Radeberg
Merken

Radeberg erhöht Kita-Gebühren moderat

Die Stadt Radeberg erhöht die Gebühren für Kinderkrippe, -garten und Hort. Was die Betreuung nun kostet und wie der Stadtrat dazu steht.

Von Verena Belzer
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Kinder in die Betreuung zu geben, kostet ab dem kommenden Jahr in Radeberg mehr Geld.
Kinder in die Betreuung zu geben, kostet ab dem kommenden Jahr in Radeberg mehr Geld. © Foto: SZ/Eric Weser

Radeberg. "Wir kommen nicht umhin, eine Anpassung vorzunehmen." Mit diesen Worten begann Radebergs Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) die Diskussion im Stadtrat am Mittwochabend zum Thema Erhöhung der Kita-Beiträge. "Sie fällt dieses Jahr nicht so hoch aus, wobei sie sicher dem ein oder anderen dennoch weh tun wird."

Konkret bedeutet das für die Eltern beispielsweise: Eltern, die ihr Kind neun Stunden in eine Krippe geben, zahlen ab dem kommenden Jahr 303,40 Euro. Bisher waren es 294,60 Euro. Das ist eine Erhöhung um etwa drei Prozent. Im Kindergarten kostet ein Kind 166,70 Euro, wenn es für neun Stunden bleibt. Bisher lag der Beitrag bei 161,60 Euro - ein Plus von rund drei Prozent. Fünf Stunden Hort kosten ab kommendem Jahr 75 Euro, bisher waren es 72,85 Euro. Das entspricht einer Erhöhung von knapp drei Prozent. Alle Beispiele beziehen sich auf sogenannte "vollständige Familien", also Familien mit zwei Elternteilen.

Beiträge ändern sich jährlich

Die Elternbeiträge für Alleinerziehende und weitere Kinder weichen von diesen Zahlen ab. Je mehr Kinder eine Familie in der Betreuung hat, desto günstiger wird es mit jedem weiteren Kind.

Aus der Radeberger Elternschaft ist Verständnis für die Gebührenerhöhung zu hören. "Drei Prozent sind jetzt nicht gravierend", sagt ein betroffener Vater. "Bei zehn bis 15 Prozent hätte ich Alarm geschlagen. Natürlich kommt das auf die sonstigen Steigerungen im Lebensunterhalt mit drauf, aber die Erzieher und Erzieherinnen sollen ja auch ordentlich bezahlt werden und warm soll es in den Räumen auch sein."

Stadtrat stimmt mehrheitlich für Erhöhung

Zum Hintergrund: Ein Beschluss des Radeberger Stadtrats aus dem Jahr 2011 sieht vor, dass Eltern zu 22 Prozent an den Betriebskosten für die Krippe und zu 29 Prozent an den Betriebskosten für den Kindergarten beteiligt werden. Dementsprechend ändern sich die Beiträge in jedem Jahr.

Im Stadtrat gab es auch an diesem Mittwochabend wieder Diskussionen um genau diese Zahlen. "Ich war schon im vergangenen Jahr dagegen", sagte Freie-Wähler-Chef Detlev Dauphin. "Würden wir den Beschluss von 2011 aufheben und die Prozentsätze senken, müssten wir nicht jedes Jahr die Gebühren anheben."

Auch CDU-Stadtrat Andreas Känner sagte, dass genau das die einzige Stellschraube sei, an der der Stadtrat drehen könne. Zuvor hatte Wir-für-Radeberg-Stadtrat Lutz Schöffl die Frage in den Raum geworfen, warum man überhaupt Kitagebühren erheben müsse - in anderen Bundesländern sei die Kinderbetreuung doch auch kostenlos.

Daraufhin OB Höhme: "Natürlich ist das schön, aber das Geld dafür muss auch irgendwo herkommen. Das müssen andere Gremien über uns entscheiden." Wenn sich der Stadtrat dafür entscheide, die prozentuale Beteiligung der Eltern an den Betriebskosten zu senken, dann müsse das im Rahmen der nächsten Haushaltsverhandlungen geführt werden.

Mehrheitlich stimmte der Stadtrat für die Erhöhung. Dirk Hantschmann und Lutz Schöffl (beide "Wir für Radeberg") sowie Uwe Kirchner und Jens Richter (beide AfD) stimmten dagegen. Steffi Dauphin und Karl-Wilhelm Leege (beide "Freie Wähler") enthielten sich.

Haben Sie Anregungen, Wünsche oder Themen, die Sie bewegen? Dann kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail [email protected].