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Menschen nach Sachsen gebracht: Polizei nimmt mutmaßliche Schleuser fest

Mehrere Verdächtige sollen im Herbst Ausländer illegal nach Zinnwald im Erzgebirge gebracht haben. Nun hat die Bundespolizei Wohnungen im Westen Deutschlands durchsucht und zwei Männer festgenommen.

Von Erik-Holm Langhof
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65 Bundespolizisten haben am Mittwochmorgen Wohnungen in Nordrhein-Westfalen durchsucht. Hintergrund sind illegale Schleusungen von Ausländern nach Deutschland.
65 Bundespolizisten haben am Mittwochmorgen Wohnungen in Nordrhein-Westfalen durchsucht. Hintergrund sind illegale Schleusungen von Ausländern nach Deutschland. © Danilo Dittrich/dpa (Symbolfoto)

Dresden/Essen. Die Bundespolizei und die Staatsanwaltschaft Dresden haben am Mittwoch mehrere Wohnungen in Nordrhein-Westfalen durchsucht, nachdem im Herbst 2023 mehrere Verdächtige am Einschleusen von Ausländern nach Sachsen beteiligt gewesen sein sollen.

Wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilt, wurden am Morgen vier Wohnungen in Essen, Laatzen und Sassenburg durchsucht. Diese Razzien stünden im Zusammenhang mit laufenden Ermittlungsverfahren gegen drei Syrer im Alter von 27 bis 42 Jahren sowie einem 26-jährigen Ukrainer.

"Zwei Beschuldigte, 27 und 42 Jahre alt, wurden aufgrund bestehender Haftbefehle in Essen sowie Laatzen festgenommen und einem Ermittlungsrichter vorgeführt", so der Sprecher. "Sie stehen im Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern nach Deutschland."

Bundespolizei: Schleusungen "unter lebensbedrohlichen Umständen"

Konkret werde den Männern vorgeworfen, einen Kleintransporter angemietet und damit am 12. September 2023 29 illegale Migranten am Grenzübergang Zinnwald nach Sachsen geschleust zu haben. Der Fahrer des Fahrzeugs, ein niederländischer Staatsbürger, wurde dem Sprecher zufolge bereits im letzten Jahr in Zinnwald festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft.

Zwei Beschuldigte im Alter von 33 und 26 Jahren in Essen und Sassenburg werden verdächtigt, mutmaßlich als Auftraggeber an den Schleusungen beteiligt gewesen zu sein. Die Bundespolizei spricht über die Vorgänge im Herbst vergangenen Jahres von "menschenunwürdigen Bedingungen" und einem Transport "unter lebensbedrohlichen Umständen".

Während der Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen wurden den Angaben zufolge mehrere Speichermedien sichergestellt. Außerdem beschlagnahmten die Polizisten 7.000 Euro und einen VW Golf.

Insgesamt waren am Mittwochmorgen 65 Einsatzkräfte der Bundespolizei im Einsatz. Die Ermittlungen dauern an.