Radeberg
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AWO und Stadt: Es ist viel Porzellan zerschlagen worden

Die Kündigung der AWO im Sommer hat in Radeberg nur zu Ärger und Verunsicherung geführt - und zwar unnötig, wie SZ-Reporterin Verena Belzer kommentiert.

Von Verena Belzer
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Die AWO-Kündigung in Radeberg hat enorm viel Wirbel verursacht. Nun stellt sich SZ-Reporterin Verena Belzer die Frage: War es das wirklich wert?
Die AWO-Kündigung in Radeberg hat enorm viel Wirbel verursacht. Nun stellt sich SZ-Reporterin Verena Belzer die Frage: War es das wirklich wert? © Arvid Müller

Radeberg. Radebergs Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) hat die Sache immer heruntergespielt: Für Eltern von Kita-Kindern und die Beschäftigten der AWO-Kita ändere sich nichts, die Betreuung der Kinder sei sichergestellt. Auch mit einem Interimsträger. Das mag schon stimmen, und doch hat die ganze Geschichte rund um die AWO-Kündigung im Sommer für enorm viel Wirbel, Frust und Verunsicherung auf allen Seiten geführt. Eltern wollen ihre Kinder gut aufgehoben wissen und sich nicht ständig sorgen müssen, wie es denn nun weitergeht.

Nun stellt sich die Frage: War es das alles wirklich wert? In Wachau hat man einen regulären Träger ab dem neuen Jahr gefunden, in Radeberg ist weiterhin Chaos angesagt. Schon der Grund für die damalige Kündigung war fragwürdig: Ist es nicht völlig normal, dass es zwischen Stadt und Kitaträger mal wegen der Betriebskosten ruckelt?

Die AWO bleibt nun bis Ende Juli Betreiber der Kita "Alex Wedding" – und danach? Die Verunsicherung wird weiterbestehen. Schon jetzt sehen sich Mitarbeiter der Kita nach neuen Jobs um.

Auf die Forderung von Freie-Wähler-Chef Detlev Dauphin, einen Mediator einzuschalten, ist seinerzeit niemand eingegangen. Aus jetziger Sicht muss man wohl sagen: Das wäre keine schlechte Idee gewesen, denn nun müssen AWO und Stadt erst einmal wieder zusammenarbeiten. Und zwar konstruktiv - im Sinne der Kinder. Ob das gelingen wird, ist fraglich. Das Verhältnis gilt als mindestens kompliziert, es ist viel Porzellan zerschlagen worden.

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