Dresden. Zehn Tage nach dem Fund eines toten Säuglings in einem kleinen Waldstück in Dresden-Leuben geht die Polizei mehreren Zeugenhinweisen nach. Dazu gehören auch Hinweise, die die Beamten zu konkreten Personen bekommen haben. Der Fall ist aber noch nicht abgeschlossen.
Die Beamten hatten am 10. Februar einen Zeugenaufruf veröffentlicht. Im Mittelpunkt standen dabei zwei Stofftaschen, die in der Nähe des Leichnams gefunden worden. Außerdem suchten die Ermittler Personen, die etwas zu Frauen sagen können, welche zuletzt hochschwanger waren und nun dennoch kein Kind betreuen.
35 Hinweise sind seitdem eingegangen, sagt Polizeisprecher Marko Laske auf SZ-Anfrage. Bei einigen dieser Hinweise sei es um konkrete Personen gegangen. Doch eine Überprüfung der Polizei ergab: Keiner davon führte zu der gesuchten Mutter.
Mädchen wurde lebend geboren und in den Wald gelegt
Die Beamten ermitteln weiter und gehen dabei auch den Hinweisen nach, die bislang noch nicht im Detail ausgewertet werden konnten. Eine heiße Spur hat die Polizei noch nicht. Klar ist bislang nur, dass das Mädchen lebend geboren wurde und kurz nach der Geburt in dem Waldstück nahe dem Rosenschulweg und dem Leubener Weg abgelegt worden war.
Ein Passant hatte es in dem Waldstück entdeckt und die Polizei alarmiert. Am Spätnachmittag des 7. Februar berichtete die Polizei erstmals von dem Fund. Parallel dazu hatten Kriminalisten den Fundort abgesperrt und untersucht. Bis in die Abendstunden dauerte ihr Einsatz zwischen Leuben und Laubegast, Bestatter holten das tote Baby gegen 18.30 Uhr ab. Es wurde schließlich von Rechtsmedizinern untersucht.
Die Ermittler fanden vor Ort zwei Stoffbeutel mit Aufschriften von Edeka und Aldi und suchen deshalb unter anderem Zeugen, die Personen mit solchen Beuteln in der Nähe des Fundorts gesehen haben. Dabei haben die Fahnder vor allem das der Fundzeit vorangegangene Wochenende im Blick, also den 5. und 6. Februar. (SZ/csp)
Für alle Zeugenhinweise steht die Polizei-Rufnummer 0351/4832233 zur Verfügung.