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Philipp Schober ist zurück – und wie

Der Rothenburger Springreiter holt nach seiner schweren Verletzung Weltcup-Punkte in Prag. Und ein neues Top- Pferd hat er auch im Stall.

Von Frank Thümmler
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Philipp Schober beim Weltcup-Springen in Prag auf Guesssina.
Philipp Schober beim Weltcup-Springen in Prag auf Guesssina. © Archiv/Imago

Das „Seuchenjahr“ 2019 hat für den Rothenburger Springreiter Philipp Schober ein gutes Ende genommen. Der 32-Jährige hatte sich im Frühjahr bei einem Reitunfall das Sprunggelenk gebrochen, konnte nach einer Operation seinen Beruf mehrere Monate nicht ausüben und musste sich langsam wieder herantasten. Inzwischen scheint er wieder Anschluss gefunden zu haben an das Spitzenniveau. Jedenfalls lassen die Resultate Schobers beim Finale der Global Champions Tour Ende November in Prag darauf schließen. Dort war angesichts der Millionen-Preisgelder (insgesamt über zehn Millionen Euro) die absolute Weltspitze versammelt. Philipp Schober startete mit seinen derzeit besten Pferden Guesssina und Zandigo im Rahmenprogramm auf internationalem S**-Niveau, erritt in allen sechs Starts Platzierungen und holte auch einige Weltcup-Punkte. Zwei Prüfungen konnte der Rothenburger auf seinem 15-jährigen Zandigo sogar gewinnen. „Seit Ende August sitze ich wieder im Sattel, habe mich dann entschieden, zur Hallensaison wieder in den Turniersport einzusteigen“, erklärt Schober, der sich voll wiederhergestellt fühlt.

Untätig war der Springreiter und Inhaber eines Sport-Pferde-Centers im Sommer natürlich nicht. Neben der Rehabilitation, um wieder fit zu werden, hielt er auch Ausschau nach neuen Pferden und kaufte das „Niederländische Warmblut“ Guesssina, einen achtjährigen Wallach. Die beiden harmonierten sofort, die ersten Turnierergebnisse waren positiv mit dem Höhepunkt eines zweiten Platzes in einer S**-Prüfung mit Stechen beim Großen Preis von Sachsen in der Messe Chemnitz Ende Oktober.

Jetzt in Prag zeigte Schober erneut sein Können. Nach einer Platzierung mit Guesssina am Freitag gewann er am Abend ein Zwei-Phasen-CSI**-Springen auf Zandigo fehlerfrei mit zwei Zehnteln Vorsprung auf einen Tschechen. Am Sonnabend folgten mit beiden Pferden erneut Platzierungen. Am Sonntag siegte er in einem CSI**-Zeitspringen dank des hohen Tempos und extrem kurzer Wege zwischen den Hindernissen erneut auf Zandigo. Beim mit 25.000 Euro dotierten Springen um Weltcup-Punkte qualifizierte sich Schober auf Guesssina mit einem fehlerfreien Ritt souverän für das Stechen. Dort riskierte er erneut extrem kurze Wege und hohes Tempo. Das wurde diesmal nicht belohnt. Schober verzeichnete am Ende zwar die zweitschnellste Zeit aller Finalstarter, aber zwei Abwürfe kosteten ihn einen noch besseren Platz als den achten. „Ich bin mit sechs Platzierungen bei sechs Starts natürlich hochzufrieden. Diese Konstanz ist mir besonders wichtig.“

Jetzt steht eine Nachoperation wegen seiner Sprunggelenksverletzung an, im Januar hat Schober für Starts bei den großen Hallenturnieren in Leipzig und Neustadt/Dosse gemeldet, für Februar/März plant er Starts vor allem in Polen. Und dann ist die Sommersaison mit einigen hochklassigen Turnieren auch in Ostsachsen (Horka, Bautzen, Görlitz) nicht weit. Elf Springpferde bereitet Schober derzeit auf Turnierstarts vor. Das Jahr 2020 könnte – Unfallfreiheit vorausgesetzt – ein Gutes für den Rothenburger Reitprofi werden.

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