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Millionen für neue Medien in den Schulen

Großenhains Stadtrat hat dies schon im März beschlossen. Den Startschuss gibt die Mittelschule am Kupferberg. Corona zeigt, warum das Geld gut angelegt ist.

Von Kathrin Krüger & Thomas Riemer
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Eine interaktive Tafel (Whiteboard) ist in der 1. Grundschule Schubertallee schon mehrere Jahre in Gebrauch - Manuela Seiler nutzt sie für den Kunst- bzw. Sachkundeunterricht in der dritten Klasse.
Eine interaktive Tafel (Whiteboard) ist in der 1. Grundschule Schubertallee schon mehrere Jahre in Gebrauch - Manuela Seiler nutzt sie für den Kunst- bzw. Sachkundeunterricht in der dritten Klasse. © Klaus-Dieter Brühl/Archiv

Großenhain. Auch an der Oberschule Kupferberg sind nun alle Schüler zurück im Unterricht. Während der Schulschließung mussten sie ihre Aufgaben zu Hause am Computer oder Laptop erledigen. Während manche damit vielleicht wegen fehlender Technik Schwierigkeiten hatten, empfinden es andere jetzt als ziemlich "old school", dass wieder an der Kreidetafel geschrieben wird und das Lernen analog statt digital abläuft. 

Doch schon in den Sommerferien wird sich das am Kupferberg ändern. Denn die Oberschule ist die Erste in Großenhain, in deren Netzwerk-Infrastruktur laut Medien-Entwicklungsplan investiert wird. Aber nicht nur neue Computer oder interaktive Tafeln sind für diese Ertüchtigung wichtig. Auch Rohbau- und Malerarbeiten sowie Gebäudereinigung wurden jetzt vom Stadtrat vergeben. Im Juni folgen noch Elektroleistungen. 

Die Maßnahmen, die im Rahmen des "Digital-Pakts Schule" umgesetzt werden, setzen einen baulichen Eingriff in das Schulhaus voraus. Technikschränke müssen installiert, neue Leitungen verlegt werden. Schon am 13. Juli, also noch vor den Sommerferien, sollen die Arbeiten beginnen. Bis zum 11. September, ein Stück hinein ins neue Schuljahr, werden sie voraussichtlich andauern.   

Zehn interaktive Tafeln wurden für die Kupferberg-Grundschule laut Stadtverwaltung bestellt. Die Kosten betragen insgesamt rund 110.000 Euro, der Eigenanteil der Stadt liegt bei 70.000 Euro. "An moderner digitaler Ausstattung kommt heute keine Schule mehr vorbei. Die Verwendung digitaler Medien prägt unsere Gesellschaft, und eine der Aufgaben der Schulen ist es, grundlegende Medienkompetenzen zu vermitteln", sagt Großenhains Stadtsprecherin Diana Schulze. Deshalb will die Stadt bis 2024 für alle ihre Schulen rund drei Millionen Euro ausgeben - die Fördermittel eingeschlossen. 

Der "Fahrplan" ist mit dem Beschluss zum Medienentwicklungsplan vorgegeben. Neben den oben genannten Investitionen erhält in diesem Jahr der Schulstandort "Am Schacht" einen Glasfaseranschluss, werden überdies die Planungen für das Haus 2 des Gymnasiums und die Schacht-Oberschule vorangetrieben sowie Geräte und Technik für die Förderschule angeschafft. Und so wird nach und nach jeder Schulstandort in Großenhain bis 2024 ausgerüstet. 

Im Stadtrat selbst sieht man einerseits "noch lange nicht das Ende", so Falk Terrey (SPD). Bei einem Verhältnis von neun Schülern auf einen PC-Platz gehöre Deutschland immer noch zu den "Entwicklungsländern". Und auch Axel Hackenberg (CDU-Fraktion) sieht Folgekosten, die noch nicht abzusehen sind. Hier müsse der Bund noch nachlegen. 

Eine Forderung, die mit den Umständen des wochenlangen Homeschoolings während der Corona-Pause wahrscheinlich noch gravierender geworden ist.

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