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Steinbruch geht wieder in Betrieb 

Viele Jahre lag der Steinbruch am Röthenbacher Berg ruhig. Jetzt tut sich dort wieder etwas. Wie die neuen Pläne aussehen.

Von Franz Herz
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So sieht das Areal des Steinbruchs Röthenbacher Berg in Hartmannsdorf aus der Luft aus. Im Vordergrund ist die Fläche, die aufgeforstet werden soll.
So sieht das Areal des Steinbruchs Röthenbacher Berg in Hartmannsdorf aus der Luft aus. Im Vordergrund ist die Fläche, die aufgeforstet werden soll. © Foto: Privat/VEF

„Seit ungefähr zwei Wochen werden am Röthenbacher Berg Erdmassen angefahren. Die stapeln sich über fünf Meter hoch. Ich habe schon Gemeinderäte gefragt. Die wissen auch nicht, was dort geschieht“, berichtet Steffen Göhler aus Hartmannsdorf. „Das Geschehen am Steinbruch interessiert die Anwohner aber sehr.“ Sächsische.de erkundigte sich, was am Steinbruch jetzt geschieht.

Es geht um die Flächen an der Straße von Hartmannsdorf nach Röthenbach. Wer von der Straße zum Berg blickt, schaut direkt auf die offene Flanke des Steinbruchs. Dieser gehört der Firmengruppe Schwarz, die auch andere Steinbrüche im Osterzgebirge hat. Hendrik Schwarz hat den Betrieb von seinem Vater Norbert übernommen und will in Hartmannsdorf wieder aktiv werden. Zuletzt hat der Steinbruch seit 2011 geruht, wie Hendrik Schwarz informierte.

Das Steinbruchareal zwischen Hartmannsdorf und Röthenbach.
Das Steinbruchareal zwischen Hartmannsdorf und Röthenbach. © SZ Grafik

An der Straße liegen in Richtung Röthenbach Flächen, die noch zum Steinbruch gehören, für den Betrieb aber nicht mehr benötigt werden. Hier lagern auch die neuen Aufschüttungen. Dafür gibt es eine vom Oberbergamt in Freiberg bestätigte Planung, wie dessen Leiter, Oberberghauptmann Bernhard Cramer, auf Anfrage von sächsische.de informierte. Dieses Land wird so vorbereitet, dass es als Forst- und Naturschutzfläche genutzt werden kann. „Für diese Nachnutzung muss eine etwa zwei Meter mächtige durchwurzelbare Bodenschicht hergestellt werden“, teilt Cramer weiter mit. „Ziel ist, für diese Flächen möglichst bald die Bergaufsicht zu beenden, da der Bergbauunternehmer diese Teilflächen des Betriebsgeländes künftig nicht mehr benötigt.“

Hendrik Schwarz bestätigt, dass er dort Material anfährt. Was jetzt antransportiert wird, kommt aus dem Steinbruch Ulberndorf und dient dazu, auf dem Gelände Baustraßen anzulegen. Weiter wird dann Boden aufgeschüttet, der als Grundlage für eine Waldanpflanzung dient. Rund acht Hektar sollen so der Natur zurückgegeben werden.

Im Steinbruch selbst soll auch wieder Leben einkehren. Der Abbau war viele Jahre fast eingestellt. Zuletzt war der Steinbruch zweimal Sportarena. 2018 und 2019 sind die Finalläufe der internationalen Truck-Trial-Meisterschaften im Steinbruch am Röthenbacher Berg ausgetragen worden. Rund 30 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern haben dort ihr Geschick am Steuer schwerer Lkw gezeigt.

Nun soll der ursprüngliche Betrieb wieder anlaufen. Hendrik Schwarz will ab diesem Frühjahr am Röthenbacher Berg wieder Gestein gewinnen. „Von dort aus will ich für den Raum Freiberg produzieren“, sagt der Unternehmer. Das Gebiet um Dippoldiswalde und Freital deckt er mit Gestein aus Ulberndorf ab. Dieser Steinbruch gehört ebenfalls zur Firmengruppe Schwarz. Neben dem Steinbruch liegt noch eine Stallanlage, die nicht zum Unternehmen gehört und von den neuen Plänen nicht berührt wird.

Und dahinter ist noch eine Fläche, auf der früher ein Asphaltwerk und Betriebsgebäude standen, die der Firma Schwarz & Scheibel gehört haben, an der Norbert Schwarz beteiligt gewesen ist. Die Gebäude sind abgerissen und die Fläche dient als Zwischenlagerplatz. 

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