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Rewe baut in Neustadt früher

Der erste Spatenstich für das neue Einkaufszentrum an der Dresdner Straße war für April geplant. Der milde Winter lässt die Bagger nun zeitiger anrücken.

Von Siri Rokosch
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So soll der neue Rewe-Markt in Neustadt aussehen.
So soll der neue Rewe-Markt in Neustadt aussehen. © Saller Bau GmbH

Mitte März sollen die Bauarbeiten für den neuen Rewe-Standort an der Dresdner Straße in Neustadt beginnen. Der erste Spatenstich ist für den 16. März vorgesehen. "Dieser Plan gilt aber nur, wenn das Wetter so bleibt und kein Schnee oder Frost dazwischen kommen", sagt Andreas Barth von der Saller Bau GmbH aus Weimar, die für Rewe in Neustadt bauen wird. Bislang war der erste Spatenstich erst für April geplant.

Auf einer Gesamtverkaufsfläche von 2.600 Quadratmetern wird an der Dresdner Straße ein großer Rewe-Markt entstehen. Daneben zieht der deutsche Textil-Discounter "KIK" ein. Das dritte geplante Ladengeschäft des Komplexes sei noch nicht vermietet, werde aber bereits mit gebaut, sagt Andreas Barth von der Saller Bau GmbH. Ursprünglich war ein Sonderpostenmarkt geplant aber nicht genehmigt worden.

Bis der eigentliche Neubau beginnen kann, wird der Untergrund vorbereitet. In den ersten drei Monaten der Bauzeit werde vorhandene Betonplatten beseitigt und Leitungen verlegt, erklärt der Bauherr. Optisch wird das neue Einkaufszentrum von  bodentiefen Glasfassaden dominiert sein. Dazwischen sind Holzkonstruktionen vorgesehen. "Wir wollen so wenig Beton wie möglich verbauen", erklärt Andreas Barth. Insgesamt sind 114 Parkplätze für Autos geplant. Die Saller GmbH wird zudem einige Bäume neu pflanzen.

Die Firma hat sich ein straffes Pensum gesetzt. Wenn die Bauarbeiten ohne Verzögerungen vorangehen, ist die Eröffnung für spätestens Ende November dieses Jahres geplant. "Herbst ist das Ziel. Zur Weihnachtszeit wollen wir allerspätestens öffnen", sagt Barth.

Wie geht es mit dem bestehenden Rewe-Markt weiter?

Die Tage des bisherigen Rewe-Marktes im Wohngebiet an der Gorki-/Engels-/Heine-Straße sind damit gezählt. Er wird im Herbst an die Dresdner Straße umziehen. Das heißt vorerst Leerstand. "Ja, das ist leider so", erläutert Andres Barth und erklärt die Zusammenhänge. "Für die Zeit des Umzuges vom Wohngebiet an die Dresdner Straße rechnen wir mit etwa zwei bis drei Monaten Übergangsphase. Danach beginnt der Rück- und Umbau."

Von etwa Dezember an müssten die Anwohner damit rechnen, dass sie an der Gorki-/Engels-/Heine-Straße bis zum Sommer 2021 nicht mehr einkaufen können. Denn der gesamte Einkaufskomplex soll verändert werden. "Der Teil des Gebäudes, in dem sich der Blumenladen und die Sparkasse befinden, wird vollständig abgerissen. Dort entstehen neue Parkplätze", sagt Andres Barth. Begründet wird dies auch damit, dass der Rewe-Markt im Wohngebiet eine zu große Fläche für die möglichen Nachnutzer aufweist. Maximal 800 Quadratmeter Verkaufsfläche seien am alten Rewe-Standort künftig nötig, heißt es. "Durch die Verkleinerung und die neuen Parkplätze, die wir schaffen, steigt die Attraktivität, auch für die Kunden", äußert Barth von der Saller Bau GmbH.

Wer wird in den bisherigen Standort einziehen?

Noch würden die Verhandlungen mit Mietern laufen. "Derzeit sieht alles danach aus, als würde Nahkauf an der Gorki-/Engels-/Heine-Straße einziehen", sagt Andres Barth. Nahkauf gehört zur Rewe-Gruppe, welche zu etwa 80 Prozent Rewe-Produkte im Sortiment hat. Der Rest wird von anderen Anbietern bezogen. 

Ob zu dem möglichen Nahkauf-Supermarkt auch ein Bäcker und Fleischer gehören, ist noch offen. Barth geht im Moment davon diese mit einziehen werden. Allerdings sei noch kein entsprechender Mietvertrag unterschrieben. "Falls Nahkauf nicht zusagt, haben wir noch einen anderen Interessenten", betont er. Mit Neustadts Bürgermeister Peter Mühle (NfN) gibt es eine mündliche Vereinbarung, die beinhaltet, dass im Wohngebiet die Versorgung mit Lebensmitteln auch nach dem Umzug von Rewe erhalten bleibt. Die Mitarbeiter am alten Standort würden mit an den neuen Standort wechseln.

Der Baustart des neuen Einkaufszentrums an der Dresdner Straße in Neustadt hatte sich mehrfach verzögert. Zuletzt musste im vergangenen Sommer der Bebauungsplan wegen neuer Entwicklungen ein zweites Mal öffentlich ausgelegt werden. In den vergangenen Jahren hatte vor allem immer die Größe der Verkaufsfläche am neuen Standort für Unmut gesorgt. Ursprünglich hatte die Saller Bau GmbH mit einer Fläche von 3.500 Quadratmetern geplant. Schlussendlich wurde sie auf 2.600 verkleinert. 

Der Bebauungsplan musste insgesamt drei Mal nachgebessert werden. Die Verkaufsfläche wurde unter anderem von der Landesdirektion, der Industrie- und Handelskammer Dresden und der Stadt Sebnitz angeprangert. Zuletzt sah das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in der Verkleinerung der Verkaufsfläche eine wesentliche Änderung des Bebauungsplanes und forderte deshalb eine erneute Auslegung. Im Oktober wurde dann die Baugenehmigung erteilt.

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