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Das ist die beste Neuntklässlerin in Englisch im Landkreis Bautzen

Sarah Olbrich aus Ottendorf-Okrilla will sich Platz 1 der Besten ihrer Altersstufe in der sächsischen Englisch-Olympiade der Oberschüler holen. Wie sie so gut wurde.

Von Siri Rokosch
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Sarah Olbrich liebt die englische Sprache und ist bereits die Beste ihrer Klassenstufe im Landkreis Bautzen. Nun soll der nächste Sieg her.
Sarah Olbrich liebt die englische Sprache und ist bereits die Beste ihrer Klassenstufe im Landkreis Bautzen. Nun soll der nächste Sieg her. © Christian Juppe

Ottendorf-Okrilla. Sarah Olbrich geht in die 9. Klasse der Oberschule Ottendorf-Okrilla. Die 14-Jährige ist seit dem 18. Januar die beste ihrer Klassenstufe im Landkreis Bautzen, was die Fremdsprache Englisch betrifft. Anfang des Jahres hatte sie bei der Oberschulen-Englisch-Olympiade des Landesamts für Schule und Bildung (Lasub Bautzen) der 9. Klassenstufen teilgenommen und sich den ersten Platz gesichert. Das quirlige Mädchen tritt nun gegen die Besten aus ganz Sachsen an - doch gelernt hat sie die Sprache vorwiegend zu Hause, mithilfe neuer Freunde, die alle nur Englisch sprechen.

Sarah hat Englisch über neue Freunde im Internet kennengelernt

"Englisch ist einfach so gekommen", sagt die 14-Jährige und berichtet, dass vor allem die Corona-Zeit daran Schuld sei. "Damals waren wir alle zu Hause und da habe ich viel im Internet zu tun gehabt, vor allem über Videospiele habe ich Freunde kennengelernt, die nur Englisch sprechen und ich musste mich mit ihnen im Discord-Chat unterhalten, erst nur schriftlich und dann haben wir auch telefoniert", sagt Sarah.

Dabei sei die Schülerin von ihren Freunden aus aller Welt auch auf ihre Fehler hingewiesen worden und fragte oft selbst nach, wie ein Wort geschrieben oder ausgesprochen wird. "Mein Englisch war damals in der 5. und 6. Klasse noch nicht so gut, erst in den Jahren danach habe ich dann das meiste gelernt", erinnert sich Sarah Olbrich.

Englisch lernen durch englische Filme und Serien

Geholfen habe ihr auch, Serien und Filme in der Originalsprache zu schauen, zuerst mit deutschen Untertiteln, dann mit englischen und später ganz ohne Untertitel, sagt die 14-Jährige. Das empfiehlt sie auch anderen Kindern, die ihren Wortschatz und das Verständnis in einer Fremdsprache erweitern wollen.

"Das Englisch, das wir in der Schule haben, ist ganz anders als das, was ich kann. Ich kenne einige Grammatik-Dinge nicht namentlich, aber anwenden kann ich es", sagt das Mädchen. Auch Bücher und Artikel in Englisch zu lesen und versuchen, den Text zu verstehen, sei wichtig, um die Sprache zu lernen, berichtet sie aus eigener Erfahrung heraus.

Sie selbst habe inzwischen Geräte wie Handy und Laptop auf die englische Sprache eingestellt und lese nur noch englischsprachige Bücher. Inzwischen ist diese Sprache für Sarah eine Leidenschaft geworden - und die wurde bereits belohnt, als sie im Januar die Englisch-Olympiade des Landesamtes für Schule und Bildung (Lasub Bautzen) der 9. Klassenstufen gewann. Elf Konkurrenten stach sie dabei in den Tests Hören, Lesen, Schreiben, Grammatik, Lexik und Sprechen aus. Gewonnen hat sie neben einer Urkunde auch einen Shopping-Gutschein.

Nächstes Ziel: Die Beste aus ganz Sachsen werden

Dass sie bei diesem Regionalausscheid den ersten Platz belegte, hat sich Sarah automatisch für den nächsten Wettkampf qualifiziert. Am 11. April wird sie in Dresden ab 9.30 Uhr am Landesausscheid des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus (SMK) teilnehmen und dort gegen 15 Schüler und Schülerinnen der 9. Klassen der Oberschulen aus ganz Sachsen antreten. Ihr Ziel: unter die ersten drei zu kommen.

Im letzten Halbjahr vom Sommer 2023 an bis zum Februar 2024 habe Sarah keine Zwei in den schulischen Englisch-Tests geschrieben, sagt ihre Lehrerin Edda Pfützner. "Und das ist bei mir schwer, nur Einsen zu schreiben, denn der Teufel liegt im Detail", sagt die Englischlehrerin. Auch in den anderen Fächern ist Sarah sehr gut - bis auf Mathematik, da gab es in der letzten Prüfung "nur" eine zwei.

Lehrerin wolle sie aber nicht werden, denn: "Was ist, wenn die Klasse nicht macht, was ich sage und nicht leise ist?", fragt die 14-Jährige und plant deshalb, im nächsten Schritt ihr Fachabitur in Gestaltung zu machen und sich dann nach einem Theaterjob umzusehen. "Ich würde zum Beispiel gerne Bühnenbildnerin werden, denn ich zeichne sehr gerne", sagt Sarah.

Nach der nächsten Englisch-Olympiade wird sie vielleicht ein Stipendium erhalten. Damit kann sie im kommenden Herbst für vier Wochen im Ausland leben, dort zur Schule gehen und die englische Sprache noch besser lernen. Diese finanzielle Unterstützung für sehr gute Schüler bietet das SMK jedes Jahr 35 Mädchen und Jungen aus Sachsen an. Zuzahlen müssen die Eltern dann 150 Euro. Sarah hat sich dafür beworben und wenn alles klappt, kann sie vier Wochen in England oder in den USA lernen, und dann wohl auch eine Schuluniform tragen. "Das würde ich gerne mal, denn das finde ich schön", freut sich die 14-Jährige.