Polizei dem Täter. © Polizei

Sohland. Tritt der Astwerfer jetzt auch im Landkreis Bautzen in Aktion? Zumindest wirft ein Fall vom Freitagabend diese Frage auf. Bisher hat ein Serientäter vor allem im Revierbereich Zittau-Oberland immer wieder Äste oder kleinere Baustämme auf Straßen gelegt und Autos mit Gegenständen beworfen. Jetzt gab es einen ähnlichen Fall in Sohland. 

Ein 42-jähriger Skoda Fahrer befuhr am Freitag gegen 20 Uhr die B 98 von Sohland an der Spree in Richtung Oppach und erkannte einen großen Ast auf der Fahrbahn. Er näherte sich diesem langsam und umfuhr das Hindernis. Dabei erkannte der Mann eine Person mit Taschenlampe neben seinem Fahrzeug, der plötzlich Gegenstände in Richtung des Skoda warf. Der Autofahrer vernahm mehrere Einschläge in seinem Pkw. Der Unbekannte flüchtete.

Die Polizei setzte zur Suche des Verdächtigen einen Fährtenhund ein. Trotz intensiver Suche konnte er nicht gestellt werden. Der Skoda Fahrer blieb unverletzt. Es entstand ein Schaden in Höhe von etwa 2.000 Euro. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Ein Kriminaltechniker sicherte aufgefundene Spuren. 

Polizei setzt Belohnung aus

Vor sechs Jahren gab es den ersten Vorfall dieser Art im Bereich Löbau-Zittau. Seit Oktober 2013 ermittelt die Polizei, startete öffentliche Zeugenaufrufe und überprüfte jeden noch so kleinen Hinweis. Nun ist eine Belohnung von bis zu 3.000 Euro ausgesetzt, die zur Ergreifung des Täters führen soll.

Gesucht wird ein bislang unbekannter Mann, der im Revierbereich Zittau-Oberland in mindestens 53 Fällen auf gefährliche Art und Weise in den Straßenverkehr eingegriffen haben soll. Dazu legte er jeweils einen größeren Ast, einen kleineren Baumstamm oder andere Gegenstände meist mittig auf die Straße, sodass die herannahenden Lkw- und Autofahrer gezwungen waren, abzubremsen. „In manchen Fällen warf der Unbekannte zusätzlich mit Steinen oder anderen Gegenständen“, berichtet Polizeisprecherin Anja Leuschner. Somit entstanden auch Schäden an den Fahrzeugen. „Ganz zu schweigen von der Schrecksituation, die er bei den Betroffenen auslöste.“

Letztmalig handelte der unbekannte am 7. September 2019 gegen 2.45 Uhr auf der B96 in Friedersdorf. In fast allen bisherigen Fällen geschahen die Taten kurz nach Sonnenuntergang:

• Ortsverbindung Schönbach-Dürrhennersdorf, Bereich Wilhelmshöhe

• Neuwalde, Ortsverbindung Neugersdorf-Leutersdorf

• Ebersbach-Neugersdorf, S148 in Richtung Grenzübergang, Wald kurz vor Abfahrt Neugersdorf

• Ebersbacher Straße, Ortsverbindung Kottmarsdorf-Ebersbach, Waldstück

• B96, Hauptstraße Friedersdorf, in Höhe der Nummer 66, gegenüber der Bushaltestelle

• B96, Hauptstraße Friedersdorf, circa 50 Meter vor dem Ortseingangsschild Neusalza-Spremberg

Der Täter ist jüngeren bis mittleren Alters, etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß und von schlanker bis sportlich kräftiger Statur. Zu den Taten war er mit einem Fahrrad unterwegs - Mountainbike oder Trekkingrad - mit einer andersfarbigen Sattelstütze und einem nach vorn geneigten Sattel, ellipsenförmigen Reflektoren darunter. Der Täter trug eine Jacke mit Kapuze, legere Hosen mit aufgesetzten Beintaschen und eine dunkle Mütze, eventuell ein Tuch vor dem Mund oder Sturmmaske. Er hatte eine Taschen- oder Stirnlampe mit LED-Licht bei sich.

Die Kriminalpolizei ermittelt aufgrund der vielen gefährlichen Eingriffe in den Straßenverkehr sowie der Sachbeschädigungen. Hinweise nimmt das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz unter Telefon: 03581 468100 sowie jede andere Dienststelle entgegen. (SZ)