Radeberg
Merken

Trotz steigender Zinsen: In Ullersdorf und Großerkmannsdorf wird gebaut

Der Traum vom Eigenheim bleibt für viele Familien unerfüllt, auch wegen steigender Baukosten, Energiepreise und hoher Zinsen. Eine Wohnungsbaufirma scheint Lösungen zu haben.

Von Siri Rokosch
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
An der Ullersdorfer Straße in Großerkmannsdorf entsteht ein Einfamilienhaus. In anderen Gebieten des Rödertals springen Häuslebauer derzeit wegen der steigenden Preise und Zinsen ab.
An der Ullersdorfer Straße in Großerkmannsdorf entsteht ein Einfamilienhaus. In anderen Gebieten des Rödertals springen Häuslebauer derzeit wegen der steigenden Preise und Zinsen ab. © SZ/Siri Rokosch

Radeberg. Wer im Rödertal jetzt eine Immobilie kaufen will, muss wieder mit deutlich gestiegenen Zinsen rechnen. Die Bauzinsen für zehnjährige Finanzierungen sind deutschlandweit erneut über die Marke von vier Prozent geklettert, wie Daten der Frankfurter FMH-Finanzberatung und des Kreditvermittlers Interhyp zeigen.

Damit zogen die Zinsen für solche Darlehen nach einem Zwischentief im Januar bei gut 3,5 Prozent wieder spürbar an und erreichten den höchsten Stand seit Oktober, als sie schon einmal knapp über vier Prozent lagen.

Dennoch entstehen derzeit in Großerkmannsdorf und Ullersdorf, beides Ortsteile von Radeberg, neue Einfamilienhäuser. Während zum Beispiel die Flächen in Medingen leer bleiben, weil die Häuslebauer abspringen, bauen Familien in Radeberg weiter.

Langjährige Kontakte und Festpreisgarantie

In Großerkmannsdorf an der Ullersdorfer Straße und in Ullersdorf An der Prießnitzaue prangen große Bauschilder. "Helma Massivhaus" ist zu lesen. Dort werden seit einigen Wochen zwei Einfamilienhäuser gebaut. Dabei lagen allein die Zinsen für Darlehen mit zehn Jahren Zinsbindung laut Interhyp zu Wochenbeginn bei 4,05 Prozent.

Die Helma-Wohnungsbau GmbH sei in beiden Projekten zwar nicht Bauträger, sondern als Helma-Eigenheimbau AG nur Baubetreuer, und dürfe zu den konkreten Bauvorhaben keine Auskünfte geben, da die Eigentümer nicht zustimmen. Aber wie die Familien sich das eigenes Haus leisten können, legt die Firma offen.

So profitiere die Baufirma durch ihre Größe, viele Inklusivleistungen und von langfristen Verträgen mit der Industrie, sowie von einem etablierten Handwerkernetzwerk.

Wie Franziska Haftmann, Vorstandsassistenz von der Helma-Eigenheimbau Aktiengesellschaft auf Anfrage von Sächsische.de mitteilt, handele es sich bei den beiden Flächen nicht um Grundstücke der Helma-Eigenheimbau AG: "Kunden von uns haben dort privat ein Grundstück erworben. Die Bauherren bauen dort mit uns ihr individuell geplantes Einfamilienhaus."

Die Planungen stammten noch aus dem Jahr vor der Krise, betont sie. Somit seien alle Bauherren "in den Genuss der Festpreise" gekommen, so dass sie die Vorteile, trotz der steigenden Baupreise, nutzen konnten, sagt Haftmann weiter.

Baufirma schnürt Paket 2023 gegen die Krise

"Die gesamte Immobilienbranche ist im letzten Jahr von den steigenden Baupreisen und dem Zinsanstieg hart getroffen worden, das mussten wir genauso erfahren wie alle anderen", erklärt Haftmann. Das Unternehmen habe gleichzeitig die Auswirkungen hautnah bei den Bauherren, bei den jungen Familien miterlebt. "Das ist sicher unser Vorteil, dass unsere Finanzierungsexperten nah an den Menschen und gleichzeitig Finanzierungsprofis sind", vermutet Haftmann.

Um trotz der vielen Krisen derzeit Eigenheimbesitzer werden zu können, setzt Helma offenbar auf Leistungen aus einer Hand. So werde die Finanzierung über die eigene Hausbau-Finanz GmbH ermöglicht, und es würden alle zur Verfügung stehenden Förderungen des Landes, zum Beispiel durch die SAB, oder den Bund, zum Beispiel durch die KfW und der Bafa integriert. Zudem würden Festpreise und Bauzeiten garantiert.

Wie Haftmann erklärt, habe sich die Finanzierung der eigenen vier Wände durch die Krisen des vergangenen Jahres deutlich erschwert. "Alle, die sich mit dem Erwerb von Eigentum befasst haben, standen vor schwierigen Rahmenbedingungen. Ganz konkret haben wir gleich zu Beginn 2023 ein Paket geschnürt", sagt Haftmann.

Dieses beinhalte die Bauförderung und Rabattierung durch das Unternehmen, die Beratung und Integrierung der öffentlichen Förderung auf Landesebene und neue Standard-Massivhäuser. Helma wolle damit erreichen, dass "die hohe Qualität der Massivhäuser auch unter den jetzigen Bedingungen für Jung und Alt erschwinglich bleibt".

Die eigenen Architekten hätten aktuell drei Modelle entworfen, bei denen die Grundrisse alle Wünsche erfüllen würden, wodurch diese Häuser für sehr gute Preise angeboten werden könnten.

Wie es derzeit aussieht, können die beiden Familien in Ullersdorf und Großerkmannsdorf ihre Eigenheime noch in diesem Jahr beziehen.