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Platz für Ideen auf dem Minigolfareal

Seit 2016 ist die Minigolf-Anlage in Kamenz geschlossen. Offenbar finden sich keine Interessenten.

Von Reiner Hanke
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Der Kamenzer Minigolfplatz ist zu. Der neue Eigentümer sucht einen Pächter.
Der Kamenzer Minigolfplatz ist zu. Der neue Eigentümer sucht einen Pächter. © Matthias Schumann

Kamenz. Einsam liegt der Kamenzer Minigolfplatz an der Nordstraße. Hier hat schon lange niemand mehr den Schläger geschwungen. Schade. Das findet auch Monika Fassmann aus Kamenz. Nach einem Todesfall hatte sich der frühere Betreiber zurückgezogen. „Da haben wir so eine schöne Anlage und sie ist nun schon seit zwei-drei Jahren geschlossen“, ärgert sich Monika Fassmann. Dabei sei sogar ein schicker Imbisswagen aufgestellt worden. In den hat der Eigentümer des Areals investiert. Aber es gehe nichts los. Früher seien hier die Familien mit Kindern unterwegs gewesen, erinnert sich die Kamenzerin.

Eine Telefonnummer am Areal führt vielleicht weiter. Unter der meldet sich Sandro Wachendorf von „1a Immobilien Dresden“. Er bestätigt, dass es einen neuen Eigentümer gibt, ebenfalls eine Immobilienfirma. „1a Immobilien Dresden“ habe den Auftrag des neuen Eigentümers, so Sandro Wachendorf, einen neuen Pächter zu suchen. Im Exposé wird ein Grundstück mit einer Größe von knapp 2 500 Quadratmetern beschrieben. Die Minigolfanlage mit 18 Bahnen sei 1998/99 komplett neu gestaltet und bis Mitte 2016 bewirtschaftet worden. Die Freiflächen sind mit Rasen sowie verschiedenen Sträuchern und Bäumen gestaltet: „Insgesamt ist die Anlage in einem sehr gepflegten Zustand. Das Grundstück ist voll erschlossen“, heißt es.

Reicht die Kundschaft aus?

Das klingt gut. „Natürlich wollen wir die Anlage gern vermieten und sind auch unzufrieden damit, dass es bisher nicht dazu gekommen ist“, sagt Sandro Wachendorf. Es finden sich einfach keine Interessenten. Es komme womöglich zu wenig Kundschaft, so die Sorge und lohne sich nicht, fürchten Interessenten. Sie seien unsicher, ob sich die Pacht und ein Gewinn erwirtschaften lassen. Die Monatsmiete wird mit 500 Euro angegeben. Das sei vergleichsweise erschwinglich, wirbt der Makler. Die Lage am Stadion der Jugend wird als durchaus günstig eingeschätzt.

Es brauche vielleicht ein paar frische Ideen und ein bisschen Elan, sich das Gelände selbst herzurichten, wirbt Wachendorf. Dafür würde der Eigentümer auch bei der Pacht entgegenkommen. Aber offenbar fehle der Elan, selbst Hand anzulegen: „Dabei ist es ein schönes Fleckchen. Ein Imbisswagen sei neu aufgestellt worden, um die Anlage für den künftigen Betreiber attraktiver zu machen. Bei der Nutzung des Areals sei man flexibel. Es könnten durchaus mehr Tische und Stühle aufgestellt und der Imbiss vergrößert werden. Es seien viele Laster auf der Nordstraße unterwegs und potenzielle Kundschaft. Auch die Verbindung zum Fußball mit dem Stadion gegenüber könnte etwas hergeben. Vielleicht würden sich mit dem Bezug zum Ballsport Ideen kreieren und Publikum anlocken lassen. Ein Stichwort wäre Fußballgolf. Standplätze für Wohnmobile könnten eine zusätzliche Einnahmequelle sein. Leider sei der Platz wohl kein Baugrundstück. Das würde mehr Möglichkeiten für die Nutzung eröffnen. Die Stadt bedauere die Schließung der Anlage sehr, lässt Sprecher Thomas Käppler wissen. Sie sei über die Änderung der Eigentumsverhältnisse informiert worden. Derzeit liege aber keine Anfrage oder ein Antrag zu einer möglichen Umnutzung vor. Den müsste der Eigentümer erst stellen, damit sich die Stadt damit befassen könne.

Vielleicht finden sich auch wieder ältere Leute, die den Minigolfplatz betreuen wollen, lässt Immobilien-Fachmann Wachendorf durchblicken. Er setzt erst einmal auf Geduld und die Hoffnung, dass sich noch Interessenten für die Anlage begeistern können. Das wünscht sich auch die Kamenzerin Monika Fassmann.