Falschfahrerin auf der A9 flüchtet nach Festnahme mit Polizeiauto
Leipzig/Wiedemar. Eine 29-jährige Falschfahrerin aus Polen hat am frühen Mittwochmorgen auf der A9 ein Polizeiauto gestohlen und wollte damit in Richtung Berlin flüchten.
Wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch mitteilt, fiel die VW-Fahrerin Beamten in einem Zivilfahrzeug gegen 1.40 Uhr auf der Autobahn 9 in Richtung München auf, weil sie in einer Tempo-80-Baustelle mit etwa 140 Kilometern pro Stunde unterwegs war. "Sie entschlossen sich die Fahrerin anzuhalten und zu kontrollieren. Sowohl ein Drogentest als auch ein Atemalkoholtest verliefen negativ", so die Sprecherin. Die 29-jährige Polin durfte anschließend weiterfahren.
Etwa eine Stunde später wurde die Polizei nach eigenen Angaben dann per Notruf verständigt, dass genau der zuvor gestoppte Golf nun als Falschfahrer unterwegs sei. Die Frau fuhr demnach auf der Fahrbahn in Richtung München - war aber in Richtung Berlin unterwegs.
"Einsatzkräfte des Autobahnpolizeireviers konnten das Fahrzeug zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz, entgegen der Fahrtrichtung auf dem linken Fahrstreifen stehend feststellen", teilt die Polizeisprecherin mit.
Polizeibeamte aus Delitzsch können Flüchtende stoppen
Die Zivilbeamten der Polizei stellten ihr Einsatzfahrzeug mit eingeschalteten Blaulicht ab und holten die 29-Jährige aus ihrem Auto. Sie wurde zum Polizeiwagen begleitet, anschließend wollten die Beamten der Sprecherin zufolge das unbeleuchtete Falschfahrer-Auto absichern.
"Während des Aufbaus der Sicherungsmittel, setzte sich die Tatverdächtige plötzlich in das Einsatzfahrzeug und flüchtete mit dem Funkstreifenwagen in Richtung Berlin", erklärt die Polizeisprecherin die Situation. "Durch hinzugezogene Einsatzkräfte des Polizeireviers Delitzsch konnte das Fahrzeug wenig später auf der Staatsstraße 2 zwischen den Ortslagen Zwochau und Lissa angehalten werden."
Auch dort hatten Polizeibeamte einen Atemalkohol- und Drogentest durchgeführt. Diese verliefen erneut negativ. Allerdings ordnete die zuständige Staatsanwältin in Bereitschaft eine Blutentnahme bei der Polin an. Zum Ergebnis dieses Tests liegen allerdings noch keine Ergebnisse vor.
Nach Angaben der Polizeisprecherin wurden gegen die Frau nun Ermittlungen wegen eines unbefugten Gebrauchs eines Fahrzeugs und des Verdachts einer Gefährdung des Straßenverkehrs aufgenommen.
Die Polizeibeamten suchen nun Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt geben können. Insbesondere würden Personen gesucht, die möglicherweise durch die Fahrweise der Frau gefährdet wurden. Zeugen können sich beim Autobahnrevier Leipzig unter der Telefonnummer 0341/255-2910 melden.