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So viele ukrainische Flüchtlinge leben in Sachsen

Mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs flüchteten viele Ukrainerinnen und Ukrainer auch nach Deutschland. Im zweiten Jahr des Kriegs nahm die Zahl aber deutlich ab. Sachsen liegt im Mittelfeld.

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Die Flaggen von Deutschland und der Ukraine wehen vor dem Bundestag.
Die Flaggen von Deutschland und der Ukraine wehen vor dem Bundestag. © Michael Kappeler/dpa

Dresden. Im Jahr 2023 sind deutlich weniger Menschen aus der Ukraine nach Deutschland gezogen als im Vorjahr. Wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) in Wiesbaden hervorgeht, zogen 277.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland und 156.000 zurück. "Daraus ergibt sich eine Nettozuwanderung von 121.000 Menschen", teilte Destatis am Donnerstag mit.

In Sachsen hat der Anteil an Ukrainerinnen und Ukrainern an der Gesamtbevölkerung im vergangenen Jahr bei 1,4 Prozent gelegen. Das entsprach dem Niveau des bundesweiten Durchschnitts, wie aus der Mitteilung hervorgeht.

Insgesamt wuchs die Zahl der Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit der Mitteilung zufolge deutschlandweit um rund 121.000 auf 1,15 Millionen. Im Freistaat lebten Ende 2023 laut Angaben der Landesdirektion Sachsen 60.476 ukrainische Schutzsuchende und damit knapp 10.000 mehr als ein Jahr zuvor (50.896).

2022, im Jahr des Beginns des russischen Angriffs auf die Ukraine, zählte das Bundesamt 1,1 Millionen Zuzüge nach Deutschland und 138.000 Fortzüge (Nettozuwanderung: 960.000). Auch mit dem starken Rückgang im vergangenen Jahr lag die Zuwanderungszahl aus der Ukraine höher als in den Jahren vor dem russischen Angriffskrieg (2021: 6.000, 2020: 5.000, 2019: 7.000).

Großer Teil war weiblich und minderjährig

Mit 60 Prozent war ein großer Teil der Zugewanderten weiblich - auch viele Minderjährige kamen nach Deutschland (34 Prozent). Nach vorläufigen Ergebnissen von Destatis waren rund 40 Prozent der bis Mitte 2023 Zugewanderten Alleinerziehende und deren Kinder.

Die hohe Zuwanderung aus der Ukraine führte dazu, dass die Bevölkerung mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Deutschland von 138.000 Menschen im Januar 2022 auf 1,15 Millionen Menschen im Oktober 2023 anwuchs. Der Anteil der Ukrainerinnen und Ukrainer an der Gesamtbevölkerung stieg Destatis zufolge im selben Zeitraum von 0,2 Prozent auf 1,4 Prozent.

Zahl der Ukrainer versiebenfachte sich

Von Januar 2022 bis Oktober 2022 stieg die Zahl der ukrainischen Staatsangehörigen in Deutschland von 138.000 auf 1,02 Millionen Menschen, was einem Anstieg um mehr als das Siebenfache oder 639 Prozent entspricht.

Im Vergleich dazu war der Zuwachs von Januar bis Oktober 2023 von 1,07 Millionen auf 1,15 Millionen Menschen (7 Prozent) deutlich geringer. "Ukrainische Staatsangehörige waren damit im Oktober 2023 nach türkischen Staatsangehörigen (1,6 Prozent oder 1,39 Millionen) die zweitgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe in Deutschland", teilte Destatis mit.

Anteil der ukrainischen Bevölkerung in Hamburg und Berlin am höchsten

Die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer lebten im Oktober 2023 in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen (234.000), Bayern (168.000), und Baden-Württemberg (159.000). Anteilig - gemessen an der Gesamtbevölkerung im jeweiligen Bundesland – lebten die meisten in Hamburg (1,7 Prozent) und Berlin (1,6 Prozent). Die wenigsten Ukrainer lebten dagegen in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Brandenburg (je 1,2 Prozent). (dpa)