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Runde Sache in Kleinopitz

Ein Unfallschwerpunkt in Wilsdruff verschwindet. Das hoffen zumindest die Anwohner.

Von Maik Brückner
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Frank und Heike Köhler und Hermann Clausnitzer (v.l.) stehen am Kreisverkehr, der im Auftrag des Landkreises am Ortseingang Kleinopitz derzeit errichtet wird.
Frank und Heike Köhler und Hermann Clausnitzer (v.l.) stehen am Kreisverkehr, der im Auftrag des Landkreises am Ortseingang Kleinopitz derzeit errichtet wird. © Karl-Ludwig Oberthür

Heike und Frank Köhler stehen am neuen Kreisverkehr, der vor ihrem Haus an der Kreuzung Freitaler Straße/Tharandter Straße in Kleinopitz entsteht. 

Sie freuen sich, dass die Kreuzung umgestaltet wird. Damit wird sie übersichtlicher. Bisher war das nicht so. „In den letzten Jahren hat es hier oft gekracht“, sagt Köhler und zeigt auf seinen Gartenzaun. Etwa zweimal im Jahr fuhr ein Fahrzeug dort hinein. Die Schäden wurden ersetzt, dennoch kostete es immer seine Zeit, bis das geregelt wurde, ergänzt seine Frau Heike Köhler.

Beide sind froh, dass sich das Landratsamt Pirna als Bauherr für den Kreisverkehr und gegen eine Kreuzung mit Ampeln entschieden hat. Denn nach ihrer Erfahrung warten Autofahrer an einer Ampel länger. Das Warten kann nervig werden, nicht nur für die Autofahrer, sondern auch für die Anwohner, die den Gestank der Autos ertragen müssen. Ein Kreisverkehr wird dafür sorgen, dass die Autofahrer langsamer fahren und es zu weniger Unfällen kommt.

Die Köhlers hoffen aber auch, dass die Arbeiten bald zum Ende kommen. Eine Zeit lang sah es so aus, als ob sich die Fertigstellung verzögern würde. Zwei Wochen lang tat sich nichts auf der Straßenbaustelle. Nicht nur Stadtrat Hermann Clausnitzer war besorgt. Auch viele Bürger und Handwerker waren es. Denn die durch den Bau notwendig gewordene Umleitung hat viele Kraftfahrer verwirrt. Innerorts und außerorts haben sich viele verfahren. Auch Busfahrer, die zum ersten Mal Kleinopitz ansteuerten, haben die Umleitungsschilder übersehen und sind in die falsche Straße abgebogen, erzählt Clausnitzer. „Selbst aktualisierte Navigationsgeräte leiteten die Fahrer in die Einbahnfalle.“ Unfälle gab es aber keine. Denn aufgrund der engen Straßenverhältnisse müssen die Auto- und Busfahrer umsichtig fahren. Dennoch war die Sorge groß. Die ist inzwischen verfolgen.

Die Bauarbeiten haben wieder begonnen, sagt Clausnitzer. Auch der Grund für den Bauverzug konnte er ergründen. Es wurden Erdgasleitungen verlegt, so der Stadtrat. Martina Aurisch, die Leiterin des Amtes für Straßenbau und Verkehr beim Landratsamt ist zuversichtlich, das der geplante Bauablauf eingehalten wird.

Ende Mai wurde die großräumige Umleitung aufgehoben. Seither können Autos und Busse halbseitig per Ampelsteuerung an der Baustelle vorbeifahren. So soll der Verkehr noch bis zum Ende der Bauarbeiten geführt werden. Diese sollen nun zügig fortgeführt werden. Bis zum 22. Juni sollen Asphaltarbeiten beendet werden. Danach werden die Bankette angelegt und eine Buswartehalle errichtet. Auch die Markierung soll noch aufgetragen werden. Ende Juli sollen die Arbeiten am Kreisverkehr beendet werden. So der Plan der Kreisverwaltung. Dieser sorgte in den letzten Wochen immer wieder für Diskussionen. Nicht nur Hermann Clausnitzer hatte sich gewünscht, dass der Landkreis für die Zeit der Bauarbeiten eine Ausweichstrecke über das benachbarte Feld gelegt hätte. Das hätte die Verkehrssituation entspannt. Offenbar wurde das auch vom Landratsamt in Erwägung gezogen, doch letztlich war es nicht zu realisieren. „Die Anlage einer Ausweichstraße war praktisch, wegen des großen Flächenbedarfs auf privaten Feldflächen, nicht zu ermöglichen“, erklärt Amtsleiterin Martina Aurisch.

Obwohl die Arbeiten gut vorangekommen, gibt es nach Meinung der Köhlers zwei Dinge, die besser gelöst werden könnten. Zum einen hätten sie es begrüßt, wenn der Kreis eine Rechtsabbiegespur aus dem Ort in Richtung Oberhermsdorf errichtet hätte. Damit könnte der Verkehr besser abfließen. Zum anderen ist die Anbindung des neuen Rad- und Fußweges nicht optimal. Der endet von Oberhermsdorf kommend am Ortsteingang auf der Straße.

Bauamtsleiter André Börner sieht da kein Problem. In anderen Orten endet der Rad- und Fußweg auch am Ortseingang. Da dann Tempo 50 gilt, können sich Radfahrer gut in den Verkehr einfädeln. Dass es keine separate Rechtsabbiegespur gibt, gehe auf Untersuchungen der Verkehrsplaner zurück. Diese schauen sich die Verkehrszahlen genau an und legen fest, ob eine Rechtsabbiegespur so wie am Kreisverkehr vor dem Landratsamt Pirna notwendig ist.