Neustart im ehemaligen Betonwerk

Burkau. Das neue Sozialgebäude für die Bauhof-Mitarbeiter ist kurz vor Weihnachten fertig geworden. In diesem Jahr soll auf dem Gelände des ehemaligen Betonwerkes in Burkau, das die Gemeinde im Jahr 2018 erworben hat, weiter gebaut werden. Sie wird das frühere Bürohaus abreißen lassen. Von den geplanten Kosten in Höhe von 180.000 Euro ist eine Förderung über 80.000 Euro bei der Leader-Region beantragt. „Wir machen mit dem Abriss das Baufeld frei, damit sich eine Firma neben unserem Bauhof ansiedeln kann“, sagt Bürgermeister Sebastian Hein (CDU). Wer es sein wird, steht bereits fest: Der Tief- und Landschaftsbau Neumeister aus Auschkowitz wird in das kleine Gewerbegebiet nahe des ehemaligen Burkauer Bahnhofes ziehen. Geplant ist zudem der Bau einer neuen Zufahrtsstraße zu den Gewerbeflächen. 100.000 Euro bei einer 80-prozentigen Förderung will die Gemeinde Burkau dafür in diesem Jahr investieren.
Einstige BHG steht zum Verkauf
Mit den geplanten Investitionen werden die Gewerbeflächen an der Straße nach Schönbrunn weiter aufgewertet. Die Wurzeln des ehemaligen Betonwerkes gehen bis auf das Jahr 1903 zurück. Nun gibt es neue Perspektiven, auch wenn hier schon seit einigen Jahren keine Betonteile mehr produziert werden. Der Bauhof der Gemeinde braucht etwa die Hälfte des einen Hektar großen Areals. Die andere Hälfte nutzt künftig die Firma Neumeister. Auch in der unmittelbaren Nachbarschaft soll sich in absehbarer Zeit etwas tun: Die Gebäude der früheren Bäuerlichen Handelsgenossenschaft (BHG) – Büro und Lager – stehen zum Verkauf. Die Gemeinde versucht, über einen Kamenzer Makler einen Käufer für das 3.500 Quadratmeter große Areal zu finden. Genutzt werden könne es nur gewerblich, sagt der Bürgermeister. Zählt man noch den früheren Bahnhof dazu, in dem seit mehreren Jahren Baugeräteführer ausgebildet werden, gibt es an der Straße der Jugend ein geschlossenes kleines Gewerbegebiet – neben dem großen an der Autobahn.
Die Gemeinde Burkau hat in diesem Jahr aber noch weitere Baustellen. Nach Aussage des Bürgermeisters sind es mehrere kleinere Maßnahmen, die im Investitionsplan stehen. Das Bürgerhaus in Burkau soll barrierefrei werden. Die Gemeinde nutzt dafür das Bundesprogramm „Lieblingsplätze für alle“, durch das es möglich ist, die geplanten Baukosten von 25.000 Euro zu 100 Prozent gefördert zu bekommen.
Dank der Unterstützung der Firma Ovovac und der Taucherwald Agrar GmbH kann die Gemeinde zwischen dem Ort Jiedlitz und der Jiedlitzer Siedlung sechs Laternen installieren und dadurch den Weg vor allem für die Schulkinder sicherer machen. Weitere rund 50.000 Euro stehen zur Verfügung, um die Ortsdurchfahrt Auschkowitz und die Schulstraße in Burkau zu erneuern – „so weit, wie das Geld reicht“, fügt Sebastian Hein hinzu.
Neue Fahrzeuge für die Feuerwehr
Höhere Beträge fließen in die Feuerwehren. Für die Ortswehren in Burkau und Uhyst kauft die Gemeinde jeweils ein neues Fahrzeug für den Einsatzleiter, das auch als Transporter für die Jugendwehr genutzt werden kann. Von den 180.000 Euro, die beide Autos zusammen kosten, kommen 150.000 Euro aus Fördertöpfen. Der relativ geringe Eigenanteil von 30.000 Euro ergibt sich daraus, dass Burkau diese Maßnahme zusammen mit den Gemeinden Elstra und Haselbachtal realisiert, wo jeweils ein baugleiches Fahrzeug angeschafft wird.
„Strafe“ für wirtschaftliche Erfolge
Nachdem die Feuerwehrleute von Burkau und Uhyst im Jahr 2019 mit neuer Einsatzkleidung ausgestattet wurden, sollen in diesem Jahr die Kameraden in Großhänchen/Pannewitz und Jiedlitz eingekleidet werden. 40.000 Euro wird das kosten. Zudem soll die Sanierung des Gerätehauses in Großhänchen mit einem neuen Außenputz und der noch fehlenden Stahltreppe auf den Boden abgeschlossen werden. All diese Maßnahmen stehen unter dem Vorbehalt, dass die Fördergelder bewilligt werden, betont Sebastian Hein. Die Haushaltsplanung für dieses Jahr sei schwierig gewesen – aus einem überraschenden Grund: Die Wirtschaft in Burkau brummt! „Wir hatten im zweiten Halbjahr 2018 und im ersten Halbjahr 2019 hohe Gewerbesteuereinnahmen“, sagt der Bürgermeister.
Worüber man sich zunächst freuen konnte, brachte eine Kehrseite mit sich: Aufgrund der gewachsenen Steuerkraft bekommt die Gemeinde in diesem Jahr statt einer halben Million Euro nur noch 300.000 Euro Landeszuschüsse, was das Plus an Gewerbesteuer bereits aufzehrt. Allerdings stieg in diesem Zusammenhang der Beitrag, den Burkau an den Landkreis abführen muss, um 100.000 Euro. Unterm Strich zahlt die Gemeinde aufgrund ihrer guten wirtschaftlichen Entwicklung in den vergangenen Jahren damit sogar drauf. Bremsen lässt sie sich dadurch in ihren Plänen für das „kleine Gewerbegebiet“ an der Straße nach Schönbrunn aber nicht.
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