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Radeberg
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Gerhard Lemm hätte es besser wissen müssen

Ein Büro kurz vor Ausscheiden aus dem Amt mieten? Radebergs Alt-Oberbürgermeister Gerhard Lemm (SPD) hätte es besser wissen müssen - kommentiert Sächsische.de-Reporterin Verena Belzer.

Von Verena Belzer
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Gerhard Lemm mietet ein Büro in den Räumlichkeiten des Abwasserzweckverbandes - Amtsmissbrauch sieht anders aus, findet SZ-Redakteurin Verena Belzer
Gerhard Lemm mietet ein Büro in den Räumlichkeiten des Abwasserzweckverbandes - Amtsmissbrauch sieht anders aus, findet SZ-Redakteurin Verena Belzer © René Meinig

Radeberg. Radebergs Alt-OB Gerhard Lemm hat sich privat in die Räumlichkeiten des Abwasserzweckverbandes eingemietet – wenige Tage, bevor er aus dem Amt des Verbandsvorsitzenden ausgeschieden ist. Wieso hat er nicht einfach ein paar Tage länger gewartet, um jeglichem Verdacht des Amtsmissbrauchs aus dem Weg zu gehen? Das war politisch unklug – und ein derart gestandener Politiker wie Gerhard Lemm hätte das besser wissen müssen. Dass die Miete wiederum vergleichsweise günstig ist, fällt ebenfalls negativ auf. Allerdings: Wer will schon gerne ein Büro in der Kläranlage haben?

Warum dem AZV vermeintlich jetzt erst klar geworden ist, dass es sich um kritische Infrastruktur handelt? Diese Frage muss sich Jens Krauße stellen. Lemms damaliger Stellvertreter hat den Vertrag unterschrieben und äußert sich heute nicht mehr zu den Vorwürfen. Fragwürdig.

Mindestens genauso fragwürdig ist allerdings auch das Geraune, das es seit geraumer Zeit in politischen Kreisen in und um Radeberg gibt. Der Tenor dabei: Es handele sich hier um einen Fall von Vorteilnahme. Ein Büro in der Kläranlage als Vorteilnahme? Wirklich?

Mail an Verena Belzer.