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Die Neuen von den Schlegler Teichen

Ein neuer Verein will sich jetzt wieder für den Erhalt des Naherholungsgebietes einsetzen. Bestehendes soll bewahrt und Neues geschaffen werden.

Von Jan Lange
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Vorsitzender Nino Rudel, Schatzmeisterin Ines Noack und stellvertretender Vorsitzender Andre Scholze (v.r.) stehen dem neuen Verein zum Erhalt der Schlegler Teiche vor.
Vorsitzender Nino Rudel, Schatzmeisterin Ines Noack und stellvertretender Vorsitzender Andre Scholze (v.r.) stehen dem neuen Verein zum Erhalt der Schlegler Teiche vor. © Matthias Weber/photoweber.de

Die Schlegler Teiche sollen wieder ein attraktives Naherholungsgebiet werden. Das ist das Ziel von einigen Stammgästen und Teiche-Fans. Sie haben aus diesem Grund jetzt den "Natur- und Teichverein Schlegel" gegründet. Sie hoffen, dass sich ihnen noch weitere Mitstreiter anschließen, die sich für den Erhalt des Naherholungszentrums einsetzen möchten.

Im Vorjahr war das Baden in den Schlegler Teichen über Monate untersagt. Da der starke Pflanzenbewuchs, die sogenannte Wasserpest, nach Einschätzung des Kreisgesundheitsamtes eine Unfallgefahr darstellte, wurde das Betreten des Gewässers untersagt. Erst nachdem Freiwillige in Eigeninitiative die Schlingpflanzen aus dem Wasser entfernt hatten, konnten die Warnschilder wieder entfernt werden.

Auch sonst ist in den zurückliegenden Monaten einiges passiert an den Schlegler Teichen: Die Sandflächen vom Kinderstrand und vom Volleyballplatz wurden ausgetauscht, die Tischtennisplatte erneuert, ein Tretboot angeschafft und die Fassade des Teich-Imbisses ausgebessert und gestrichen.

Alter Verein hatte sich 2018 aufgelöst

Dabei entstand die Idee, wieder einen Verein zu gründen. Denn den Teicheverein gab es bis vor einigen Jahren schon mal. Anfang 2018 hatte er sich aufgelöst, weil immer weniger Mitglieder aktiv mitmachen wollten, gleichzeitig aber die Arbeit an den Teichen nicht weniger wurde. Die Mitglieder des Teichevereins sorgten damals für Ordnung und Sauberkeit, mähten beispielsweise die Wiesen, entfernten das Unkraut und sammelten liegengebliebenen Müll ein. Nach dem Ende des Teichevereins kümmerte sich der Bauhof um die Grünpflege des städtischen Areals. 

Daran soll sich erst mal nichts ändern, sagt Nino Rudel, der Vorsitzende des "Natur- und Teichvereins". Der Verein wolle sich eher für Dinge einsetzen, für die die Stadt Zittau kein Geld hat. So wie zum Beispiel die Erneuerung von Treppen und Geländern, die Pflege des Spielplatzes und der Sportanlagen. Auch der Teichdamm soll erneuert werden. Wo zuerst investiert wird, sei auch vom Wetter abhängig, sagt Rudel.

Große Aufgabe: Bekämpfung der Wasserpest

Die erste große Aufgabe wird allerdings die weitere Bekämpfung der Wasserpest sein. Schließlich soll das Baden in dieser Saison durchgehend möglich sein, so der Wunsch der Vereinsmitglieder. Die Reste der Schlingpflanzen könnten auf den Feldern in der Umgebung untergepflügt werden. Zuvor soll aber getestet werden, ob es sich bei den Grünpflanzen um guten Dünger handelt. Ein größerer Landwirtschaftsbetrieb hat den Teiche-Freunden versprochen, einen solchen Test durchzuführen.

Der fehlende Frost könnte noch ein Problem bei der Bekämpfung der Wasserpest sein. Durch den Frost wird die Wasserpest abgetötet. Gelingt das aufgrund der milden Wintertemperaturen nicht vollständig, können die Schlingpflanzen schnell wieder nachwachsen und den Teich zuwuchern. "Wenn kein Frost mehr kommt, dann müssen wir den Teich bekalken", schlägt ein Vereinsmitglied vor.

Aber nicht nur das Bestehende soll erhalten, sondern auch Neues geschaffen werden - vor allem auch in Sachen Naturschutz. So soll eine Wildblumenwiese angelegt, Insektenhotels gebaut und Nistkästen angebracht werden. Letztlich ist es doch gerade die Natur, die viele Besucher immer wieder anlockt. Auch Nino Rudel ist oft mit Kind und Hund an den Teichen unterwegs. Sein Stellvertreter Andre Scholze, der die Investitionen im Vorjahr finanziert hat, schätzt die Ruhe an den Teichen.

Auch zusammen feiern

Der "Natur- und Teichverein" will aber nicht nur ein Arbeitsverein sein, wie Vorstandsmitglied Gerd Semdner betont. Es soll auch zusammen gefeiert werden, ob beim Frühschoppen oder beim gemütlichen Grillabend. Familie Semdner betreibt den Imbiss "Teichrose". Für die Gäste der Schlegler Teiche soll es künftig auch einen WLAN-Hotspot geben, kündigt Semdner an.

Bei seinen Plänen und Vorhaben hofft der neue Verein auch auf die Unterstützung der Ortschaft Schlegel. Der Ortschaftsrat werde jedenfalls alles tun, was er tun kann, versprach Ratsmitglied Gunter Hartmann.

Kontakt: [email protected]

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