Radeberg
Merken

Das ist der neue ärztliche Direktor in Arnsdorf

Er kommt von der Dresdner Uni-Klinik und wünscht sich, dass sich alle Mitarbeiter wohlfühlen. Sächsische.de hat den neuen ärztlichen Direktor des Sächsischen Krankenhauses Arnsdorf getroffen.

Von Siri Rokosch
 5 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Der neuer Ärztlicher Direktor des Sächsischen Krankenhauses Arnsdorf, Professor Dr. Dr. Markus Donix.
Der neuer Ärztlicher Direktor des Sächsischen Krankenhauses Arnsdorf, Professor Dr. Dr. Markus Donix. © René Meinig

Arnsdorf. 68 Ärzte unterstehen ihm, rund 830 Mitarbeiter arbeiten insgesamt im Krankenhaus Arnsdorf. Seit dem 1. August ist Professor Markus Donix der Ärztliche Direktor des Sächsischen Krankenhauses Arnsdorf.

Sein Vorgänger, Professor Peter Schönknecht, der die Klinik von 2016 an bis zum Juni 2023 leitete, wechselte ans Sächsische Krankenhaus Altscherbitz bei Leipzig, und übernahm dort die ärztliche Klinik-Leitung.

Markus Donix hatte sich bereits im vergangenen Jahr für die Stelle in Arnsdorf beworben. Im Gespräch mit Sächsische.de erzählt der Familienvater dreier Kinder wie er die Mitarbeiter noch näher zusammenbringen möchte, und dass ein Fahrweg von 25 Minuten aus Dresden, neue Kollegen nicht abschrecken sollte.

Herr Professor Donix, wieso haben Sie sich entschieden, von der Dresdner Uni-Klinik nach Arnsdorf zu wechseln?

"Dafür gibt es vielschichtige Gründe. Zum einen spielt die Attraktivität eines überregional behandelnden Hauses eine große Rolle. Das Sächsische Krankenhaus Arnsdorf hat sowohl bei Kollegen als auch Patienten einen guten Ruf. Außerdem hat mich die Größe der Psychiatrie überzeugt, denn neben der Erwachsenen- gibt es hier auch die Kinder-und Jugendpsychiatrie und die Forensische Psychiatrie und natürlich auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Neurologischen Klinik am Standort.

Meine Schwerpunkte sind Demenzerkrankungen und die Gerontopsychiatrie, welche sich mit der Behandlung von Patienten ab 65 Jahren befasst, die unter psychiatrischen und häufig auch körperlichen Erkrankungen leiden. Ich wollte mich aber gerne wieder mit der Psychiatrie in ihrer Breite befassen und das ist hier möglich. Denn wir bündeln hier die vielen Facetten der psychiatrischen Versorgung an einem Standort. Es gab an der Uni-Klinik zuletzt neun Betten in der Gerontopsychiatrie, hier haben wir 41. Der Suchtbereich ist ebenfalls größer und wir können auch heroinabhängige Patienten behandeln. Das gab es in der Uni-Klinik Dresden so nicht."

Welchen beruflichen Werdegang haben Sie bislang hinter sich?

"Ich bin Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, mit Zusatzbezeichnung Geriatrie. Ich wurde in Dresden geboren und wohne dort mit meiner Familie. Das Medizinstudium und den Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie habe ich an der medizinischen Fakultät und der Uni-Klinik in Dresden absolviert.

Dann war ich zwei Jahre mit einem wissenschaftlichen Hintergrund in den USA, genauer in Los Angeles. Viele fachliche und persönliche Beziehungen nach Kaliforniern sind aus der Zeit bestehen geblieben. Damals brauchte ich eine Stunde um vom Wohnort bis zur Arbeit zu kommen, und das im selben Stadtgebiet. Deshalb finde ich Arnsdorf von Dresden aus überhaupt nicht weit, innerhalb Dresdens braucht man teils länger als die 25 Minuten bis hierher. In Dresden war ich seit 2017 stellvertretender Direktor der Psychiatrischen Klinik am Uni-Klinikum und dort zuvor seit 2013 als Oberarzt tätig."

Welche Ziele und Wünsche verfolgen Sie nun innerhalb Ihrer neuen Aufgabe hier in Arnsdorf?

"Ein großer Wunsch meinerseits ist es, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen, dass es für sie eine angenehme Arbeit ist, die von gegenseitigem Respekt geprägt ist und Wertschätzung in der Arbeitsatmosphäre herrscht. Auch trotz gewisser hierarchischer Strukturen sollte es dennoch allen möglich sein, im gegenseitigen engen Austausch zu bleiben und einander um Rat zu fragen. Keiner sollte sich davor scheuen.

Die Vernetzungen der einzelnen Kliniken innerhalb des Krankenhauses sind mir wichtig, sodass man sich als ein Haus wahrnimmt. Zum Beispiel könnten wir die einzelnen Weiterbildungen, die hier an allen Kliniken existieren, aber im Wesentlichen nebeneinander, verknüpfen. Wir könnten sie allen Mitarbeitern bekannt machen, sodass sie intensiver von allen zusammen genutzt werden.

Im Bereich der Patientenversorgung stelle ich mir vor, dass die zwei Fachgebiete Erwachsenen- und Kinder und Jugendpsychiatrie in der Früherkennung enger zusammenarbeiten und auch zwischen Internisten, Neurologen und Psychiatern möchte ich die Zusammenarbeit ausbauen. Denn oft haben psychische Erkrankungen auch physische Ursachen. Die Kooperationen sind ganz wichtig, mit anderen Krankenhäusern, aber auch mit den niedergelassenen Ärzten, die uns ja die Patienten überweisen.

In diesem Rahmen planen wir auch wieder Veranstaltungen, zu denen insbesondere die Hausärzte und niedergelassenen Fachärzte unseres Einzugsgebietes kommen können. Das gab es früher bereits, und wir finden es ist so wichtig, dass wir es wieder anbieten wollen. Zudem suchen wir gerade einen neuen Chefarzt für die Neurologie, der bestimmt noch eigene Ideen für die Zukunft mitbringt."

Wie war Ihr Empfang hier?

"Überwältigend. Er war sehr positiv. Ich bin mit offenen Armen empfangen worden. Ich habe die ersten Tage genutzt, um alle Stationen persönlich zu besuchen und zu begrüßen. Viele fanden es schön, nun den neuen Namen mit einem Gesicht verbinden zu können. Eine Besonderheit war, dass viele Pflegemitarbeiter signalisierten, wie gerne sie hier arbeiten, auch in der Akut-Psychiatrie, wo die Arbeit besonders herausfordernd ist, sagten mir die Mitarbeiter, 'hier hängt mein Herz dran'. Und ich weiß, wie es andere Berufsgruppen beeinflusst, wenn sich das Pflegeteam nicht wohlfühlt. Diese Herzlichkeit macht mir den Wechsel leicht."

Markus Donix ist weiterhin Mitglied der medizinischen Fakultät in Dresden und wird gegebenenfalls Lehrveranstaltungen leiten sowie Doktoranden betreuen

Das Gespräch führte Siri Rokosch.