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Wie Hohnstein die Burgsanierung angeht

Um überhaupt starten zu können, sind Vorarbeiten nötig. Dazu gehören Pläne, Konzepte und Sicherung der Baukosten.

Von Anja Weber
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Die Burg prägt Hohnsteins Stadtbild. Doch sie ist dringend sanierungsbedürftig.p
Die Burg prägt Hohnsteins Stadtbild. Doch sie ist dringend sanierungsbedürftig.p © Steffen Unger

Fünf Etappen muss die Stadt Hohnstein nehmen, bevor die eigentliche Sanierung der Burg beginnen kann.

Der Stadtrat hat jetzt den Startschuss für die ersten drei Etappen gegeben. Die haben das Ziel, die Planungsleistungen vergeben zu können. Um die Burg Hohnstein in ihr Eigentum zu übernehmen, benötigt die Stadt Hohnstein die Projektkosten und ein entsprechendes Finanzierungskonzept. Das hatte unter anderem auch schon der bisherige Stadtrat gefordert.

Im Rathaus ist man nun optimistisch, dass Anfang 2020 der Auftrag an die Planer vergeben werden kann. Die Vorarbeiten dazu kann die Stadt Hohnstein nicht stemmen. Dazu kommt, dass bei den derzeit geschätzten neun Millionen Euro die Planungsleistungen europaweit ausgeschrieben werden müssen. Um das vorzubereiten, benötigt es nicht nur Zeit, sondern auch Personal. 

Aus diesem Grund hatte sich die Stadt entschieden, das als Dienstleistung an Experten zu vergeben. Groß war die Auswahl nicht. Einzig die Stadtentwicklung Dresden (Steg) hatte sich beworben. Damit bekam das Unternehmen letztlich den Zuschlag. Eine andere Möglichkeit der Ausschreibung habe es aber nicht gegeben, sagt Bürgermeister Daniel Brade (SPD). „Wir können uns bei diesem ganzen Vorhaben keine Vergabeverstöße leisten“, so der Stadtchef. Es handele sich um ein komplexes zeitaufwendiges und vergaberechtlich sensibles Verfahren. Das allerdings muss durchlaufen werden. Denn die Stadt Hohnstein benötigt die Entwurfsplanung unter anderem auch, um die konkreten Kosten ermitteln zu lassen, die auf die Stadt zukommen. 

Derzeit stehen noch die geschätzten neun Millionen Euro Gesamtkosten für Sanierung und Ausstattung im Raum. Erst wenn die konkreten Kosten vorliegen, kann ein Finanzierungskonzept aufgestellt werden. Ist das schlüssig und die Finanzierung steht, geht es in die vierte Etappe. In dieser werden alle Bauunterlagen zusammengestellt und ein Bauantrag gestellt. Und als fünfte und letzte Etappe schließt sich der eigentliche Baustart an. 

Den ersten drei Etappen sind bereits zahlreiche Abstimmungen, Erklärungen und anderes vorausgegangen. Großes Ziel ist: Die Burganlage soll dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Zudem muss die Burg wirtschaftlich betrieben werden. Das setzt Investitionen voraus. Der Kreis sagte bereits Hilfe in Höhe von 1,6 Millionen Euro zu, und nun gibt es große Hoffnung, dass die Sanierung in nicht allzu ferner Zeit beginnen kann. 

Hohnstein, der Landkreis sowie das sächsische Innenministerium unterzeichneten unlängst eine Absichtserklärung, mit dem Ziel, dass die Burg in das Städtebauförderprogramm aufgenommen wird. Gelingt das, so würden sich die Kosten dritteln: Ein Drittel übernimmt der Bund, ein weiteres das Land, ein Drittel müsste Hohnstein selbst aufbringen. Weil Letzteres ebenfalls schwierig wird, will der Kreis mit den zugesagten 1,6 Millionen Euro einen Großteil von Hohnsteins Eigenanteil finanzieren.

Vor der Aufnahme in das Städtebauförderprogramm sind jedoch noch mehrere Schritte erforderlich. So muss sich Hohnstein unter anderem attestieren lassen, dass die Burg derzeit einen städtebaulichen Missstand darstellt. Zudem muss die Stadt ein integriertes Stadtentwicklungskonzept sowie ein Fördergebietskonzept vorlegen. Daran wird parallel gearbeitet.

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