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Talsperre Malter bereitet neue Saison vor

Momentan darf kein Besucher in den Sportpark oder das Erlebnisbad. Die Mitarbeiter haben dennoch zu tun. Was läuft dort?

Von Franz Herz
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Christine Perner, Mitarbeiterin der Weißeritztal Erlebnisgesellschaft, putzt die Tretboote. Dahinter baut Daniel Wolf einen Zaun an der Terrasse im Strandbad Paulsdorf. Die Mitarbeiter sind zu 50 Prozent in Kurzarbeit.
Christine Perner, Mitarbeiterin der Weißeritztal Erlebnisgesellschaft, putzt die Tretboote. Dahinter baut Daniel Wolf einen Zaun an der Terrasse im Strandbad Paulsdorf. Die Mitarbeiter sind zu 50 Prozent in Kurzarbeit. © Egbert Kamprath

Es gibt auch Hoffnungszeichen. So steigt der Wasserspiegel an der Talsperre Malter wieder langsam. Im vergangenen Herbst war er wegen den Bauarbeiten an der Staumauer nach Ende der Badesaison um drei Meter abgesenkt worden. Inzwischen ist er schon wieder um einen Meter gestiegen. Wenn das Wetter mitspielt, soll er zum Beginn der Badesaison wieder seine übliche Höhe erreichen, wie die Landestalsperrenverwaltung informierte.

„Darauf hoffen wir auch“, sagt Marlen Alexander, Geschäftsführerin der Weißeritztal Erlebnisgesellschaft, welche die Bäder und Campingplätze rings um die Talsperre sowie den Sportpark in Dippoldiswalde betreibt. Diese Hoffnung braucht sie dringend. Denn seit dem 15. März sind die Sauna und das Hallenbad in Paulsdorf wegen der Corona-Epidemie geschlossen, ebenso die Campingplätze und die Halle im Sportpark Dippoldiswalde. Das hat zur Folge, dass momentan keine Einnahmen fließen und die 29 fest angestellten Mitarbeiter seit 1. April in Kurzarbeit sind, allerdings nur zu 50 Prozent.

Alles lief so gut an

Denn es gibt immer noch eine Menge Arbeit. Zum einen hat die Erlebnisgesellschaft die Generalreinigung des Erlebnisbads vorgezogen. Die findet in anderen Jahren immer im Hochsommer statt. Das Wasser ist jetzt abgelassen, und so besteht die Möglichkeit, schadhafte Fliesen auszutauschen oder Wartungsarbeiten an der Technik zu erledigen.

Gerade für das Erlebnisbad kommt die Schließung wegen Corona aber denkbar ungünstig. „Wir hatten im Januar und Februar sehr guten Besuch“, berichtet Alexander. Das ist immer so in Jahren, in denen  wenig Schnee liegt und es deshalb nicht viele Wintersportmöglichkeiten gibt. Die starke Nachfrage in Bad und Sauna würde mit Sicherheit auch jetzt noch anhalten, wenn nicht der Virus den Badbetreibern in die Quere gekommen wäre.

Auch im Sportpark in Dippoldiswalde, der ebenfalls in die Verantwortung von Marlen Alexander fällt, herrscht derzeit Ruhe, keine Schüler, die tagsüber ihre Sportstunden dort absolvieren, keine Vereine, deren Mitglieder abends zum Training kommen. Nur der Hausmeister sieht nach dem Rechten.

Aber es gibt Hoffnung. Daher hat die Erlebnisgesellschaft ihre Mitarbeiter nur zu fünfzig Prozent in die Kurzarbeit geschickt. Denn die Belegschaft hofft auf ein gutes Badejahr im Sommer 2020. Dafür laufen derzeit die normalen Arbeiten zur Saisonvorbereitung. Die Mitarbeiter bringen die Bepflanzung und das Gelände in Ordnung, streichen die Boote und die Anlagen oder erledigen Reparaturen. Das ist der übliche Plan, wie er jedes Jahr vor Saisonstart abzuarbeiten ist.

Was wird aus den Großveranstaltungen, die dieses Jahr an der Malter geplant sind? Marlen Alexander, Geschäftsführerin der Weißeritztal Erlebnisgesellschaft, steht vor schwierigen Entscheidungen.
Was wird aus den Großveranstaltungen, die dieses Jahr an der Malter geplant sind? Marlen Alexander, Geschäftsführerin der Weißeritztal Erlebnisgesellschaft, steht vor schwierigen Entscheidungen. © Andreas Weihs

Großveranstaltungen in der Schwebe

Die wichtigen Saisonhöhepunkte hängen derzeit in der Schwebe. Am Wochenende 16. und 17. Mai war die zweite Auflage des Wikingertreffens an der Talsperre geplant. Dies wird von einer Agentur aus Torgau organisiert. Die hat noch keine Entscheidung getroffen, ob das Treffen eventuell ausfallen muss. Sie wartet ab, ebenso wie Marlen Alexander. Die Malter-Chefin muss auch bald entscheiden, was aus ihren Saison-Höhepunkten wird. Vor allem für das jährliche Festival Malter in Flammen, das für das Wochenende am 17. und 18. Juli geplant ist, sollte bald Gewissheit bestehen. Denn für eine solche Veranstaltung, muss weit im Voraus die Werbung beginnen. 

„Wir warten jetzt, welche Entscheidungen nach dem 20. April kommen“, sagt Alexander. Sollte eine generelle Absage aller Veranstaltungen bis in den Sommer verfügt werden, müsste sie alle Verträge stoppen. Sollte sich aber die Lage bessern, und Malter in Flammen stattfinden können, müsste die Vorbereitung mit Hochdruck weitergehen. „In früheren Jahren haben wir im April und Mai unsere Werbung dafür geschaltet“, sagt die Geschäftsführerin.

Für die Campingplätze ist sie zuversichtlich, dass die kommende Saison gut wird. Denn wenn im internationalen Tourismus weiter Beschränkungen wegen Corona gelten, würden sicher viele Deutsche ihren Urlaub im Inland verbringen. Davon könnte die Talsperre Malter  profitieren.  

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