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"Wir brauchen einen Traum"

Der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer sprach in seiner Dresdner Rede über die Spannungsfelder von Demokratie und Wissenschaft.

Von Christina Wittig-Tausch
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Das Spannungsfeld von Demokratie und Wissenschaft war das Thema der Dresdner Rede von Klaus Töpfer.
Das Spannungsfeld von Demokratie und Wissenschaft war das Thema der Dresdner Rede von Klaus Töpfer. © Matthias Rietschel

Eines Tages, irgendwann Anfang der 1980er-Jahre, klingelte es bei Klaus Töpfer in Mainz. Vor der Tür des CDU-Politikers und damaligen rheinland-pfälzischen Umweltministers stand ein Mann: der Wissenschaftler Paul Crutzen, Chemiker, Nobelpreisträger und Erforscher des Zusammenhangs zwischen Fluorchlorkohlenwasserstoffen und dem Ozonloch. Er hatte eine Botschaft für den Politiker: „Sie müssen handeln!“

Es dauerte noch einige Jahre, aber dann schaffte es die Staatengemeinschaft tatsächlich, die FCKW-Treibhausgase zu verbieten. 1990 war das. Alle 197 Staaten der Vereinten Nationen unterschrieben ein entsprechendes Abkommen. Klaus Töpfer hat diesen Prozess erlebt, begleitet, mitgestaltet, als erster Bundesumweltminister Deutschlands. Bis 1994 begleitete der CDU-Politiker dieses Amt. Dann wurde er von einer gewissen Angela Merkel beerbt.

Töpfer, studierter Volkswirt, wurde danach Bauminister, verantwortete später einige Jahre die Umweltpolitik der Vereinten Nationen und engagierte sich in einer Fülle von Vereinigungen, die sich mit Umweltpolitik auf wissenschaftlicher und politischer Ebene auseinandersetzen. Auch heute ist der „konservative Weltverbesserer“, wie er manchmal genannt wurde, noch aktiv, macht sich Gedanken über Nachhaltigkeit und die Zukunft unserer Welt. Und spricht darüber.

Am Sonntag beispielsweise bei den Dresdner Reden, die von Staatsschauspiel und der Sächsischen Zeitung gemeinsam veranstaltet werden. Der Saal war halb gefüllt, aber nach Corona-Maßstäben ausverkauft.

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