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Gibt es im Rödertal mehr Fälle von EC-Karten-Betrug?

Die Polizei sucht aktuell nach einer Frau, die im Rödertal mutmaßlich mit einer fremden EC-Karte Geld von einem Konto abgehoben haben soll. Ob sich solche Fälle gehäuft haben und welchen Schutz Banken bieten.

Von Siri Rokosch
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In Ottendorf-Okrilla hatte eine Frau Geld von einem fremden Konto abgebucht und wurde mit Bildern einer Überwachungskamera gesucht. Wurde sie gefunden?
In Ottendorf-Okrilla hatte eine Frau Geld von einem fremden Konto abgebucht und wurde mit Bildern einer Überwachungskamera gesucht. Wurde sie gefunden? © Symbolfoto: Anne Oehlert/Commerzbank AG/dpa

Ottendorf-Okrilla. Am 20. Februar hatte die Polizeidirektion Görlitz nach einer mutmaßlichen EC-Karten-Betrügerin gesucht. Sie soll im vergangenen Juni in Ottendorf-Okrilla eine EC-Karte im Supermarkt gestohlen und dann in einer Bank Geld abgehoben haben. Ob die Frau inzwischen gefunden wurde und wie Sie sich vor einem EC-Karten-Betrug schützen können.

Konnte die mutmaßliche Betrügerin gefunden werden?

Nach der öffentlichen Suche der Polizei seien bisher drei Hinweise bei den Beamten in Görlitz eingegangen, sagt Pressesprecher Marcel Malchow, "wobei derzeit eine Auswertung hierzu andauert". Grundsätzlich seien die Hinweise immer hilfreich, da sie den Ermittlungen einen neuen Impuls geben würden, erklärt er.

Die Ermittlungen würden aber noch dauern. Nach deren Abschluss würden sie zur weiteren Entscheidung an die Staatsanwaltschaft übergeben, so Malchow. Noch ist die mutmaßliche Täterin also nicht gefunden worden.

Haben EC-Karten-Betrügereien im Rödertal zugenommen?

Im Rödertal haben die Betrugsdelikte in den letzten Jahren nicht zugenommen. Sie würden in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst und bewegen sich jährlich im einstelligen Bereich. "Eine Zu- beziehungsweise Abnahme ist daher nicht erkennbar. Die Fälle sind im Rödertal gleichbleibend auf demselben Niveau", sagt der Polizeisprecher.

Neben dem EC-Karten-Betrugsfall aus Ottendorf-Okrilla, bei dem die mutmaßliche Täterin 1.000 Euro vom Konto einer Frau abgehoben hat, gab es einen ähnlichen Vorfall bereits 2022 in Ottendorf. Damals hatten Täter in einer Nacht im Dezember ein Portemonnaie aus einem Einfamilienhaus gestohlen und anschließend mit der EC-Karten und "eine geringe vierstellige Summe abgehoben", so Malchow.

Bleiben die Bank-Kunden auf dem Schaden sitzen?

In den meisten Fällen seien die Kreditkarten der Kunden "vollumfänglich geschützt und das verlorene Geld wird erstattet", teilt die Ostsächsische Sparkasse Dresden auf Anfrage mit.

So unterhalte die Ostsächsische Sparkasse Dresden "zahlreiche Sicherheitsmechanismen, um Kartenmissbrauch vorzubeugen und aufzudecken, um bestenfalls Betrugsszenarien von vornherein auszuschließen", sagt Marcus Herrmann, stellvertretender Unternehmenssprecher: "Voraussetzung dafür ist, dass keine Fahrlässigkeit von Kundenseite vorliegt, also zum Beispiel persönliche Kreditkartendaten weitergegeben wurden oder der Diebstahl der Kreditkarte nicht gemeldet wird."

Wie können sich Bank-Kunden selbst schützen?

Bei der Debit- oder Kreditkarte können die Kunden der Ostsächsischen Sparkasse den sogenannten Kontowecker aktivieren. Dann werden sie sofort über jede Transaktion informiert, erklärt der Sprecher. "Zusätzlich gibt es in der S-ID-Check-App die sogenannte 'Umsatz-Info'. Ist diese Option aktiviert, werden Kunden direkt über Push-Nachrichten über alle Umsätze informiert", sagt Herrmann.

Wird ein Kunde über die Umsatz-Infos der S-ID-Check-App oder den Kontowecker auf eine von ihm nicht ausgelöste Zahlung hingewiesen, sei die sofortige Sperrung der Karte die beste Entscheidung.

Unabhängig davon seien aber auch die eigenen Sicherheitsmechanismen der Ostsächsischen Sparkasse aktiv. "Wird schon die erste Zahlung von unserem System als Missbrauch identifiziert, blockt es jede weitere Zahlung direkt ab", erklärt Herrmann.

Sperrt der Kunde seine Kreditkarte, werde automatisch durch die Ostsächsische Sparkasse eine neue beauftragt.

Haben Sie Anregungen, Wünsche oder Themen, die Sie bewegen? Dann kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail [email protected].