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So geht es auf Bautzens größter Baustelle voran

An der Taucherstraße hat jetzt der schwierigste Abschnitt begonnen. Schwierig vor allem deshalb, weil die Ausfahrt des Busbahnhofs betroffen ist.

Von Marleen Hollenbach
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Fachplaner Daniel Linde überwacht die Arbeiten an der Bautzener Taucherstraße. Seit April wird auf dem letzten Abschnitt zwischen Friedrich-Engels-Platz und Karl-Liebknecht-Straße gebuddelt. Jetzt haben die Bauleute die schwierigste Stelle erreicht.
Fachplaner Daniel Linde überwacht die Arbeiten an der Bautzener Taucherstraße. Seit April wird auf dem letzten Abschnitt zwischen Friedrich-Engels-Platz und Karl-Liebknecht-Straße gebuddelt. Jetzt haben die Bauleute die schwierigste Stelle erreicht. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Der Busbahnhof in Bautzen ist für den Fachplaner Daniel Linde die größte Herausforderung. Und das, obwohl der gar nicht saniert wird. Der Platz bleibt, wie er ist. Doch weil der Busbahnhof zur Taucherstraße wichtige Zufahrten besitzt, ist er der Knackpunkt der Großbaustelle. In den vergangenen Monaten beschäftigten sich die Planer mit Fahrplänen, mit den Ersatzhaltestellen und der Wegführung der Busse. Jetzt steht Daniel Linde hinterm Bauzaun und beobachtet zufrieden das Geschehen. Die Fahrgäste finden sich zurecht, die Busfahrer haben sich auf die neuen Wege eingestellt. Alles scheint zu funktionieren.

Sehr gut im Zeitplan

Überhaupt ist der Fachplaner aus Dresden sehr zufrieden. Linde ist für die Bauüberwachung zuständig. Zu seiner Aufgabe gehört es also, die Arbeiten kritisch zu beobachten. Doch momentan hat er nichts zu meckern. Im Gegenteil: „Wir liegen sehr gut im Zeitplan“, sagt er. Seit Sommer 2015 saniert die Stadt in einzelnen Etappen die Taucherstraße. Auch Rohre und Leitungen werden neu verlegt. Nach einer Baupause in 2018 startete im April dieses Jahres der letzte Bauabschnitt. Es geht um die Strecke zwischen dem Friedrich-Engels-Platz und der Karl-Liebknecht-Straße. Gerade haben die Bauarbeiter die schwierigste Stelle erreicht und die Ausfahrt des Busbahnhofs geschlossen. Seit einer Woche weisen Schilder daraufhin, dass die Busse nicht mehr an den Haltebuchten stoppen. „So ein großer Eingriff funktioniert nur in den Sommerferien, weil dann weniger Busse unterwegs sind“, erklärt der Fachplaner und deutet auf die Ersatzhaltestellen an der Ernst-Mucke-Straße. Ab dem 29. Juli soll der Busbahnhof aber wieder nutzbar sein.

Sichere Querung auch ohne Ampel

Über die Kreuzung am Busbahnhof haben die Planer auch deshalb lange nachgedacht, weil dort so viele Fußgänger die Taucherstraße queren. Sogar eine Ampel war im Gespräch. Doch darauf werde man verzichten, um keinen Rückstau der Autos zu provozieren, erklärt Linde. Eine sichere Querung wird es für die Fußgänger dennoch an dieser Stelle geben. Generell erhöht sich auch im letzten Bauabschnitt die Sicherheit für die Fußgänger. Die Gehwege werden breiter. Auch die Straße verändert sich. Das alte Kopfsteinpflaster weicht einer Asphaltdecke. Optisch wird die Fahrbahn schmaler, grenzt sich bald besser von den Bus- und Parkspuren ab. Der Fachplaner hofft, dass sich die neue Optik auch auf das Fahrverhalten auswirkt. Vor der Sanierung, so erklärt Daniel Linde, habe man Geschwindigkeiten der Autofahrer gemessen. Erlaubt sind Tempo 50. Doch viele Fahrer seien auf der breiten Straße sehr viel schneller unterwegs gewesen.

Straßenbäume sollen bleiben

Noch zwei weitere Herausforderungen gibt es im aktuellen Bauabschnitt. Von der Stadt habe man den Auftrag bekommen, so viele Parkplätze wie möglich zu erhalten, so Linde. Ursprünglich hatte man deshalb sogar überlegt, die Stellflächen schräg zum Gehweg anzuordnen, um noch mehr Parkmöglichkeiten zu schaffen. Doch weil es auf der viel befahrenen Taucherstraße gefährlich wird, wenn die Autos rückwärts ihre Lücke verlassen, werden die Fahrzeuge auch künftig parallel zur Straße stehen.

Redebedarf gab es auch bei den Bäumen. Die Anwohner setzten sich für den Erhalt ihrer Straßenbäume ein. „Auch das mussten wir beim Bau berücksichtigen“, erklärt Daniel Linde, der noch eine gute Nachricht parat hat. Die Stadt hatte ursprünglich geplant, den Ausbau der Kreuzung an der Karl-Liebknecht-Straße in das nächste Jahr zu verschieben. Doch nun soll dieser Abschnitt in den Herbstferien erledigt werden. Damit könnte bereits im Oktober – und damit ein Jahr eher als gedacht – der Ausbau der Taucherstraße enden.