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Chemnitz
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Razzia in mehreren Chemnitzer Häusern

Rund 180 Beamte von Polizei, Steuerfahndung und Zoll haben Häuser in Chemnitz, Hohenstein-Ernstthal und NRW durchsucht. Es geht um viel Bargeld, Betrug und teure Autos.

Von Ulrich Wolf & Erik-Holm Langhof
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Im Chemnitzer Stadtteil Ebersdorf haben mehrere Einsatzkräfte teils schwer bewaffnet Wohnungen durchsucht.
Im Chemnitzer Stadtteil Ebersdorf haben mehrere Einsatzkräfte teils schwer bewaffnet Wohnungen durchsucht. © Harry Härtel

Chemnitz. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz hat am Mittwochfrüh mehrere Häuser in Chemnitz durchsuchen lassen. Die Razzien in den Stadtteilen Ebersdorf und Kaßberg gehören nach Angaben der Sicherheitsbehörden zu einem Ermittlungsverfahren gegen insgesamt fünf Beschuldigte, darunter drei Chemnitzer. Weitere Durchsuchungen gab es in Hohenstein-Ernstthal und in Nordrhein-Westfalen.

Dem Quintett wird Raub, Geldfälschung, versuchter Betrug, versuchte Geldwäsche und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Deshalb seien 180 Polizeibeamte, Steuerfahnder und Zollbedienstete im Einsatz gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Die Chemnitzer Beschuldigten seien 26, 46 und 48 Jahre alt. Der 26-Jährige sei im Januar in Magdeburg mit mehr als 200.000 Euro aufgegriffen worden. Das Bargeld sei in 500-Euro-Scheinen gebündelt gewesen, darunter auch Falschgeld. Er habe versucht, einen PKW-Oldtimer zu kaufen und wäre bereit gewesen, einen überhöhten Preis zu zahlen, wenn der Verkäufer ihm einen Großteil der 500-Euro-Scheine in Goldbarren oder Goldmünzen umtausche. Der Verkäufer informierte jedoch vor dem Deal die Polizei.

Eine Festnahme und Bargeld hinter der Trockenbauwand

Der 46-jährige Mann wurde vorläufig festgenommen. Er soll im Zusammenhang mit einem angeblichen Pkw-Kauf in Mecklenburg-Vorpommern einen Raub in Auftrag gegeben haben. Er soll dem Geschädigten einen höherwertigen Pkw zum Tausch angeboten haben, wenn dieser zusätzlich 100.000 Euro in bar zahle. Im September 2023 traf sich der Verkäufer dann mit einem Mittelsmann des Beschuldigten. Der entriss dem Geschädigten während des Gesprächs die Mappe mit dem Bargeld und flüchtete.
Der 48-jährige Beschuldigte steht - ebenso wie der 26-jährige - im Verdacht, Einkommens- und Umsatzsteuer für mehrere Jahre hinterzogen zu haben.

Den Angaben zufolge fanden die Einsatzkräfte zwei Schreckschusswaffen, 30.000 Euro Bargeld versteckt in einem Pkw, mehr als 90.000 Euro hinter einer Trockenbauwand einer Wohnung, diverse Datenträger und Unterlagen. Auch mehrere sogenannte mutmaßliche Keilerhandys entdeckten die Beamte in den Wohnungen. Mit diesen Handys kontaktieren Betrüger etwa mit der Schockanruf-Masche ihre Opfer.