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Neubau in Radeburg mit günstiger Miete

Moritzburg und Radeburg – Mietwohnung für eine junge Familie gesucht. Chancen und Kosten – eine Serie der Sächsischen Zeitung.

Von Peter Redlich
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Am Meißner Berg stehen diese Mehrfamilienwohnhäuser aus den 1960er-Jahren. Die Wohnungen sind grundsaniert und im Mietpreis immer noch verträglich.
Am Meißner Berg stehen diese Mehrfamilienwohnhäuser aus den 1960er-Jahren. Die Wohnungen sind grundsaniert und im Mietpreis immer noch verträglich. © Norbert Millauer

Moritzburg/Radeburg. Moritzburg hat die direkte Verbindung zu den Arbeitsplätzen im Dresdner Norden. Von Radeburg geht es fast genauso schnell mit dem Auto über die Autobahn. Oder der Arbeitsplatz ist im ständig wachsenden Gewerbegebiet. Junge Familie, das zweite Kind ist da, hat noch nicht das Geld für was Eigenes, sucht eine Mietwohnung. Ab 80 Quadratmeter, möglichst vier Zimmer. Der Preis der Kaltmiete bitte unter 1000 Euro.

Was bieten Radeburg und Moritzburg am Rande der Landeshauptstadt mit viel Grün vor der Haustür?

Die Suche im Internet ergibt wenig, dafür aber Suchanzeigen

Wer in Moritzburg oder Radeburg auf Wohnungssuche in der genannten Größenordnung im Internet geht, trifft vor allem auf Suchanzeigen – etwa bei Ebay Kleinanzeigen.

Die großen Portale zeigen für Moritzburg eine Wohnung mit 90 Quadratmetern für 600 Euro kalt, allerdings nur drei Zimmer in der Schlossallee an. Konkreter wird es jedoch nicht. In Radeburg steht eine Wohnung in einem Zweifamilienhaus im Netz: 95 Quadratmeter, 900 Euro Kaltmiete, auch nur drei Zimmer. Die nächste Möglichkeit einige Kilometer weiter bietet Ottendorf-Okrilla mit 82 Quadratmetern, 697 Euro, auch nur in drei Zimmern.

Chancen, über einen Makler eine Wohnung zu finden, sind sehr gering. Zumeist bearbeiten Immobilienunternehmen in größeren Nachbarorten die Wohnungen von Moritzburg und Radeburg – etwa Büros, die in Dresden ansässig sind.

Mit Wohnungsunternehmen in Radeburg zu reden, lohnt sich

Wer in Radeburg auf die Seiten der dort ansässigen Wohnungsunternehmen geht, findet bei der Radeburger Wohnungsgesellschaft mbH Musterwohnungen. Immerhin, 598 Wohnungen hat das Unternehmen im Bestand. Die sind offenbar auch gefragt, denn leere Wohnungen anzuzeigen, ist nicht nötig. Jana Funke ist die Geschäftsführerin der Radeburger Wohnungsgesellschaft mbH. Sie sagt, wie es üblicherweise mit einer Wohnung – auch der passenden Vierraumwohnung – was werden könnte. Der Einstieg dazu steht auf der Webseite der Gesellschaft und heißt Mietinteressentenbogen.

Jana Funke: „Der sollte ausgefüllt und am besten mit einem Anruf bei uns verbunden werden. Dann beginnt die Maschinerie zu arbeiten.“ Damit meint die Wohnungsmanagerin, dass man die junge Familie berät, wie viel Wohnraum sie genau braucht, welche Miete sie aufbringen kann – die Wohnungen sind unterschiedlich ausgestattet und haben demzufolge unterschiedliche Preise. Und: Es müsse besprochen werden, wann die Wohnung gebraucht wird.

„Wir haben sogar eine Fünfraum-wohnung“, sagt Funke und betont, dass ihre Mitarbeiter mit etwas Zeit noch immer eine vierköpfige Familie untergebracht hätten. Der Mietpreis kalt ist in Radeburg noch günstig – 4,46 Euro bis 5,36 Euro.

Auch eine Wohnungsgenossenschaft gibt es in Radeburg. Auf deren Internetseite finden sich auch Musterwohnungen mit vier Räumen. Kontakt zur Wohnungsgenossenschaft kann über deren Webseite aufgenommen werden. Ganz aktuell werden in Radeburg am Meißner Berg auch neue Wohnungen errichtet. Die Firma Eilke und Fuhrmann baut zwei Häuser mit insgesamt 39 Wohnungen. Es gibt auch Vierraumwohnungen, allerdings ist nur noch eine zur Miete zu haben, sagt René Eilke: 128 Quadratmeter zu rund 900 Euro Kaltmiete. Eilke kündigt an, dass im nächsten Jahr weitergebaut wird und erneut auch große Mietwohnungen entstehen.

In Moritzburg hilft das Rathaus bei der Wohnungssuche mit

Moritzburgs Bürgermeister Jörg Hänisch (parteilos) kennt die suchenden jungen Leute, die gern in Moritzburg wohnen würden. Allerdings ist in der Gemeinde mit der höchsten Kaufkraft im Kreis Meißen alles in Privathand.

Allerdings, so Hänisch, funktioniere die Abstimmung mit privaten Vermietern von Mehrfamilienhäusern inzwischen richtig gut. So würden diese ans Rathaus melden, wenn sie eine freie Wohnung haben. Solche Unterkünfte, eben für eine vierköpfige Familie, gibt es beispielsweise in der Nähe vom Rossmarkt, im Ärztehaus August-Bebel-Straße neben dem Rathaus. Auch über der Passage in der Schlossallee.

Und: Moritzburg hat Pläne. So stehe in einem Bebauungsplan für die Brauhofstraße für nächstes Jahr eine Investition eines privaten Unternehmers für Mietwohnungen an. Die sollen bis zu 100 Quadratmeter groß sein. Jörg Hänisch: „Sich ans Rathaus unter der üblichen Mailadresse zu wenden, lohnt sich. Wir vermitteln dann gerne.“

Weitere Teile der Serie: Wohnen nur mit BeziehungenIn die Platte mit Nachfrage