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Stolpens Bauhof soll abspecken

Experten haben die Arbeitsweise der Mitarbeiter und den Zustand der Technik untersucht. Zu welchem Schluss sie kommen.

Von Anja Weber
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Nicht optimal untergebracht. Der Stolpener Bauhof an den Stadtscheunen.
Nicht optimal untergebracht. Der Stolpener Bauhof an den Stadtscheunen. © Daniel Schäfer

Die Stadt Stolpen und die Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach haben eine Studie in Auftrag gegeben. Diese soll untersuchen, wie die Bauhöfe besser und effektiver arbeiten können. Und die Studie soll auch Schwachpunkte in Technik und Unterbringung aufzeigen. Die Ergebnisse für die Stolpener Bauhofmitarbeiter um ihren Leiter Eberhard Henschel wurden kürzlich öffentlich vorgestellt.

„Ziel der Studie ist es, die Wirtschaftlichkeit zu überprüfen, Optimierungspotenziale zu finden und Ideen für mögliche Kooperationen zu entwickeln“, sagt Mathias Köpper von der B & P Kommunikationsberatung Dresden. Das Unternehmen hat die beiden Einrichtungen in Stolpen und in der Nachbargemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach in den letzten Wochen untersucht. „Das Thema Bauhöfe wird die Kommunen demnächst mehr und mehr beschäftigen“, sagt Mathias Köpper. Er begründete das nicht nur mit höheren Leistungsanforderungen, sondern auch mit fehlendem Personal oder auch Dienstleistern, die Aufgaben nicht mehr übernehmen können, weil sie ausgelastet beziehungsweise überlastet sind.

Das müssen die Bauhofmitarbeiter bewirtschaften

Kennzeichnend für den Stolpener Bauhof sind vor allem die großen Flächen und damit größere Aufgaben, die die Mitarbeiter zu bewältigen haben. Dazu gehören etwa 302.000 Quadratmeter Grünfläche, davon 309 Einzelflächen. Auf reichlich 1.040 Metern müssen die Hecken geschnitten werden. Außerdem sind drei Trauerhallen, drei Sportanlagen und zehn Spielplätze zu unterhalten. All das müssen ein Bauhofleiter und sieben Mitarbeiter bewältigen. Im Sommer müssen sie auf einen Beschäftigten verzichten, welcher dann als Bademeister tätig ist.

Diese Ressourcen sehen die Kommunalberater im Bauhof

Mathias Köpper sieht vor allem Ansatzpunkte im Bereich der Grünflächenpflege. Er empfiehlt, einen detaillierten Grünflächenpflegeplan. In diesem sollen die Flächen aufgeführt werden, die häufiger zu mähen sind, wie zum Beispiel die Flächen am Markt und generell im Zentrum. Und dann sollten die aufgeführt werden, die auch eine Grasmahd im Jahr weniger vertragen. Darüber hinaus sieht er eine Zeitersparnis, wenn die Zeiterfassung künftig digital eingegeben werde und nicht wie derzeit noch per Hand. Kritisch sieht er jedoch den Standort des Bauhofes an den Stadtscheunen. Das Gebäude sei baulich etwas fragwürdig. Zudem gebe es keine ausreichenden Lagerflächen.

Bei Personal und Technik gibt es Nachholebedarf

Der Personalbedarf wird mit neuen Stellen angegeben, falls der Bauhof alles allein bewältigen würde. Da Dienstleister beauftragt sind, würde die Besetzung ausreichen. Bei Abgängen empfehlen die Experten aber, diese nachzubesetzen. Dabei sollte auf die Altersstruktur und auf die Berufe der neuen Mitarbeiter geachtet werden. Bevorzugt sollten Garten- und Landschaftsbauer sowie Straßenwärter eingesetzt werden. Auf jeden Fall sei der Stolpener Bauhof gut aufgestellt, die Mitarbeiter motiviert und der Bauhofleiter kompetent, bescheinigte Mathias Köpper. Kritisch sieht er die Technik. Derzeit verfügt der Bauhof über elf Fahrzeuge, davon sechs Multicars. Gegenüber dem Personalbestand seien das zu viele Fahrzeuge und sie würden zu wenig genutzt. Er empfiehlt, sich von zwei Multicars zu trennen. Sollte die Bauhoftechnik auf einen neueren Stand gebracht werden, dann müsste Stolpen eine halbe Million Euro investieren. Die Stadt hatte bereits signalisiert, den Investitionsstau abbauen zu wollen. Dass die Technik nicht mehr dem neuesten Stand entspricht, merkt der Bauhofleiter fast täglich. „Die Menge an Multicars wird aber benötigt, auch wenn sie nicht die ganze Saison über rollen. Für den Zustand des Bauhofgebäudes müsste eine kurzfristige Lösung gefunden werden, bestätigte Bauhofleiter Eberhard Henschel.

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