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Nach Streit mit Höcke: AfD-Politiker Frosch verlässt die Partei

Bei der Kreistagswahl in Saalfeld-Rudolstadt ist die AfD nach einem Streit mit Landesparteichef Björn Höcke mit zwei Wahllisten angetreten. Einer der Hauptprotagonisten hat nun die Konsequenzen gezogen.

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Björn Höcke, Vorsitzender der Thüringer AfD, hat bei der Kreistagswahl in Saalfeld-Rudolstadt eine eigene Kandidatenliste aufstellen lassen - gegen den Willen seiner Parteikollegen.
Björn Höcke, Vorsitzender der Thüringer AfD, hat bei der Kreistagswahl in Saalfeld-Rudolstadt eine eigene Kandidatenliste aufstellen lassen - gegen den Willen seiner Parteikollegen. © AFP POOL

Der AfD-Politiker Karlheinz Frosch will nach einem Streit mit dem AfD-Landesverband Partei und Landtagsfraktion verlassen. Das bestätigte ein Mitarbeiter von Frosch am Montag auf Anfrage. Im Landtag sei eine entsprechende Mitteilung eingegangen, sagte eine Sprecherin. Frosch hatte gegen den Willen des Thüringer AfD-Landeschefs Björn Höcke eine Liste zur Kreistagswahl in Saalfeld-Rudolstadt aufgestellt.

Der Thüringer Landesverband wollte erreichen, dass die bereits erstellte Liste annulliert und eine neue aufgestellt wird. Die Kandidaten weigerten sich aber. Schließlich wurde eine zweite, konkurrierende AfL-Liste erstellt - Alternative für den Landkreis.

Das führte zu der skurrilen Situation, dass AfD-Landesparteichef Höcke die AfL-Liste unterstützte statt jene mit offiziellem AfD-Namen. Kurz vor Ende der Auszählungen in dem Landkreis stand die Liste rund um Frosch am Montagmittag mit rund 20 Prozent der Stimmen vor der AfL-Liste mit 14 Prozent.

Zudem wurden gegen mehrere Mitglieder auf der AfD-Liste Parteiausschlussverfahren gestartet. Aus dem Lager um Frosch wiederum wurden Forderungen nach einem Rücktritt von Höcke laut. Ob Mitstreiter von Frosch ebenfalls aus der Partei austreten wollen, konnte sein Mitarbeiter nicht sagen. Die Thüringer AfD wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet. Am 1. September stehen in Thüringen Landtagswahlen an. (dpa)