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Warum Medingen eine neue Kita bekommt

Die alte Kita "Zwergeland" in Medingen wird rund 550 Meter weit umziehen. Ein Neubau ist geplant, in dem dann auch einjährige Kinder betreut werden können. Die Fakten.

Von Siri Rokosch
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Die Kita "Zwergenland" in Medingen wird schließen und an einem anderen Standort völlig neu gebaut.
Die Kita "Zwergenland" in Medingen wird schließen und an einem anderen Standort völlig neu gebaut. © Marion Doering

Ottendorf-Okrilla. Im Ottendorfer Ortsteil Medingen können Eltern ihre Kinder bislang erst ab einem Alter von zwei Jahren im Kindergarten betreuen lassen. Die Kita "Zwergenland" hat für eine Betreuung jüngerer Kinder einfach nicht die räumlichen Voraussetzungen, erklärt Ottendorf-Okrillas Bürgermeister Rico Pfeiffer (parteilos). Das soll sich nun ändern.

Ein Neubau für 5,7 Millionen Euro ist geplant - allerdings an anderer Stelle. Das jetzige Gebäude an der Schulstraße 6 in Medingen hat zurzeit eine Doppelfunktion. Dort ist auch ein Arzt für Allgemein- und Flugmedizin ansässig. Zudem sei der jetzige Bau "in seinem Zustand nur bedingt ausbaubar beziehungsweise sanierbar", sagt Pfeiffer und erklärt weiter: "Es ist zwingend notwendig, dort einen Ersatz zu schaffen, um die rechtlichen Bedingungen zu gewährleisten und die Kapazität zu erhöhen."

Nach eingehenden Prüfungen für eine mögliche Sanierung des Kita-Gebäudes sei festgestellt worden, dass "jegliche baulichen Veränderungen an dem Gebäude nicht mehr zeitgemäß" wären und nur kurzzeitig für Entspannungen sorgen würden. "Dabei werden die gesetzlichen Hürden und Bedingungen für öffentliche Einrichtungen immer höher gesetzt. Sie müssen dabei aber auch umsetzbar bleiben", sagt Pfeiffer.

Neubau für zwei Kitas geplant

Der neue Kindergarten soll an der Ahornstraße in Medingen errichtet werden, da die Gemeinde auch dort noch eigene Flächen zur Verfügung hat. Damit ist der neue Standort rund 550 Meter Luftlinie von der alten Kindertagesstätte entfernt. Unter dem Arbeitstitel "Ersatzneubau Zwergenland" soll ein Gebäude für gleich zwei Kitas entstehen - mit der Option, am neuen Standort sogar noch weitere Räume hinzuzufügen. Das heißt, im ersten Schritt wird nun für rund 5,7 Millionen Euro ein Kindergarten für die Kinder aus dem Medinger "Zwergenland" und die Kinder aus dem Ottendorfer "Vier Jahreszeiten" gebaut.

Am bisherigen Standort des "Zwergenlandes" in Medingen müssen die Kinder über eine Straße laufen, um zum Kita-Spielplatz zu kommen. Außerdem soll den Eltern nun auch die Möglichkeit gegeben werden, ihre Kinder bereits ab einem Altern von einem Jahr betreuen zu lassen.

Die Kita "Vier Jahreszeiten" mit nur 18 Kindergartenkindern ist nur vorübergehend zur Miete untergebracht, da der ehemalige Standort in der Grundschule Hermsdorf nicht mehr zur Verfügung steht. Da die Betriebserlaubnis nur fünf Jahre am aktuellen Standort beträgt, ist auch hier ein Umzug nötig.

Baubeginn steht noch nicht fest

Wann die Bagger an der Ahornstraße anrollen, ist noch offen, denn bisher gibt es nur eine Projektskizze, erläutert Rico Pfeiffer. "Die eigentlichen Planungsleistungen müssen noch ausgeschrieben werden." Ziel sei eine ebenerdige - also barrierefreie - Kita mit ausreichend Freifläche, Personal- und Mehrzweckraum sowie gesonderte Essensausgabe mit Speisesaal. Letzteres sei ein besonderer Wunsch aus der Praxis und der AG Kita gewesen, welcher nun auch realisiert werden soll.

Der neue Kindergarten an der Ahornstraße soll im ersten Schritt 28 Krippenplätze für Mädchen und Jungen bis drei Jahren und 64 Kindergartenkindern von drei Jahren bis zur Einschulung einen Platz bieten. In einem zweiten Bauabschnitt können weitere 60 Plätze hinzugefügt werden. Dies könnte nötig werden, wenn die Gemeinde Ottendorf-Okrilla weiter wächst und Familien ihre Kinder in der Kita unterbringen wollen.

Einen Großteil der Baukosten trägt die Gemeinde übrigens selbst. Bürgermeister Pfeiffer hofft aber, dass rund 1,6 Millionen Euro aus Fördermitteln hinzukommen werden. Dafür laufe derzeit ein Fördermittelantrag beim Landratsamt Bautzen.

Was mit dem alten Gebäude an der Schulstraße geschehen wird, ist noch unklar. Das Haus soll sachverständig bewertet werden. Erst danach würden Vorschläge zur weiteren Nutzung erarbeitet werden. Auch ein Verkauf käme dann in Frage, sagt Pfeiffer.

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