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Warum der Radweg noch gesperrt ist

Die Verbindung zwischen Waldheim und Hartha scheint fertig zu sein. Dennoch ist die Strecke noch nicht freigegeben.

Von Frank Korn
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Eine Frau und ihre Tochter nutzen den Radweg zwischen Waldheim und Hartha. Der ist allerdings noch nicht freigegeben.
Eine Frau und ihre Tochter nutzen den Radweg zwischen Waldheim und Hartha. Der ist allerdings noch nicht freigegeben. © Frank Korn

Hartha/Waldheim. Danny Kresse aus Hartha radelt mit seinen beiden Töchtern den neu gebauten Radweg zwischen Waldheim und Hartha entlang. Dabei dürfte er die Strecke streng genommen noch gar nicht benutzen, denn am Beginn des Teilstücks an der Hauptstraße in Waldheim steht ein Verkehrsschild „Durchfahrt verboten“, außerdem sind Sperrbaken aufgestellt. „Es wäre schön, wenn der Radweg bald freigegeben werden könnte“, sagt Kresse.

Warum der kombinierte Rad- und Fußgängerweg noch nicht genutzt werden soll, ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. „In den Anbindungsbereichen des Radweges sind bauvertragliche Mängel zu beseitigen. Es ist geplant, die Strecke im August 2019 für den Verkehr freizugeben“, sagte Isabel Siebert, Pressesprecherin des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv), das für den Bau des Radwegs Zschopau-Mulde sowohl die Planung als auch die Finanzierung und Umsetzung übernimmt. Die Trasse soll auf insgesamt 20 Kilometern einmal von Waldheim bis nach Rochlitz führen.

„Der erste Bauabschnitt von Waldheim nach Geringswalde ist in sieben Teilabschnitte unterteilt“, erläutert die Pressesprecherin. Die Teilstrecken 1 und 2 mit einer Länge von 1,9 Kilometern in Waldheim wurden im vergangenen Jahr fertiggestellt. Bis auf die bauvertraglichen Mängel wurden auch die Abschnitte 3 und 4 von Waldheim bis zur Umgehungsstraße in Hartha mit einer Länge von 2,6 Kilometern realisiert.

Derzeit werden die Bauleistungen für den Weiterbau der Teilabschnitte 5 (kurz nach der Überquerungsstelle an der Umgehungsstraße unweit der Firma Fichtner Nutzfahrzeuge bis Heegweg) und 7 (von der Staatsstraße 200 „Zur Fröhne“ bis zur Klosterallee in Geringswalde) ausgeschrieben.

 Für den Teilabschnitt 6, der den Verlauf des Radweges auf dem Bahndamm durch die Fröhne betrifft, besteht noch kein Baurecht. „Hier ist ein formelles Baurechtsverfahren erforderlich. Die Führung des Radweges wird im Rahmen der Vorplanung noch untersucht“, so Isabel Siebert.

In der Zeit, in der die ehemalige Bahnstrecke nicht genutzt worden ist, könnten sich seltene Tiere im Bereich der Fröhne angesiedelt haben. Besonders von der Zauneidechse ist die Rede. Deshalb hat der Naturschutzverband Sachsen sein Veto gegen die Nutzung dieses Teilstücks als Radweg eingelegt. Die Problematik kann nur in einem entsprechenden Verfahren geklärt werden.

Immerhin ist schon eine Ausweichvariante erarbeitet worden, deren Nutzung aber noch nicht endgültig beschlossen worden ist. Der Radweg könnte über einen Feldweg gegenüber der Firma Fichtner, der die ursprünglich geplante Trasse kreuzt, auf den Heegweg geführt werden.

Vom Heegweg aus ginge es in der Fröhne offizielle Wege entlang bis zum Forstweg, der dann quer durch das Waldstück zur Staatsstraße 200 führt. Von dort wird der Radweg als Teilabschnitt 7 auf der Bahntrasse weitergeführt.