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Osterwasser, Ostereier, Osterreiten: Was die Langebrücker Hofewiese zu Ostern braucht

Die Hofewiese in Langebrück lädt fürs Wochenende zu vielen Osterveranstaltungen ein. Was Gäste dort erwartet und weshalb es eine technische Verbesserung gibt.

Von Siri Rokosch
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Ostern auf der Hofwiese lockt erfahrungsgemäß viele Besucher in die Heide - sicherlich auch am kommenden Wochenende.
Ostern auf der Hofwiese lockt erfahrungsgemäß viele Besucher in die Heide - sicherlich auch am kommenden Wochenende. © Foto: Ronny Tarz

Langebrück. Ab Karfreitag erwartet das Landgut Hofewiese bei Langebrück in der Dresdner Heide die ersten Oster-Gäste. Dann kann ab 10 Uhr der festlich geschmückte Biergarten betreten und kulinarisch genossen werden.

Nachdem der Saisonstart am vergangenen Wochenende tatsächlich verhagelt und kühl war, freut sich das Betreiber-Ehepaar Zastrow nun auf viele Besucher. Ein Überblick über die nächsten Tage und Wochen.

Wiese soll freigegeben werden

"Es soll ja warm werden und das wird wohl dazu führen, dass wir mit großer Freude, aber auch mit etwas Sorge auf das nächste Wochenende schauen", sagt Holger Zastrow. Nach der Winterpause erwarte er viele Leute auf der Hofewiese, und dabei hatten er und seine Frau nur drei Wochen Zeit, um alles vorzubereiten, den Frühjahrsputz zu erledigen und die Technik für den Sommerbetrieb wieder anzuklemmen.

So rechne er vor allem am Sonntag und am Ostermontag mit vielen Gästen. "Für uns ist das eine große Herausforderung. Wir bringen alles auf den Platz, was wir an Kapazitäten haben. Die Leute müssen sich darauf einstellen, dass die Parkplätze belegt sind und es darf sich auch niemand wundern, dass bei schönem Wetter viel los sein wird", so Zastrow.

Wegen der Feiertage seien einige Angestellte selbst verreist, dennoch würden alle Buden mit Speisen und Getränken geöffnet. Wenn es nicht regnet, soll auch die große Wiese hinter dem Biergarten wieder öffnen. Sie war am letzten Wochenende noch zu nass. "Ich stecke da tatsächlich viel rein", sagt Holger Zastrow, "säe nach und dünge, und der Rasen braucht einfach Ruhezeit, damit er über die Saison schön bleibt", erklärt er.

Neuen Sand gab es auch für den Sandkasten, in dem die kleineren Kinder gerne spielen, neue Bälle zum Kicken würden am 26. März gekauft, so der Betreiber. "Wir haben jetzt auch ein neues Rufsystem für Gäste, die etwas zu Essen bestellen, denn das alte hatte eine zu geringe Reichweite. Viele hörten es nicht piepen, wenn sie im Garten saßen oder das Gerät in der Hosentasche trugen", so der Hofewiese-Inhaber. Nun seien neuen Pieper gekauft worden, welche die Kunden mit an den Platz nehmen, während zum Beispiel die Ofenkartoffel zubereitet wird. Ist diese fertig, piept und vibriert das Rufgerät und die Gäste können die Gerichte abholen.

Schweigen für die Schönheit

Der Ostersonntag bietet auf der Hofewiese traditionell die meisten Highlights, ebenso der Ostermontag.

Start wird am Sonntag ein uralter Heide-Brauch sein, der bereits 6 Uhr beginnt. Dann lädt Hofewiese-Wirtin Ariane Zastrow zu ganz früher Morgenstunde Mädels und Damen jeden Alters zum Osterwasserholen ein. Dazu hat der Biergarten bereits ab 6 Uhr geöffnet, sodass die Männer dort bereits einkehren und auf ihre Damen warten können.

