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Pellets als Alternative zu Heizöl

Die Tanks für das Heizöl lassen sich auch anders nutzen. Doch es gibt noch mehr natürliche Brennstoffe.

Von Maria Fricke
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Umweltfreundlich und preiswert: Die beiden regenerativen Energiequellen Pellets und Solar ergänzen sich hervorragend und sorgen das ganze Jahr über für wohlige Wärme.
Umweltfreundlich und preiswert: Die beiden regenerativen Energiequellen Pellets und Solar ergänzen sich hervorragend und sorgen das ganze Jahr über für wohlige Wärme. © Deutsches Pelletinstitut GmbH

Region Döbeln. Ölheizungen haben ausgedient. Ab 2026 soll der Einbau von neuen Heizungen, die Öl verbrennen, verboten werden. Der Markt für Alternativen ist schon jetzt sehr groß. Wer bisher eine Ölheizung betreibt, der kann ganz leicht umrüsten, und zum Beispiel auf Pellets umstellen.

Was hat es mit den Holzpellets auf sich?

„Pellets und Brikett bestehen aus unbehandelten Holzspänen, die in Sägewerken, Schreinereien und Parkettproduktionen als Reste anfallen“, beschreibt Thomas Kretschmann.

 Diese werden unter einem Druck von bis zu 300 Bar ohne jegliche Bindemittel in Pellets gepresst und so einer weiteren Verwertung zugeführt. Trotz der wachsenden Nachfrage nach den alternativen Heizprodukten besteht nach Angaben des Naturbrennstoffhändlers genug Kapazität an Holzabfällen.

Wie funktioniert eine Heizung, die mit Pellets betrieben wird?

Pelletheizungen funktionieren ähnlich wie Öl- oder Gasheizungen. Je nach Wärmebedarf wird eine bestimmte Menge an Pellets angefordert und im Kessel oder Ofen verbrannt. „Die Dosierung der Pelletmenge erfolgt automatisch“, so Kretschmann. 

Ein Kessel wird meist genutzt, um ein ganzes Haus zu beheizen. Er steht meist in einem Heizraum. Ein Ofen hingegen funktioniert ähnlich wie ein Kamin. Er ist kleiner und erlaubt eine freie Sicht auf die Verbrennung. Daher steht er oft im Wohnraum. 

„Es gibt auch eine Kombination, bei der die Pelletöfen mit einer Wassertasche ausgestattet sind und diese Wärme ins Heizsystem des Hauses eingespeist wird“, ergänzt der Hainichener.

Welche Voraussetzungen sollten für die Pelletheizung erfüllt sein?

Neben dem Platz für den Ofen beziehungsweise Kessel ist ein Lager für die Pellets notwendig. Wie groß dies sein muss, ist unterschiedlich. Kretschmann rät hier, genau auf den Verbrauch zu schauen. 

„Wer im Jahr nur zwei Tonnen braucht, der sollte lieber auf Sackware zurückreifen anstatt sich einen aufwendigen Bunker für lose Pellets, die mit Silofahrzeugen angeliefert werden, anzuschaffen.“ Pro Tonne sei rund ein Quadratmeter notwendig. Kleinere Mengen lassen sich auch in Säcken kaufen. Die können auch außerhalb des Hauses gelagert werden.

 Oft sei der Einbau eines festen Silos sehr teuer. „Das sollte man sich genau überlegen“, betont der Händler. Wer zuvor eine Ölheizung in Betrieb hatte, könne die Tanks reinigen lassen und als Lager für die Pellets nutzen. Mit einem sogenannten Maulwurf können die Pellets auch aus diesen vollständig herausgesaugt werden.

Welche Vorteile hat eine Heizung mit Naturbrennstoffen?

Wer mit Holz heizt, der heizt CO2-neutral. „Es wird nur so viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt, wie während des Wachstums des Baumes gebunden worden ist“, erklärt Kretschmann. Auch die Asche lasse sich wiederverwenden, zum Beispiel als Dünger auf der Wiese im Garten. „Sie soll gegen Moos helfen“, sagt Kretschmann. Die Pellet-Systeme lassen sich außerdem mit solarthermischen Anlagen kombinieren.

Gibt es Nachteilen beim Heizen mit Pellets?

Für Heizsysteme mit Pellets wird Platz benötigt, einmal für die Anlage, zum anderen für die Pellets. Zudem muss mehrmals im Jahr der Aschebehälter geleert werden. „Wie oft, das kommt auf die Dauer des Betriebs an“, sagt Kretschmann.

 Bei manchen Anlagen genüge eine Reinigung zwei- bis dreimal im Jahr, bei anderen sei die Reinigung öfter notwendig. Nach einigen Jahren könnten die Zündstäbe ausfallen. „Ich habe sie bei mir nach sechs Jahren gewechselt“, sagt Kretschmann.

Wie viel Geld muss in eine Pelletheizung investiert werden?

Zwischen 10.000 und 20.000 Euro sollten die Käufer einplanen, wenn sie einen Pelletkessel sowie einen Pufferspeicher kaufen wollen, so die Erfahrungen des Naturbrennstoffhändlers. 

Bis zu 35 Prozent der Kosten können gefördert werden, wenn die Voraussetzungen an die Anlage erfüllt sind, sagt Energieberaterin Angelika Baumgardt. Für die Umrüstung einer mit Öl betriebenen Anlage auf Biomasse gibt es noch einmal zehn Prozent mehr Geld. „Die Antragstellung muss vor Beginn des Vorhabens erfolgen“, ergänzt Baumgardt.

Wie hoch ist der Verbrauch bei einer Pelletheizung?

„Für ein Einfamilienhaus kann man mit 2.500 bis 3.000 Kilogramm Pellets pro Jahr rechnen. Das entspricht ungefähr 1.500 Litern Öl oder 1.500 Kubikmeter Gas“, erklärt Kretschmann. Pro 100 Liter zahlt der Kunde für Heizöl derzeit zwischen 68 und 70 Euro. Für 1.500 Liter macht das rund 1.000 Euro. Knapp 720 Euro müssen sie für rund 3.000 Kilogramm Pellets zahlen, rund 300 Euro weniger.

Welche Naturbrennstoffe gibt es noch auf dem Markt?

Neben den Pellets können zur Wärmeerzeugung auch Holzbriketts sowie Kaminholz verbrannt werden. Auch bei den Briketts handelt es sich um in Form gepresste Holzabfälle. Briketts können sowohl in Kaminen als auch in Holzöfen verbrannt werden. „Aber auch in Kohleöfen. 

Hierzu sollte aber dennoch vorher ein Blick in die Anleitung geworfen werden“, betont Thomas Kretschmann. Es gibt verschiedene Arten von Briketts mit unterschiedlichen Eigenschaften. „Briketts aus Weichholz liefern schnell Wärme. Gluthalterbriketts halten lange die Glut und damit die Wärme“, erklärt der Naturbrennstoffhändler.

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