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Papst ruft an Ostern zu Frieden auf und spendet Segen "Urbi et Orbi"

Vor 100.000 Gläubigen vor dem Petersdom hat Franziskus seine Osterbotschaft verkündet. Vertrauen und die Ukraine spielten dabei eine zentrale Rolle.

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Papst Franziskus (l) erscheint am Ende der Ostermesse in der Hauptloge des Petersdoms im Vatikan und spricht den Segen "Urbi et Orbi".
Papst Franziskus (l) erscheint am Ende der Ostermesse in der Hauptloge des Petersdoms im Vatikan und spricht den Segen "Urbi et Orbi". © Gregorio Borgia/AP/dpa

Rom. Zum Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten hat Papst Franziskus seine traditionelle Osterbotschaft auf dem Petersplatz für einen eindringlichen Appell für den Frieden genutzt und den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" gespendet. "Beeilen wir uns, Wege des Friedens und der Geschwisterlichkeit zu beschreiten", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag vor rund 100.000 Gläubigen auf dem Vorplatz des Petersdoms. Die Kriege und das Leid in der Welt prägten das gesamte Osterfest im Vatikan. Der Pontifex rief dazu auf "Konflikte und Spaltungen zu überwinden und unsere Herzen für diejenigen zu öffnen, die am meisten in Not sind."

Der 86-Jährige appellierte am wichtigsten Feiertag der katholischen Kirche an das Vertrauen - "Vertrauen zwischen den Personen, zwischen den Völkern und den Nationen". Die Botschaft von Ostern, an dem Christen die Auferstehung Jesu Christi nach dem Tod an dem Kreuz feiern, solle die Finsternis erhellen, in die die Welt nach den Worten des Pontifex' oft gehüllt sei.

Sichtlich bewegt erinnerte der Pontifex vor den Gläubigen auf dem Petersplatz insbesondere an den Krieg in der Ukraine: "Hilf dem geliebten ukrainischen Volk auf dem Weg zum Frieden, und ergieße dein österliches Licht über das russische Volk. Tröste die Verwundeten und diejenigen, die durch den Krieg geliebte Angehörige verloren haben, und lass die Gefangenen sicher zu ihren Familien zurückkehren." Er forderte die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich für die Beendigung dieses Krieges und aller Konflikte einzusetzen, die "die Welt mit Blut beflecken". Er betete zudem für kriegs- und krisengeplagte Regionen wie etwa den Libanon, Haiti sowie den Südsudan.

Papst Franziskus (2.v.r) kommt in einem Rollstuhl auf dem Petersplatz im Vatikan an.
Papst Franziskus (2.v.r) kommt in einem Rollstuhl auf dem Petersplatz im Vatikan an. © Alessandra Tarantino/AP/dpa
Der Papst segnet die begeisterten Gläubigen aus seinem Papamobil.
Der Papst segnet die begeisterten Gläubigen aus seinem Papamobil. © Alessandra Tarantino/AP/dpa
Auf den Petersplatz waren 100.000 Gläubige gekommen.
Auf den Petersplatz waren 100.000 Gläubige gekommen. © Gregorio Borgia/AP/dpa
Die Schweizergarde des Vatikans bezieht Stellung auf dem Petersplatz, wo der Papst die Ostermesse feiern wird.
Die Schweizergarde des Vatikans bezieht Stellung auf dem Petersplatz, wo der Papst die Ostermesse feiern wird. © Alessandra Tarantino/AP/dpa

Unter großem Jubel wurde Franziskus zuvor mit dem Papamobil an den Menschenmassen vorbeigefahren - viele Gläubige riefen laut "Viva il Papa!" (Es lebe der Papst). Das Osterfest wurde begleitet von gesundheitlichen Sorgen um den Pontifex. Erst vor rund einer Woche war Franziskus nach knapp drei Tagen Behandlung wegen einer Bronchitis aus dem Krankenhaus entlassen worden. Den Messen stand er zwar offiziell vor, zelebriert wurden die Feiern jedoch von anderen Kirchenmännern. Er verfolgte sie wegen seines Knieleidens großteils im Sitzen.

Bei sonnigem Wetter war der Platz gut gefüllt. Anlässlich der Osterfeiertage wurde der Petersplatz mit rund 35 000 Blumen und Pflanzen geschmückt. Tulpen, Osterglocken und Rosen waren rund um den Altar drapiert. (dpa)