"6.15 Uhr, also wie vorgeschrieben vor Sonnenaufgang, gibt es dann eine kleine Wanderung zu einer Quelle in der Nähe, wo die Damen Osterwasser schöpfen können, um, wie es in der Sage heißt, ihre Schönheit und Jugend zu erhalten", erklärt Holger Zastrow. Die Herausforderung dabei sei, dass die Frauen auf ihrem Weg von der Hofewiese zur Quelle und zurück schweigen müssten, denn sonst drohe aus dem edlen Osterwasser Plapperwasser zu werden und der Effekt verpuffe.

"Zur Belohnung lockt dann nicht nur dauerhafte Schönheit, sondern auch ein passendes Getränk", kündigt Zastrow an.

Alle Kinder sollten sich am Sonntag zwischen 12 und 14.30 Uhr auf der Hofewiese einfinden, dann kommt der Osterhase "auf seinem Feuerstuhl" vorbei, und hat bestimmt auch ein paar bunte Eier versteckt. Ebenfalls ab 12 Uhr ist ein Bastel- und Kinderschmink-Team vor Ort. 13 Uhr wird Live-Musik im Biergarten gespielt.

Ponyreiten und Kinderschminken am Montag

Noch mehr fröhliche Überraschungen für Kinder sind für den Ostermontag angekündigt. Ab 12 Uhr können sich die Mädchen und Jungen lustige Gesichter beim Kinderschminken malen lassen, Österliches basteln und Kerzen ziehen und verzieren.

Ab 14 Uhr sind dann auch die Ponys von der Reitschule Bosert und dem Ponyhof Langebrück wieder da - die Kinder können reiten.

Der Eintritt ist wie immer frei und die Tore schließen sich gegen 19 Uhr.

Bis zum 1. Mai wird die Hofewiese nur an den Wochenenden geöffnet sein, danach dann auch wochentags zwischen 11 und 19 Uhr sowie an den Wochenenden und Feiertagen zwischen 10 und 20 Uhr. Ruhetage bleiben der Montag und der Dienstag.

Der erste Höhepunkt nach Ostern wird die Walpurgisnacht sein, allerdings bereits am Samstag, dem 27. April, da der 30. auf einen Dienstag fällt, sagt Holger Zastrow: "Da haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Familien alle nach der Arbeit 17 Uhr bei uns aufschlagen, und zwar alle auf einmal. Das wird zu viel und deshalb legen wir alle Veranstaltungen in diesem Jahr auf Wochenenden." Das gelte auch für Halloween im Herbst. Am 9. Mai, zu Himmelfahrt, ist die Hofewiese ebenfalls geöffnet, und am 12. Mai ist wieder Dixieland-Zeit auf dem Gelände des alten Landguts in der Heide.

Bauliche Veränderungen kommen Schritt für Schritt

Im Januar ist von der Stadt Dresden auch die neue Abwasseranlage abgenommen worden, die nun in Betrieb ist. Durch die vielen Auflagen dafür hätten sich die Kosten mehr als verdoppelt, sagt Zastrow, der mit Blick auf die nächsten Bauarbeiten sagt, dass er und seine Frau sich nicht übernehmen wollen und die Sanierungen an der Hofewiese deswegen nur Schritt für Schritt umgesetzt würden. "Das interessiert niemanden in der Verwaltung, wie man die Auflagen erfüllt. Wir verkaufen Bratwurst, und das an wenigen Tagen im Jahr, und das ist eher eine Kostendeckungssache. Irgendwann bist du an deinen Grenzen und du musst sehen, wie du weiter machst", erklärt Zastrow.

Die Mittel, die das Paar jetzt in die Abwasseranlage stecken musste, hätten sie lieber an anderen Stellen investiert. "Wir stecken sehr viel Kraft und Liebe in das Projekt, und auch die Sanierung des Hauses steht ja noch an." Die Armaturen und Becken für die Toilettenanlage in der alten Scheune seien bereits da, doch auch hier müssen die Zastrows wegen neuer Auflagen mit Mehrkosten rechnen.

Somit müssen die Hofewiese-Gäste vorerst weiterhin die zwar recht komfortablen, aber eben nicht fest in einem Gebäude installierten WC-Waggons nutzen.