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Im Bademantel durch das Dorf

Vor 100 Jahren wurde das Volksbad Eibau eröffnet. Es entstand auf dem Gelände einer alten Ziegelei - und hat einige prägende Ereignisse hinter sich.

Von Bernd Dreßler
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Schwimmfeste gehören zur Eibauer Badtradition: Nebenstehende Anzeige in der "Oberlausitzer Dorfzeitung" warb für ein solches Ereignis im August 1922. Zur Eröffnung 1920 hatte der Oberlausitzer Schwimmgau ein Wettschwimmen organisiert.
Schwimmfeste gehören zur Eibauer Badtradition: Nebenstehende Anzeige in der "Oberlausitzer Dorfzeitung" warb für ein solches Ereignis im August 1922. Zur Eröffnung 1920 hatte der Oberlausitzer Schwimmgau ein Wettschwimmen organisiert. © Repro SZ

An warmen Sommertagen brauchen Touristen, die in Eibau das Bad suchen, mit etwas Glück nur jenen Einheimischen hinterherzugehen, die im Bademantel durch das Dorf Richtung Kirchstraße laufen. "Wer das Bad vor der Haustür hat, muss sich nicht großartig umziehen und viel Gepäck mitschleppen", sagen ältere Eibauer nicht ohne Stolz. Eibau und sein Volksbad, das seit vorigen Mittwoch wieder geöffnet hat, gehören untrennbar zusammen – und das seit 100 Jahren! Am 20. Juni 1920 wurde der "Badeteich", wie damals der Volksmund sagte, feierlich eingeweiht. Fast 1.000 Interessierte kamen, nur das Badewetter hielt sich fern. Trotzdem war die Stimmung gut, denn endlich war die Idee Wirklichkeit geworden, die bereits 13 Jahre zuvor geboren wurde: Ein Neugersdorfer Fabrikbesitzer wollte in Eibau in der ehemaligen Lehmgrube der Ziegelei etwa 3.000 Quadratmeter Land "zur Anlegung eines Badeteiches pachtweise überlassen". So stand es 1907 in der "Oberlausitzer Dorfzeitung". 

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