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Polizisten retten Hund vor Hitzetod - 79 Jahre altes Frauchen zeigt wenig Einsicht

In Sankt Egidien befreit die Polizei einen Zwergpudel aus einem Auto, das in der prallen Sonne steht. Zum Dank gibt es ziemlichen Stress mit zwei Damen.

Von Ulrich Wolf
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Auch Hunde leiden unter der Hitze, erst recht in einem Auto mit fast geschlossenen Scheiben.
Auch Hunde leiden unter der Hitze, erst recht in einem Auto mit fast geschlossenen Scheiben. © dpa

St. Egidien/Zwickau. Auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Sankt Egidien im Landkreis Zwickau hat die Polizei einen Hund vor dem sicheren Hitzetod bewahrt. Statt Dankbarkeit bekamen die Beamten nach der Befreiungsaktion ziemlichen Stress mit der Fahrzeughalterin und der Hundehalterin. Beide hätten sich "sehr unkooperativ" verhalten, teilte die Polizeidirektion Zwickau am Dienstag mit.

Der Vorfall ereignete sich demnach schon am Montagvormittag, als das Thermometer bereits 30 Grad zeigte. Eine Frau war auf dem Parkplatz des Supermarkts ein Hund aufgefallen, der in einem Auto eingesperrt war. Der Pkw stand laut Polizei in der prallen Sonne, eine Scheibe sei nur einen Spalt weit offen gewesen.

Die Frau habe rund eine Stunde lang versucht, über Durchsagen im Supermarkt den Besitzer ausfindig zu machen. Vergebens. Daraufhin habe sie die Polizei informiert. Die Beamten hätten den Hund entdeckt. Er habe bereits "sichtlich geschwächt" auf der Seite gelegen. Weitere Durchsagen seien erfolglos geblieben. Ein Polizist habe dann eine Seitenscheibe eingeschlagen und sich dabei sogar leicht verletzt. "Eine große Schüssel mit kaltem Wasser brachte den Zwergpudel schließlich wieder auf die Beine", heißt es im Polizeibericht.

Die Hundebesitzerin habe man dann noch ausfindig machen können, eine 79 Jahre alte Seniorin. Das Auto gehörte einer 59-Jährigen. Die beiden seien sich keiner Schuld bewusst gewesen, berichtet die Polizei. Sie müssten sich nun wegen Verstoßes gegen die Tierschutz-Hundeverordnung verantworten.