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Radeberg: Fußgängertunnel an der Röder auf dem Prüfstand

Beim Neubau der Brücke Dresdener Straße soll eine Unterführung für Radfahrer und Fußgänger entstehen. Sie wird wohl nicht kommen.

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Die Brücke über die Röder an der Dresdener Straße in Radeberg ist in einem schlechten Zustand. Im Zuge des Neubaus sollte ein Tunnel für Radfahrer und Fußgänger entstehen. Jetzt ist fraglich, ob dieser kommt.
Die Brücke über die Röder an der Dresdener Straße in Radeberg ist in einem schlechten Zustand. Im Zuge des Neubaus sollte ein Tunnel für Radfahrer und Fußgänger entstehen. Jetzt ist fraglich, ob dieser kommt. © Archivfoto: Thorsten Eckert

Radeberg. Über die Entscheidung wurde lange und kontrovers diskutiert: Am Ende stimmte der Radeberger Stadtrat für die Unterführung für Radfahrer und Fußgänger. Nach dem Beschluss soll ein durchgehender Weg unter der Dresdener Straße hindurch entstehen. Er wird am Ufer der Großen Röder angelegt und verbindet zwei Parks miteinander, so die Idee.

Geplant ist, das Projekt im Zuge des Neubaus der kompletten Brücke umzusetzen. Die Brücke ist marode. Zuletzt, musste ein Gehweg gesperrt werden, der gegenüberliegende ist eingeengt. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) plant deshalb einen Neubau. Die Kosten belaufen sich nach derzeitigem Stand auf etwa 1,5 Millionen Euro. Für die Fuß- und Radwegunterführung müsste die Stadt nach einer Schätzung rund 760.000 Euro beisteuern. Allerdings stand das Projekt unter Vorbehalt. Eine Machbarkeitsstudie sollte die Umsetzbarkeit prüfen. Weitere Voraussetzung war, dass die finanziellen Mittel vorhanden sind.

Tunnel-Kosten offenbar stark gestiegen

Jetzt mehren sich die Zweifel, dass das Vorhaben wirklich so umgesetzt wird. Das Lasuv teilt mit, dass neben der Unterführungs-Variante weitere sichere Querungsmöglichkeiten für Fußgänger untersucht werden. Das bestätigt Stadtsprecher Jürgen Wähnert. „Das ist richtig, wir prüfen Alternativen. Nach neuen Schätzungen liegen die Kosten deutlich über den damaligen Berechnungen, bei denen man von rund 760.000 Euro ausgegangen ist. Wir müssen uns jetzt fragen, ob das Projekt so umgesetzt werden kann“, sagte er. Wenn alle Möglichkeiten auf dem Tisch liegen, müsse darüber diskutiert werden.

Die Dresdener Straße gehört zu den am meisten befahrenen Verbindungen in Radeberg. Das hohe Verkehrsaufkommen und die damit verbundene Gefahr für Fußgänger und Radfahrer beim Überqueren war das Hauptargument für den Tunnel. Ein Umweg vom Röder-Ufer hoch zur Dresdner Straße und eventuelle Wartezeiten an einer Ampel würden Spaziergänger und Radfahrer abschrecken.

Gegner der Tunnellösung hatten schon damals die hohen Kosten angeführt. Der Rad- und Fußweg soll die Teilflächen des „Grünen Bandes“ entlang der Großen Röder miteinander verbinden und vom Hüttertal bis zu den Leithen führen. Für das „Grüne Band“ kam Geld von Bund und Land. (SZ/td)