SZ + Sebnitz
Merken

Schwarzbachbahn dampft noch weiter

Die Stadt Hohnstein überlässt dem Schwarzbachbahnverein Grundstücke. Der Wanderweg ist ebenfalls gesichert.

Von Anja Weber
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Freie Fahrt. Bald geht es mit dem Zug nach Unterehrenberg. Erst kürzlich wurde ein neuer Streckenabschnitt eingeweiht.
Freie Fahrt. Bald geht es mit dem Zug nach Unterehrenberg. Erst kürzlich wurde ein neuer Streckenabschnitt eingeweiht. © Steffen Unger

Dass es die Schwarzbachbahner nicht bei dem aktuell neuen Abschnitt ihrer Bahntrasse am Ortsausgang von Lohsdorf belassen, war schon abzusehen. 

Denn die „Bahnverrückten“ wollen weiter. Ihr Ziel ist der Bahnhof in Unterehrenberg. Aus Lohsdorf haben sie es inzwischen schon hinaus geschafft. Vor wenigen Tagen konnte hier ein weiterer Streckenabschnitt eingeweiht werden. Die Vereinsmitglieder haben ihre Blicke viel weiter gerichtet, und zwar bereits bis nach Unterehrenberg, dem nächsten Bahnhof auf der 1951 stillgelegten Strecke.

Offenbar geht es in die ursprünglich geplante Richtung durch das Schwarzbachtal nach Kohlmühle vorerst nicht weiter. Hier scheinen sich die Waggons festgefahren zu haben. Bereits Ende Januar 2018 legte der Verein bei der Landesdirektion Widerspruch gegen ein weiteres geplantes Naturschutzgebiet im Bereich des Schwarzbachtales ein. Betroffen wären die Bahngrundstücke unterhalb des Maulbergtunnels. Der Verein hatte auf die seit 1897 bestehende Widmung als Eisenbahn und die geplante Wiederinstandsetzung der Strecke verwiesen. Die Stadt Hohnstein unterstützte den Widerspruch. Doch das Verfahren ist langwierig. Und die Schwarzbachbahner sind von der schnellen Sorte. Und wenn es in die eine Richtung nicht weiter geht, dann eben in die andere. Doch da gibt es noch Grundstücksfragen zu regeln. Die Stadt Hohnstein ist dem Verein jetzt entgegengekommen. Alle kommunalen Grundstücke zwischen dem Bahnhof Kohlmühle über Lohsdorf bis zum Bahnhof Unterehrenberg werden an den Schwarzbachbahnverein übergeben. „In diesem Bereich befinden sich auch Grundstücke, die der Deutschen Bahn gehören. Die Stadt verzichtet auf einen Ankauf und lässt dem Verein den Vortritt“, sagt Bürgermeister Daniel Brade (SPD). Die Strecke von Lohsdorf bis Ehrenberg ist etwa drei Kilometer lang.

Allerdings gibt es da auch einen Wanderweg, der in einigen Abschnitten auf dem Bahndamm verläuft. Die Stadt Hohnstein lässt eine Grunddienstbarkeit eintragen, um das Wegerecht zu sichern. Gleichzeitig wurde auch festgelegt, dass parallel zum Gleisbau auch ein Wanderweg in Abstimmung mit der Stadt Hohnstein gebaut wird. Bis dato wollte eigentlich die Stadt Hohnstein die ehemalige Bahntrasse vom Noch-Eigentümer Deutsche Bahn erwerben, um eben den Wanderweg zu sichern. Das hätte aber die Pläne des Schwarzbachbahnvereins durchkreuzt. Beide, sowohl die Stadt als auch der Verein, hatten Kaufanträge beim Bahnunternehmen gestellt. Die Stadt zieht ihren für den ersten Abschnitt zurück. Die restlichen Flurstücke werde die Stadt jedoch von der Deutschen Bahn kaufen, bekräftigte der Bürgermeister. Hier soll ab Unterehrenberg ein Fußweg angelegt werden.

Der Schwarzbachbahnverein hat aber somit die Sicherheit, künftig über die Bahntrasse verfügen zu können. Bis der erste Zug nach Unterehrenberg weiter rollt, vergeht noch Zeit. Immerhin dürfte der Ausbau teuer werden, weil mehrere Brücken fehlen. Die müssen neu aufgebaut werden. Dazu kommt, dass an den Brücken ein zusätzlicher Übergang für Wanderer geschaffen wird. Das alles kostet ziemlich viel Geld, an die 80 000 Euro, schätzt der Verein. Aus diesem Grund werden auch fleißig weiter Spenden gesammelt.

Noch mehr Lokales auf www.sächsische.de/ort/sebnitz.

Informationen zwischendurch aufs Handy: www.szlink.de/whatsapp-regio.