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Osterstimmung in der Lausitzhalle

25 Ostereiermaler und 66 Handwerker zeigten am Wochenende in Hoyerswerda ihr Können, dazu gab es ein schönes kulturelles Programm.

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Simon Pluta aus Bad Muskau – mit Lebensgefährtin Annette – präsentierte seine kunstvoll in Kratztechnik verzierten Ostereier. Da staunten kleine und große Besucher.
Simon Pluta aus Bad Muskau – mit Lebensgefährtin Annette – präsentierte seine kunstvoll in Kratztechnik verzierten Ostereier. Da staunten kleine und große Besucher. © Foto: Jost Schmidtchen

Von Jost Schmidtchen

Hoyerswerda. Jubiläumsostermarkt in der Hoyerswerdaer Lausitzhalle, ein regional bedeutendes Ereignis. Wo hatte der Ostermarkt eigentlich seine Ursprünge? Das weiß Dorothea Tschöke aus Sabrodt.

 Sie war eine Wegbegleiterin und zum 25. Jubiläumsostermarkt natürlich selbst dabei. Die Sabrodterin kannte schon zu DDR-Zeiten viele Ostereierverzierer und auch ihre Adressen. Schon damals hatte sie die Idee für ein Ostereiermuseum, das war aber seinerzeit nicht vorstellbar. Die Wende 1990 brachte neue Entwicklungen und Möglichkeiten. Im Jahr 1992 beging die Domowina ihren 90. Gründungstag, in diesem Jahr lernte Dorothea Tschöke, selbst Mitglied im Domowina-Vorstand, die langjährige Internationale Ostereierbörse in München erstmals kennen. Die Sabrodterin meinte, so etwas könnte doch auch hier in der Lausitz funktionieren. Nach der Ostereierbörse in Spremberg und deren Besucherzuspruch wurde eine größere Räumlichkeit gesucht. Die fand sich in der Lausitzhalle. Dorothea Tschöke stellte mit Gleichgesinnten, sehr wohl auch aus dem Westen, das Ostereierbörsenprojekt dem damaligen Lausitzhallengeschäftsführer Michael Renner und seinem Team vor. Alle waren begeistert, und 1995 fand in der Lausitzhalle der erste Ostermarkt statt. Er entwickelte sich zum größten seiner Art in der Region. In seiner kurzen Begrüßung zog Oberbürgermeister Stefan Skora Bilanz. „Die Gesamtbesucherzahl der bisherigen 24 Ostermärkte beläuft sich mit rund 112 000 auf eine eindrucksvolle Größe. An insgesamt 1 500 Ständen präsentierten sich Aussteller, Händler und Handwerker, darunter waren 375 Ostereierverzierer.“ Die Eröffnung des Ostermarktes wurde musikalisch vom Spielmannszug Lommatzscher Spielleute begleitet und von der „Witaj“-Kita „Lutki“ aus Zeißig mit sorbischen Liedern und Tänzen.

Zum Ostermarkt in der Lausitzhalle präsentieren sich auch immer wieder neue und auch bekannte Gesichter. Rainer Grosa aus Spreewitz beispielsweise. Er kennt Ostermärkte deutschlandweit, nun hat er es „vor der Haustür“ auch einmal bis in die Lausitzhalle geschafft. Osterkuchen, Hasenkekse und Osternester aus Schokolade kamen erstmals von der Bäckerei Pieprz, und bunte Heuosterhasen hatte ein Händler aus Leknica mitgebracht. Natürlich muss man nach 25 Jahren zur Kenntnis nehmen, dass viele ehemalige Ostereiermaler und Handwerker aus Altersgründen nicht mehr kommen können oder leider bereits verstorben sind. Da sind neue Teilnehmer zum Ostermarkt natürlich erwünscht.

Interessant ist, wie sich nach 1990 die Kratztechnik beim Eierverzieren durchgesetzt hat. Mit Renate Richter aus Senftenberg, Werner Zaroba aus Hoyerswerda, Rainer Grosa aus Spreewitz, Hubert Bartsch aus Rietschen und Simon Pluta aus Bad Muskau waren gleich fünf Künstler dieser Verziertechnik in der Lausitzhalle vertreten.

Der Oberlausitzer Verlag Zittau präsentierte mit einem sehr repräsentativen Buchstand sein Angebot. Schön, wie auch auf diese Art die Heimat in den Fokus gerückt wird. Kulturell rückte Ostern mit den Auftritten des Sorbischen Folkloreensembles Schleife und der Trachtengruppe Ströbitz sowie mit dem Anschnitt des Osterbrotes auch in den sorbischen Blickfang. Die frühlingshaft geschmückte Lausitzhalle gefiel den Besuchern. Einen Besucherrekord hat es in diesem Jahr aber nicht gegeben.