Vier OB-Kandidaten noch im Rennen

Am 26. Mai haben die Görlitzer die Wahl zwischen Franziska Schubert, gemeinsame Kandidatin der „Bürger für Görlitz“, der Bündnisgrünen und von Motor Görlitz, Jana Lübeck von der Linken, Octavian Ursu von der CDU und Sebastian Wippel von der AfD. Sie wurden am Dienstag vom Gemeindewahlausschuss im Görlitzer Rathaus als Kandidaten bestätigt.
Für drei weitere Bewerber ist derweil schon Schluss. Momo Riedmüller von der Spaßpartei „Die Partei“ und der parteilose Bewerber Ingolf Feldt mussten in den vergangenen Wochen 160 Unterstützerunterschriften sammeln, um zur Wahl zugelassen zu werden. Auch ein Dritter, Torsten Fobe, hatte das versucht. Diese Hürde gilt für alle Einzelpersonen, Wählervereinigungen oder Parteien, die erstmals zu einer politischen Wahl antreten möchten. Doch alle Drei bekamen die nötige Zahl an Unterschriften nicht zusammen. Während der Vorschlag Fobe, von dessen Kandidatur niemand etwas wusste, keine einzige Unterschrift aufwies, konnte Riedmüller 18 Personen zur Unterschrift bewegen. Am knappsten scheiterte Ingolf Feldt, für ihn standen 73 Unterschriften zu Buche, 87 unter dem Quorum.
Damit kommt es zu dem erwarteten Aufeinandertreffen von drei Landtagsabgeordneten. Der 51-jährige Octavian Ursu hatte schon im August seine Bereitschaft angekündigt, für seine Partei anzutreten. Ursu wuchs in Bukarest auf, siedelte 1990 nach Deutschland um, ist studierter Musiker und Pädagoge. Jahrelang arbeitete er als Solo-Trompeter in der Neuen Lausitzer Philharmonie, sammelte Erfahrungen als Betriebsratsvorsitzender. Ursu engagiert sich seit 2009 im Görlitzer Stadtrat, 2014 gewann er das Direktmandat in Görlitz und zog in den Sächsischen Landtag ein. Mit der OB-Nominierung verzichtete Ursu auf eine neue Kandidatur für den Landtag im September. Kaum hatte Ursu seine Kandidatur verkündet, zog das bürgerlich-linke Lager mit Franziska Schubert nach. Sie rückte nach der Landtagswahl 2014 für die Grünen nach, als Spitzenkandidatin Antje Hermenau ihr Mandat aufgab. Seitdem profilierte sie sich als finanzpolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Bis vor kurzem war sie einziges grünes Mitglied im Stadtrat von Ebersbach-Neugersdorf. Ihr Umzug nach Görlitz beendete diese Aufgabe. Dem Görlitzer Kreistag gehört sie ebenfalls an. Franziska Schubert stammt aus Löbau, lebte bislang im Oberland und hat Europäische Studien in Osnabrück studiert sowie Internationale Beziehungen in Budapest. Beim Listenparteitag der Grünen zur nächsten Landtagswahl Mitte April bewirbt sie sich um einen sicheren Platz.
Auch die AfD schickt mit Sebastian Wippel einen Landtagsabgeordneten in die OB-Wahl. Der 36-Jährige ist Polizeikommissar, Diplom-Verwaltungswirt und Gründungsmitglied der AfD im Kreis Görlitz. Vor allem auf Fragen der inneren Sicherheit liegt sein Schwerpunkt. Eine weitere Mitarbeit im Landtag schließt er nicht aus: Auf der Landesliste seiner Partei zur Wahl im September steht er auf Platz fünf. Schließlich vervollständigt Jana Lübeck für die Linkspartei das Bewerberfeld. Die Görlitzerin studierte Kultur und Management, hat bei verschiedenen Projekten mitgewirkt, leitet seit Herbst das Mehrgenerationenhaus an der Hillerschen Villa in Zittau.
Für die Stadtratswahl hat der Ausschuss Listen der Parteien SPD, Linke, FDP, CDU, Grüne, NPD und AfD sowie der Wählervereinigungen Motor Görlitz, Seensucht, Bürger für Görlitz und Zur Sache mit zusammen 155 Kandidaten zugelassen. Motor Görlitz sammelte als Neuling 210 Unterschriften, Seensucht sogar 223. Die Liste von „Die Partei“ wurde nicht zugelassen.
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